Favoriten 2014: Kongress + Kursaal Bern AG

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Kongress + Kursaal Bern AG
In Bern betreibt die Kongress + Kursaal Bern AG den traditionsreichen Kursaal, das Hotel Allegro sowie ein Grand Casino. Bild: www.kursaal-bern.ch

Die Aktie der Kongress + Kursaal Bern AG (KKB) stand im Jahr 2013 unter einem hohen Abgabedruck, der sich per Saldo in einem Kursverlust der Aktie um 17% im Jahresverlauf widerspiegelt. Von den im Oktober erreichten Tiefstkursen von 395 CHF haben sich die Aktien wieder leicht erholt und wurden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X letztmalig zu 410 CHF umgesetzt.

Der negative Kursverlauf basiert auf verschiedenen externen und internen Faktoren. An erster Stelle zu nennen ist der allgemein rückläufige Trend der Casinobranche, über den im Rahmen eines Branchentalks berichtet wurde. Zusätzlich musste die Gesellschaft für das Jahr 2012 erstmalig seit der Eröffnung des Spielcasinos im Jahr 2002 einen Konzernverlust ausweisen, was dazu führte, dass die Aktionäre keine Dividende erhielten. Die KKB renovierte im Jahr 2012 den Kursaal in Bern für rund 35 Mio. CHF, was eine längere Schliessung des Betriebs bedingte und zu entsprechenden Einnahmeverlusten führte.

Für das Jahr 2013 zeichnet sich trotz der weiterhin rückläufigen Erträge im Casinogeschäft eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen ab. Eine Wiederaufnahme der Dividendenzahlung erscheint daher zumindest sehr wahrscheinlich. Allerdings wird das Niveau der früheren Jahre von 12,50 CHF pro Aktie kaum erreicht werden. Eine Ausschüttung von mehr als 6 CHF pro Aktie ist eher nicht zu erwarten, womit die Ausschüttungsrendite auf dem aktuellen Kursniveau nicht höher als bescheidene 1.5% ausfallen wird.

Der ausgebaute Veranstaltungsbereich sollte ebenso wie das seit Spätherbst 2012 im Betrieb befindliche Casino Neuenburg, das von der KKB betrieben wird, zu einer Umsatzsteigerung führen. Das Jahr 2013 dürfte dennoch ein Übergangsjahr werden, in welchem noch die Nachwirkungen des Umbaus und die daraus resultierenden Anpassungen der betrieblichen Abläufe auf das Ergebnis drücken.

Ab 2014 sollte die Rückkehr zu der früheren Ertragsstärke dank der gezielten Nutzung von Synergien aus den verschiedenen Geschäftsfeldern möglich sein. Eine wichtige Rolle hierbei spielen wird die neue Konzernchefin, Elisabeth Dalucas. Sie übernimmt per 1. Juni 2014 die Geschäftsführung der KKB. Aus ihrer früheren Tätigkeit als Leiterin des KKL Luzern verfügt sie über einen grossen Erfahrungsschatz im Veranstaltungs- und Kongressgeschäft. Ihr sollte es gelingen, den ausgebauten Veranstaltungsbereich erfolgreich zu vermarkten.

Selbst wenn sich die Rückkehr der KKB zur alten Ertragsstärke verzögert, verfügt die Gesellschaft über eine hohe Substanz, die keinesfalls gefährdet ist. Hier sind vor allem die Gebäude auf dem eigenen Areal in Bern zu nennen, welche den Buchwert von knapp 674 CHF pro Aktie (ohne Minderheiten) untermauern. Selbst ohne einen allfälligen höheren Substanzwert zu berücksichtigen, notieren die Aktien mit einem erheblichen Discount auf den Bilanzwert von rund 40%. Dieser grosse Discount sollte zumindest mittelfristig deutlich reduziert werden. Eine Annäherung an den Höchstkurs der Papiere von 840 CHF aus dem Januar 2007 erscheint möglich.

Transparenzhinweis: Der Autor hält Aktien der KKB.

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