Montana Tech: Zeitpunkt für Aktienrückkauf wäre günstig

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Um die Titel der Montana Tech Components AG (MTC-Gruppe) ist es in den letzten Wochen ruhig geworden. Im Frühjahr wurde die Aktie der Industriegruppe im OTC-Markt sehr rege gehandelt. In dieser Woche stieg der Briefkurs zwar auf 3.70 CHF, was einem Plus von 8% entspricht. Allerdings waren die gehandelten Volumen dürftig. Auffallend an den aktuellen Kursstellungen ist vor allen Dingen, dass auch die Volumen der Geld- und Briefkurse mit 3’000 Stück derzeit äusserst gering sind. In den Vorwochen lagen diese teilweise bei 10’000 oder 15’000 Stück.

Für die aktuelle Entwicklung könnte es zwei Erklärungen geben: den positiven Semesterabschluss oder ein bevorstehendes Aktienrückkaufprogramm. Am 28. August hatte die MTC-Gruppe die Eckdaten zum Halbjahresergebnis bekannt gegeben. Demnach erreichte die Industriegruppe einen Rekordumsatz von 261 Mio. EUR (plus 23%). Erfreulich war, dass sich der Umsatzzuwachs nach Angaben der Gesellschaft nicht nur durch die Konsolidierung der kroatischen Aluflex-Gruppe, sondern auch durch Absatzsteigerungen in nahezu allen Divisionen ergab. Lediglich in der Division „Aerospace Components“ ergab sich ein leichter Umsatzrückgang. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen stieg um 5% auf 37 Mio. EUR. Allerdings hatten Abschreibungen in den Divisionen Luftfahrt- und Energiespeicherung sowie Optimierungen bei der Aluflex-Gruppe zur Folge, dass das EBIT auf 22 Mio. EUR und damit auch die Marge auf 8.6% zurückging. Für die 2. Jahreshälfte erwartet die Gesellschaft eine Zunahme von Umsätzen und Erträgen im Vergleich zum Vorjahr – unter Ausklammerung der Einmaleffekte. Sicherlich kann die Bestätigung des positiven Geschäftsgangs Grund für den leichten Kursanstieg sein, hingegen weniger für den Rückgang der Volumen. Daher ist es möglich, dass die Gesellschaft aktuell das im Frühjahr angekündigte Rückkaufprogramm vorbereitet. Auf Nachfrage wollte sich die Gesellschaft derzeit nicht zu diesem Thema äussern.

Aufgrund der Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr erwarten wir weiterhin einen Umsatzanstieg in 2013 auf rund 500 Mio. EUR, wie wir dies in unserer Studie vom 4. Juli publiziert haben. Das Betriebsergebnis und der Reingewinn dürften allerdings aufgrund des höheren Abschreibungsbedarfs etwas geringer als erwartet ausfallen. Beim EBIT erwarten wir nur noch 45 Mio. EUR; der Reingewinn sollte im Bereich von 22 Mio. EUR liegen. Dies entspricht einem Gewinn/Aktie von 0.37 CHF (0.31 EUR). Bei Kursen um die 3.70 CHF je Aktie sind die Titel mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 10 und einem Kurs/Buchwert-Verhältnis von 0.7 weiterhin günstig bewertet. Sollte die Konjunktur in den USA und im Euro-Raum weiter anziehen, so wie dies derzeit die Frühindikatoren anzeigen, wäre auch im kommenden Jahr mit einem weiteren Umsatzwachstum zu rechnen. Das Ergebnis sollte in diesem Fall überproportional ansteigen, da sowohl die „wachstumsbedingten Abschreibungen“ in Höhe von 14 Mio. EUR zumindest teilweise wegfallen dürften und auch die „Optimierungsphase“ der Aluflex-Gruppe nach der Übernahme abgeschlossen sein dürfte. Sollte ein Aktienrückkaufprogramm geplant sein, dann wäre angesichts dieser zu erwartenden Entwicklungen für den Grossaktionär derzeit sicherlich auch aus Bewertungsgründen ein guter Zeitpunkt, um dieses zu lancieren.

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