WIR Bank: erhöht Dividende

0
2584

Die WIR Bank ist ein klassisches Finanzinstitut und erzielt ihre Erträge im Zinsengeschäft, aus Kommissionen und Dienstleistungen sowie dem Wertschriftenhandel. Zu den Kunden gehören Privatpersonen ebenso wie Firmenkunden. Eine Besonderheit der WIR Bank ist es, dass sie mit der WIR über eine eigene Währung verfügt. Sie wickelt ihre Geschäfte daher in zwei Währungen ab: CHW und CHF. So kann die Bank entweder im klassischen Geschäft oder im WIR-Bereich wachsen, was in der Regel grössere Ertragsschwankungen ausschliesst.

Im Geschäftsjahr 2012 florierte das Schweizer Franken-Geschäft aufgrund der extrem niedrigen Zinsen. Die Ausleihungen stiegen um 6.6% auf 3.53 Mrd. CHF. Treiber war hier das Hypothekargeschäft mit plus 7.9% auf 2.67 Mrd. CHF. Auch bei den Kundengeldern verzeichnete die Bank einen kräftigen Zuwachs auf 2.05 Mrd. CHF. Beim WIR-Geschäft musste das Institut einen Rückgang um 6.0% hinnehmen, was mit den niedrigen Zinsen und der guten Auftragslage bei den KMU begründet wird. Beides habe die Nachfrage nach WIR-Krediten sinken lassen. Insgesamt stiegen die Erträge aus dem Zinsengeschäft um 12.5% auf 48.25 Mrd. CHF. Trotz eines leichten Rückgangs (minus 3%) im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und einem höheren Geschäftsaufwand lag der Jahresgewinn für 2012 mit 12.6 Mio. CHF um 5.5% über dem Vorjahreswert. Die Anteilseigner profitieren von dem besseren Ergebnis in Form einer auf 9 CHF je Stammanteil erhöhten Dividende.

Obwohl das Geschäftsmodell der WIR-Bank auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig erscheint, so hat es sich seit der Gründung der WIR-Genossenschaft im Jahr 1934 bewährt. Zudem konnte es ständig weiterentwickelt werden. Der Kurs für die WIR-Stammanteile bewegte sich längere Zeit in einem engen Band zwischen 360 und 400 CHF. Seit Jahresbeginn scheint wieder etwas Schwung in den Kurs gekommen zu sein: dieser kletterte um knapp 14% auf aktuell 410 CHF. Damit trägt die Kursentwicklung dem guten Jahresabschluss Rechnung. Die Dividendenrendite liegt auf diesem Niveau bei 2.2% und damit im Durchschnitt der Retailbank-Aktien. Mit einem Kurs/Buchwert-Verhältnis von 1 und einem KGV von knapp 30 sind die Papiere anspruchsvoll bewertet. Sie eignen sich für Investoren, die nach Alternativen zu den klassischen Retailbanken suchen und eine Sympathie für das WIR-Modell mitbringen.

Kommentar verfassen