Rigi Bahnen: Umsatz steigt auf 23.2 Mio. CHF, Gewinn erreicht 1.5 Mio. CHF – Guter Start ins 2017

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Der herrliche Sommer 2016 lockte zahlreiche heimische Gäste auf die Königin der Berge. Bild: zvg

Mit Rekordzahlen konnte der neue Direktor der Rigi Bahnen AG, Stefan Otz, an der Bilanzmedienkonferenz der Zentralschweizer Bahngesellschaft aufwarten. Obwohl sich das Umfeld für den internationalen Tourismus im letzten Jahr etwas eingetrübt hatte, konnte die auf das Sommergeschäft und Schweizer Gäste fokussierte Bahngesellschaft ein Rekordergebnis präsentieren. Zwar lag die Anzahl der Gäste in 2016 mit 780’000 leicht unter dem Vorjahreswert. Dafür wurde durch die Übernahme des Restaurants „BärgGnuss“, des Kiosks „Rigi Pic Snack&Shop“ sowie eine deutliche Erhöhung der Verkehrserträge der Nettoertrag um über 8% auf 23.2 Mio. CHF gesteigert, wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung schreibt. Trotz eines höheren Betriebsaufwands von 17.2 Mio. CHF erreichte das operative Ergebnis (EBITDA) mit 5.9 Mio. CHF einen neuen Rekordwert. Als Gründe für das gute Abschneiden nennt die Bahn insbesondere das herrliche Sommerwetter, durch das in den Monaten Juli und August der Rückgang internationaler Gruppenreisender durch einheimische Gäste kompensiert werden konnte. Die Aktionäre sollen an der guten Entwicklung wieder durch eine Bardividende in Höhe von 0.10 CHF oder alternativ eine Gratis-Tageskarte pro 200 Aktien partizipieren.

20% mehr Gäste seit Jahresbeginn

Den Start in das laufende Geschäftsjahr bezeichnet die Bahn als „geglückt“. Im ersten Quartal 2017 zählten die Rigi Bahnen mit 162’000 Gästen 20% mehr Gäste als im Vorjahr. Einer der Treiber sei das wieder anziehende Gruppenreisegeschäft gewesen, so CEO Stefan Otz. Einerseits habe die Visaproblematik weitgehend gelöst werden können. Andererseits sei die Angst vor Terroranschlägen nicht mehr ganz so gross wie noch vor einem Jahr. „Der Gast vergisst schnell“, erklärt der erfahrene Touristiker Otz. Für das laufende Geschäftsjahr setzt die Rigi Bahnen AG daher auch auf weiteres Wachstum und will den Umsatz vom Vorjahr mindestens wieder erreichen.

Investitionen in neue Erlebnisangebote

Ob das Ergebnis auf Stufe EBITDA im laufenden Jahr noch so gut wie 2016 ausfallen wird, ist indessen nicht sicher. Denn in diesem und den kommenden Jahren wird es um die Umsetzung des Rigi Masterplans gehen, der noch unter den Vorgängern von Otz erarbeitet wurde. Dazu sind zusätzliche Investitionen notwendig. Stefan Otz möchte mit seinem Team neue Erlebnisse am Berg inszenieren, welche der Bahn bei der Zielsetzung helfen, sich vom Bahnbetreiber zum Tourismusunternehmen zu entwickeln. Für die bevorstehenden Investitionen benötigt die Gesellschaft nochmals frisches Kapital. Nach der ersten Tranche der Kapitalerhöhung von 2016, die bereits 3.825 Mio. CHF einspielte, soll im Herbst 2017 die zweite Tranche der Kapitalerhöhung bei Investoren platziert werden.

Die Geschäftszahlen der Rigi Bahnen AG sind erfreulich und bestätigen den seit drei Jahren andauernden positiven Trend bei der „Königin der Berge“. Bisher konnten die gesteckten Ziele erreicht werden. Erfreulich ist zudem, dass die Anzahl der internationalen Gruppenreisenden seit Jahresbeginn wieder zugenommen hat. Ein erster Blick auf die Bewertung der Rigi-Bahnen-Aktie zeigt, dass sie bei Kursen um die 7.10 CHF, die zuletzt auf OTC-X für eine Aktie gezahlt wurden, nicht zu teuer ist. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis liegt bei 13.9. Zudem wird das Unternehmen nur mit dem 3.5fachen des EBITDA bewertet. Mit 1.4% ist die Dividendenrendite zwar nicht üppig, aber im aktuellen Tiefzinsumfeld noch akzeptabel. Aktionäre sollten allerdings berücksichtigen, dass sich der Kursanstieg der letzten zwei Jahre nicht so rasch fortsetzen wird. Einerseits stehen in den kommenden Jahren Investitionen an, die finanziert werden müssen. Andererseits führt die dafür notwendige bevorstehende Kapitalerhöhung zu einer Gewinnverwässerung. Da jedoch die Perspektiven intakt sind und der Verwaltungsrat bisher geliefert hat, was er versprochen hat, dürfte sich ein Investment auf mittlere Sicht auszahlen.

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