Cendres+Métaux: eingetrübte Aussichten für Edelmetallfirma

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Im Mai musste die Unternehmensleitung des in Biel ansässigen Edelmetallverarbeiters Cendres+Métaux Holding SA (C+M) ihren Aktionären mitteilen, dass das Geschäftsjahr 2012/13 nicht wie geplant verlaufen werde. Das Ergebnis für das erste Semester sei auf Stufe EBIT lediglich ausgeglichen ausgefallen, hiess es. Zudem wurde die Kontinuität der Dividendenzahlung in Frage gestellt. Mit einem Effizienzsteigerungsprogramm (siehe Blog Beitrag vom 29. Januar), das bereits Anfang Jahr beschlossen wurde, will das Unternehmen die Gemeinkosten um 10% senken. Doch das Marktumfeld für die Cendres+Métaux-Gruppe, die Halbfertig- und Fertigprodukte für die Uhren- und Schmuckbranche, die Medizin- sowie die Dentaltechnik herstellt, trübt sich weiter ein. Einerseits ist der Goldpreis seit einigen Wochen unter Druck. Die kräftige Talfahrt hat sich hier gestern fortgesetzt. Andererseits musste die erfolgsverwöhnte Uhren- und Schmuckbranche im Mai einen Rückgang der Exporte hinnehmen. Der Rückgang gegenüber dem Vormonat betrug fast 4%. Besonders betroffen waren die bisher wachstumsstarken Regionen China und Hongkong.

Die aktuellen Veränderungen am Markt dürften im Jahresergebnis von C+M deutliche Spuren hinterlassen. Allerdings ist das Unternehmen mit seinen Standbeinen «Dental», «Medical» und «Luxe» grundsätzlich gut diversifiziert. Zudem stehen die Chancen gut, dass das Effizienzsteigerungsprogramm «el optimo» die Gesellschaft nach einem Übergangsjahr wieder zurück auf den Erfolgspfad führt. Denn in der Dental-und Medizinaltechnik hat C+M neue, innovative Produkte in der Pipeline. Daher sollten Investoren den Titel im Auge behalten, wie wir in einer gestern veröffentlichten Analyse über Cendres+Métaux geschrieben haben. Angesichts stiller Reserven, welche das Unternehmen u.a. in den hohen Rückstellungen gebildet hat, erachten wir die Titel bei Kursen um die 10’100 CHF als anspruchsvoll, aber nicht zu hoch bewertet. Dies, selbst wenn das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr einen Dämpfer hinnehmen muss. Die erwartete Dividendenrendite ist, auch bei einer Reduktion der Dividende, mit knapp 3.0 % im Vergleich mit kotierten Medizinaltechnik- und Uhrenfirmen überdurchschnittlich. Dennoch besteht erst wieder Spielraum für Kurssteigerungen, wenn die Massnahmen zur Effizienzsteigerung greifen und die Lancierung neuer Produkte erfolgreich verläuft. Bis dahin könnte der Aktienkurs auch nochmals unter Druck geraten.

Die Unternehmensanalyse der Cendres+Métaux Holding SA vom 20. Juni 2013 finden Sie hier.

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