Zur Rose AG: arbeitet wieder profitabel – positiver Ausblick

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Der Firmensitz von Zur Rose in Frauenfeld. Bild: zvg
Der Firmensitz von Zur Rose in Frauenfeld. Bild: zvg

Der Online-Medikamentenhändler Zur Rose AG ist auch im 2. Quartal des Geschäftsjahres 2014 wieder erfolgreich unterwegs. Damit hat das Unternehmen aus Frauenfeld das Übergangsjahr 2013, das von einem hohen Verlust aus Einmaleffekten geprägt war, endgültig hinter sich gelassen. Im 1. Semester des Geschäftsjahres 2014 konnte die Gesellschaft den Umsatz zwar nur leicht um 0.9% auf 457.6 Mio. CHF (Vorjahr: 453.4 Mio. CHF) steigern. Allerdings verbesserte sich die Profitabilität deutlich. Zum Umsatzwachstum trugen beide Märkte, das Schweizer Geschäft ebenso wie das Geschäft in Deutschland, bei. Im Ärztegeschäft in der Schweiz kompensierten Volumensteigerungen die Preissenkungen und Substitutionen durch Generika. Auch die von den Niederlanden aus operierende deutsche Versandapotheke DocMorris setzte nach Angaben des Unternehmens ihren profitablen Wachstumskurs weiter fort.

Insgesamt konnte das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) auf 7.0 Mio. CHF erhöht werden (siehe Medienmitteilung vom 21.8.). Trotz deutlich gestiegener Abschreibungen von 4.4 Mio. CHF wies die Gesellschaft mit 605’000 CHF ein positives EBIT und mit 104’000 CHF wieder einen positiven Reingewinn aus. Auch die Eigenkapitalquote verbesserte sich gegenüber dem Jahresende 2013 ein wenig und betrug 33.1%. Für das gesamte Jahr 2014 erwartet die Gesellschaft gemäss der Medienmitteilung „ein moderates Umsatzwachstum und in der zweiten Jahreshälfte eine weitere Verbesserung der Profitabilität“.

Die Zahlen zum 1. Semester und der Ausblick zum Gesamtjahr fallen durchaus erfreulich aus. Zwar ist der Reingewinn noch etwas dünn. Jedoch dürfte das Ergebnis im 2. Semester deutlich besser ausfallen. Wir erwarten daher für das Gesamtjahr 2014 einen Umsatz von 920 Mio. CHF und einen EBITDA im Bereich von 14 bis 16 Mio. CHF. Der Reingewinn sollte dann zwischen 4 und 6 Mio. CHF (1.22 und 1.84 CHF je Aktie) liegen. Zudem rechnen wir mit der Wiederaufnahme der Dividendenausschüttung, die mindestens an die 0.50 CHF der früheren Jahre anknüpfen dürfte. Bei Aktienkursen von 22.50 CHF auf der Handelsplattform OTC-X wird die Aktie auf Basis der geschätzten Zahlen mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 16 bis 18 bewertet. Sofern wieder eine Dividende in Höhe von 0.50 CHF ausgezahlt würde, beträgt die Dividendenrendite 2.1%. Damit ist die Aktie bei Kursen um den Buchwert von 22.5 CHF nicht zu teuer. Sollten sich in den kommenden zwei Jahren die Optimierungen in der Logistik sowie weitere Synergien aus der Integration von DocMorris positiv in der Erfolgsrechnung niederschlagen, dürfte die Aktie mittelfristig selbst bei einem moderaten Umsatzwachstum über Kurspotenzial verfügen. Grösstes Risiko bleiben die regulatorischen Änderungen oder juristische Auseinandersetzungen, die zu negativen Auswirkungen auf das Geschäft führen könnten. Der jüngste Bundesgerichtsentscheid hat allerdings nach Angaben von Zur Rose keine Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung (siehe Interview vom 11.7.2014).

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