Parkresort Rheinfelden: Umsatz legt in 2015 um 2% zu – nur im Juli weniger Besucher

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Thomas Kirchhofer
Ist mit dem bisherigen Geschäftsverlauf zufrieden: CEO Thomas Kirchhofer. Bild: zvg

Die Parkresort Rheinfelden AG konnte bisher einen erfolgreichen Jahresverlauf 2015 verbuchen. Wie Firmenchef Thomas Kirchhofer auf Nachfrage mitteilte, seien die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr bis Ende Juli um 2% gestiegen. Allerdings sei der Monat Juli wegen des warmen Wetters für den Bäderbereich schwierig gewesen. So habe die Gesellschaft denn auch einen deutlichen Rückgang der Gäste im Vergleich zum sehr regnerischen Vorjahr verzeichnet, berichtete Kirchhofer. Insgesamt ist die Bedeutung des Sommergeschäfts für den Badebetrieb eher gering. Dies zeigt die durchschnittliche Anzahl an Besuchern pro Tag von rund 800 in den Sommermonaten auf. In der übrigen Saison liegt diese Zahl zwischen 1’300 und 1’400 Gästen.

Ärztehaus geplant

Die Gesellschaft hat die grossen Umbauten und Erneuerungen in den letzten Jahren abgeschlossen und kann den erwirtschafteten Cashflow nun für die Reduktion der Verbindlichkeiten, aber auch für Zukäufe einsetzen. Auch einen Ausbau des medizinischen Angebots kann sich Kirchhofer vorstellen. Mit dem Kauf einer Immobilie mit einer Nutzfläche von 900 Quadratmetern in unmittelbarer Nähe der Betriebe hat die Gesellschaft einen ersten Schritt getan. Auf dem Areal ist die Erstellung eines Ärztehauses geplant.

Medizinischer Bereich weiter im Aufwind

Weiter bestätigt wurde der Trend der Vorjahre mit einem überdurchschnittlichen Anstieg des medizinischen Bereichs. Dies betrifft sowohl die ambulanten Dienstleistungen als auch die Rehaklinik Salina. Für Letztere ist ein Ausbau der Bettenkapazität von derzeit 28 auf 50 Betten für Kirchhofer eine Option. Ebenfalls auf Kurs befindet sich gemäss Kirchhofer das von der Gesellschaft geführte Park-Hotel am Rhein. An der angestrebten Erhöhung der Auslastung von zuletzt 65% auf 80% in den nächsten Jahren hält Kirchhofer trotz des negativen Branchentrends fest.

Euroschwäche hat wenig Einfluss

Die Attraktivität des Bades zeigt sich besonders in der Dunkelheit. Quelle: Parkresort Rheinfelden AG
Die Attraktivität des Bades zeigt sich besonders in der Dunkelheit. Quelle: Parkresort Rheinfelden AG

Die Einflüsse aus der Aufgabe der Euro-Unterstützung durch die Schweizerische Nationalbank am 15. Januar halten sich Kirchhofer zufolge in sehr überschaubaren Grenzen. Indessen führt die Umrechnung der Geschäftszahlen bei der in Deutschland domizilierten Carsana Bäderbetriebe GmbH in Schweizer Franken zu tieferen Werten. Da jedoch auch die Kosten in Euro anfallen, sind die Auswirkungen rein nomineller Natur, während die Margen unverändert bleiben. Insgesamt sind in allen Betrieben die Kosten ähnlich wie im Vorjahr.

Die Parkresort Rheinfelden erzielte in den ersten Monaten des laufenden Jahres ein leichtes Umsatzplus. Angesichts der Aufgabe der Euro-Unterstützung ist dies als gut zu qualifizieren. Dies insbesondere unter der Berücksichtigung der 50%igen Beteiligung an der Carasana Bäderbetriebe, deren Geschäftsergebnisse in Euro anfallen. Mit dem Kauf einer Immobilie setzt die Gesellschaft ein Zeichen für den Ausbau des medizinischen Bereichs, der sich einer stetig steigenden Nachfrage erfreut. Die Auswirkungen der Transaktion auf die Bilanzkennzahlen dürften gering ausfallen. Eine weitere Stärkung der Eigenmittel, die per Jahresende 2014 knapp einen Drittel der Bilanzsumme ausmachten, sollte möglich sein. Bei einem Vergleich der Bilanzkennzahlen mit anderen Branchenunternehmen ist zu berücksichtigen, dass die Gesellschaft kein eigenes Land besitzt. Die Sachanlagen stehen alle auf einem im Baurecht gepachteten Areal. Dies führt dazu, dass die Bilanz der Gesellschaft verkürzt ist und somit der Anteil an Fremdmitteln vergleichsweise hoch ausfällt.

Im Bereich der Erfolgsrechnung lässt die weitere Steigerung der Umsätze bei gleichen Kosten zumindest für die erste Hälfte des Jahres eine Gewinnsteigerung erwarten. Auch für das Gesamtjahr erscheint es daher durchaus möglich, dass der Gewinn nochmals steigt. Entscheidend für die Entwicklung bis zum Jahresende wird im Bädergeschäft das Wetter sein. Als möglich betrachten wir ein 5%iges Gewinnplus für das Gesamtjahr. Unter dieser Annahme wäre auch eine nochmalige Erhöhung der Dividende denkbar. Dies insbesondere im Hinblick auf die Pläne Kirchhofers, der auch Mehrheitsaktionär der Gesellschaft ist, die Dividende in den nächsten Jahren weiter zu erhöhen. Ein Anstieg der Ausschüttung auf 32 CHF pro Aktie für 2015 nach 30 CHF für 2014 ist zumindest möglich, sofern das Jahresergebnis nicht durch unvorhersehbare externe Einflüsse belastet wird.

Die Aktien werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Unter der Annahme einer Ausschüttung von 32 CHF pro Aktie weisen die Papiere auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 850 CHF eine sehr attraktive Rendite von fast 3.8% auf. Damit erscheinen die Papiere auch nach einem deutlichen Plus von über 20% seit Jahresbeginn nicht überteuert. Indessen dürfte der Raum für weitere deutliche Kursavancen zumindest kurzfristig begrenzt sein. Für langfristig agierende Anleger mit einem Faible für Dividendentitel drängt sich keinesfalls ein Verkauf der Papiere auf dem aktuellen Niveau auf. Selbst für den Fall, dass die Dividende lediglich auf dem Vorjahresniveau bleibt, ist die Rendite mit 3.5% als sehr gut zu qualifizieren. Die Papiere eignen sich damit vor allem wegen der hohen Ausschüttungsrendite, die auch in den nächsten Jahren gewährleistet sein dürfte, zur Anlage. Aus diesen Gründen sehen wir trotz des deutlichen Kursantstiegs der Aktien keinen Anlass, diese aus dem Musterdepot zu entfernen.

Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär der Gesellschaft.

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