Clientis Bank Küttigen-Erlinsbach: Auflösung von Wertberichtigungen lässt in 2016 Geschäftserfolg steigen – 5 CHF Sonderdividende

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Hansjörg Gloor führte auch im 2016 die CKE erfolgreich durch das schwierige Umfeld. Quelle: CKE
Hansjörg Gloor führte auch im 2016 die CKE erfolgreich durch das schwierige Umfeld. Quelle: CKE

Die Clientis Bank Küttigen-Erlinsbach AG (CKE) setzte auch im 2016 den Wachstumskurs der Vorjahre fort. In einer Medienmitteilung zum Jahresergebnis schreibt die Bank, dass für 2016 „ein starkes Resultat“ erreicht wurde. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Krediten für Wohnbauten liess die Ausleihungen um 4.8% auf 493.2 Mio. CHF ansteigen. Dabei wurden die Gelder nahezu ausschliesslich im eigenen Geschäftsgebiet vergeben. Dies ist ein Teil der vorsichtigen Kreditvergabepolitik, die durch eine im Bankenvergleich hohe Bonitätsanforderung begleitet wird. Auch bei den Kundengeldern konnte die CKE einen ansprechenden Zuwachs von 3.2% auf 444.9 Mio. CHF verbuchen. Zwar wurde der Deckungsgrad der Ausleihungen durch eigene Kundengelder nicht ganz auf dem Vorjahreswert von 91.6% gehalten. Er befindet sich aber mit 90.2% immer noch auf einem hervorragenden Niveau. Das Wachstum der letzten Jahre führte dazu, dass die Arbeitsplatzverhältnisse am Hauptsitz der CKE in Küttigen knapp geworden sind. Dies veranlasst die Bank dazu, die Wohnungen im Dachgeschoss, die noch bis Jahresmitte 2017 vermietet sind, in den Bankbetrieb zu integrieren. Dies bringt der Bank Reserven, die nicht zuletzt im Hinblick auf die Wiedereinführung der Lehrlingsausbildung, die für 2018 geplant ist, notwendig sind.

Auflösung von Wertberichtigungen lässt Geschäftserfolg wachsen

Die CKE konnte im letzten Jahr den Bruttozinserfolg, d.h. ohne die Einflüsse von Wertberichtigungen, um 2.3% auf 6.5 Mio. CHF erhöhen. Bei einem gleichzeitigen Plus der Ausleihungen von 4.8% fällt der Anstieg unterdurchschnittlich aus, was den anhaltenden Zinsmargendruck, dem sich die CKE nicht entziehen konnte, reflektiert. Deutlich stärker legte mit plus 9.3% auf 7.3 Mio. CHF der von der Auflösung nicht mehr benötigter Wertberichtigungen aus den Vorjahren beeinflusste Nettozinserfolg zu. Die Einnahmen aus dem Kommissions- und Dienstleistungsbereich konnten auf dem Vorjahresniveau von 0.7 Mio. CHF gehalten werden. Hingegen verbuchte das Bankhaus beim übrigen ordentlichen Erfolg, der auch die Mieterträge aus den bankeigenen Liegenschaften beinhaltet, ein Minus von 6.5% auf 0.6 Mio. CHF. Auf der Kostenseite gelang es, den Anstieg der Geschäftsaufwendungen auf 2.5% zu begrenzen. Dies erlaubte es, den Geschäftserfolg um 43.6% auf 2.1 Mio. CHF zu steigern. Neben der Stärkung der Eigenmittel soll das gute Ergebnis auch für eine Sonderdividende an die Aktionäre eingesetzt werden. Diese sollen neben der gegenüber dem Vorjahr unveränderten Dividende von 23 CHF eine Sonderzahlung von 5 CHF pro Aktie erhalten.

Die Geschäftszahlen der CKE fallen positiv aus. Es darf aber nicht übersehen werden, dass der Anstieg des Geschäftserfolgs vor allem auf der Auflösung früherer Wertberichtigungen basiert und nicht durch die Verbesserung des operativen Geschäfts erwirtschaftet wurde. Deutlich wird dies etwa beim Bruttozinserfolg, der ein hinter dem Plus der Ausleihungen liegendes Wachstum aufweist. So ist die CKE nach wie vor mit dem Zinsmargendruck belastet, ohne dass ein Ende absehbar ist. Gesamthaft kann das Ergebnis als gut angesehen werden. Keinerlei Anlass zur Sorge geben die Bilanzzahlen, und der sehr hohe Deckungsgrad der Kundenausleihungen attestiert der CKE eine sehr solide Geschäftspolitik.

Die Aktien der CKE werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 1’575 CHF weisen die Titel zumindest für das Jahr 2016 eine im aktuellen Tiefzinsumfeld akzeptable Dividende von knapp 1.8% auf. Auch erscheinen die Titel mit einem KGV von 10.5 auf der Basis des Geschäftserfolgs von 2016 nicht überteuert. Allerdings muss dabei berücksichtigt werden, dass die CKE im 2016 von einer Auflösung früherer Wertberichtigungen profitierte. Dies spiegelt sich auch im ausgewiesenen Eigenkapital, das um über 22% auf 42.8 Mio. CHF anstieg, wider. Nicht übersehen werden darf, dass der Substanzwert der Papiere noch deutlich höher liegen sollte. Die aktuelle Bewertung der Titel weist bereits auf der Basis der ausgewiesenen Eigenmittel einen hohen Discount von fast 50% gegenüber dem Buchwert auf.

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