SPI-Musterdepot: Sicherheit und hohe Dividenden sind gefragt

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Burckhardt Compression: Der Kurseinbruch beim Maschinenbauer könnte eine Einstiegsgelegenheit sein. Bild: Burckhardt Compression

Die Erholung an der Börse läuft weiter. Dabei können SMI und auch das SPI-Musterdepot jeweils im Gleichschritt auf Wochensicht 1,2 Prozentpunkte gewinnen. Im Portfolio schafften acht der zehn Titel in der abgelaufenen Börsenwoche Kurssteigerungen.

Ihren stabilen Lauf untermauern dabei erneut die beiden relativ wenig konjunktursensiblen Titel Mobilezone und IVF Hartmann. Während der Telefondienstleister sein Plus seit Depotstart am 9. Januar von 2,4% auf 6,1% ganz kräftig ausbauen konnte, schaffte der Gesundheitskonzern immerhin einen Performanceanstieg von -0,1% auf +1,6%.

Hohe Dividenden sind gefragt

Für die Kurssteigerungen bei Mobilezone verantwortlich dürften die hohen nachhaltigen Dividenden sein. Denn angesichts des erwarteten noch länger andauernden Umfelds der Tiefstzinsen werden Aktien mit Dividendenrenditen von 5% und mehr noch attraktiver und sind von Anlegern entsprechend gesucht.

Und ein Gesundheitsunternehmen mit Fokus Schweiz scheint von Frankenstärke und Konjunktursorgen auch kaum betroffen. Sicherheit und hohe Dividenden sind jetzt eben besonders gefragt. Die Aktie von IVF Hartmann konnte sich dadurch nicht nur an den oberen Rand des Widerstands um 140 CHF aus 2014 und das bisherige Allzeithoch heranarbeiten, sondern mit 140,40 CHF sogar einen neuen Rekordstand erreichen. Möglicherweise kann die Aktie nun diese zähe Seitwärts-Range komplett hinter sich lassen und nach geglückter Überwindung der 140er-Hürde dynamisch in völlig neue Kursregionen vorstossen.

Rieter – der Rebound könnte bevorstehen

Vom massiven Kurseinbruch Mitte Januar konnten sich die Maschinenbauer Rieter und Burckhardt Compression sowie Elektronikspezialist Carlo Gavazzi ebenfalls um jeweils rund zwei bis drei Prozentpunkte nach oben verbessern. Bei Rieter steht am Mittwoch die Bekanntgabe der 2014er-Umsatzzahlen bevor. Möglicherweise kann die Aktie des Herstellers von Textilmaschinen dann einen Rebound wie vom Tief in 2012 starten.

Mit einem Anstieg um rund vier Prozentpunkte verzeichnete die Aktie von Looser Holding in den letzten Tagen allerdings die kräftigste Erholung im Depot. Eine Bewertung mit einem tiefen Kurs/Buchwert-Verhältnis KBV von geschätzt nur 0,9 war einfach zu tief. Die Industrieholding hat inzwischen sogar fast wieder den Kurs vom Jahresstart erreicht. Mit dem nach wie vor niedrigen KBV zählt der Konzern aus Arbon aber trotz der jüngsten Steigerungen noch zu den günstigsten KBV-Titeln auf dem Kurszettel.

Schmolz + Bickenbach – auf starke Jahreszahlen setzen

Hinsichtlich KBV noch günstiger bewertet ist Depotwert Schmolz + Bickenbach. Trotz eines geschätzten Abschlags von etwa 15% auf den Buchwert verlor der Stahlkonzern in den letzten Tagen weiter an Wert. Das ist oft zu beobachten: In Phasen der allgemeinen Unsicherheit kommen Titel, die sich in einer Turnaround-Situation befinden nicht selten trotz günstiger Bewertungszahlen noch weiter unter Druck. Anleger brachen hier eben mehr Sicherheit und die Bestätigung der operativen Entwicklung. Möglicherweise gelingt dies bei Schmolz + Bickenbach am 13. März auf einer Analystenkonferenz mit Vorlage des Geschäftsberichts für 2014. Der spekulative Kauf der Aktie könnte sich wegen des hohen Abschlags zum Buchwert dann rasch auszahlen.

Insgesamt besteht derzeit trotz der nach wie vor andauernden Underperformance zum SMI kein Grund, die Zusammensetzung im Depot zu ändern. Bei Nebenwerten setzen Kurserholungen nach einem Crash ja bekanntermassen oft mit einiger Verzögerung ein, die grossen Standardwerte, die vor allem von internationalen Investoren gesucht sind, laufen da voraus. Die anstehende Berichtsaison dürfte bei den Depottiteln aber Treibstoff für Steigerungen liefern.

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