Victoria-Jungfrau Collection AG: erfolgreiches Listing auf OTC-X

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Gestern wurden die Aktien der Luxushotelgruppe Victoria Jungfrau Collection zum ersten Mal auf der Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank gehandelt. Die ersten bezahlten Kurse lagen bei 254 CHF und damit auf dem gleichen Niveau wie Ende letzter Woche, als die Aktien zum letzten Mal an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt wurden. Insgesamt wechselten 197 Aktien in zwölf Trades den Besitzer. Das Handelsvolumen erreichte 49’841 CHF. Geschlossen hat der Titel mit 251 CHF. Die Victoria Jungfrau Collection AG betreibt vier Luxushotels: Victoria Jungfrau in Interlaken, Bellevue Palace in Bern, Palace Luzern und Eden au Lac (Bild) in Zürich. Im Geschäftsjahr 2012 setzte die Gruppe 72.1 Mio. CHF um.

Derzeit läuft noch bis zum 30. Dezember ein öffentliches Übernahmeangebot der börsenkotierten Spital- und Immobiliengruppe AEVIS Holding für die Aktien der Victoria-Jungfrau-Gruppe zu einem Preis von 250 CHF je Aktie. Nachdem AEVIS ein Bewertungsgutachten von Ernst & Young vorgelegt hatte, das angesichts der künftig erwarteten Erträge einen Mindestpreis von 219.60 CHF je Aktie vorsieht, konterte nun der Verwaltungsrat der Victoria-Jungfrau-Gruppe mit einer Fairness Opinion, die den fairen Wert für die Aktien bei 300 bis 325 CHF sieht. Verwaltungsratspräsident Beat Sigg wird in der aktuellen Ausgabe der Finanz und Wirtschaft mit den Worten zitiert, dass der VR überzeugt sei, „ab 2015 an die guten Ergebnisse von früher anknüpfen zu können“. Damit dürfte er die Jahre vor 2009 meinen, in denen die Gruppe noch ein EBITDA von 9.5 Mio. CHF ausweisen und eine Dividende in Höhe von 5 CHF je Aktien ausschütten konnte. Wir haben die Fairness Opinion sowie das Bewertungsgutachten genauer angeschaut und stellen fest, dass es für den Kleinaktionär angesichts der unterschiedlichen Planzahlen, die für den Aktionär nicht verfügbar sind und übrigens AEVIS auch nicht zur Verfügung standen, schwierig ist, hier eine richtige Entscheidung zu treffen. Offen ist ebenso die Frage, ob AEVIS – sofern ihnen die Planzahlen von Verwaltungsrat und Management zur Verfügung stehen – ihre Offerte nachbessern wird. Unser ausführliche Analyse des Bewertungsgutachtens und der Fairness Opinion unseres Autors Thorsten Grimm finden Sie unter Gastanalysen.

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