Linde Holding: Hirslanden wird konkretes Übernahmeangebot vorlegen – Wie reagiert AEVIS?

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Verwaltungsratspräsident Dr. Kurt Aeberhard und seine Aktionäre müssen sich nun zwischen den zwei Angeboten entscheiden. Bild: www.kliniklinde.ch

Schneller als ursprünglich angekündigt wird nun die Zürcher Hirslanden-Gruppe ein konkretes Übernahmeangebot für die Bieler Privatklinik Linde vorlegen. Offenbar möchte Hirslanden nun den Linde-Aktionären 3’000 CHF in bar je Aktie bieten. Mit diesem Angebot hat das Klinikunternehmen 100 CHF auf den ursprünglich anvisierten Preis von 2’900 CHF draufgelegt. Am 5. Juni hatte Hirslanden angekündigt, ein Kaufangebot für die Linde-Aktien unterbreiten zu wollen (siehe Blog-Beitrag vom 6. Juni). Dies könne erst nach einer ausführlichen Prüfung, einer sogenannten Due-Dilligence, erfolgen, schrieb das Unternehmen damals. Bis zum 30. Juni wollte die Hirslanden-Gruppe ein solches Angebot vorlegen. Auf Nachfrage von schweizeraktien.net bestätigt ein Sprecher den Abschluss der Prüfung und das neue Angebot. „Hirslanden wird den Aktionären der Linde Holding Biel/Bienne AG morgen ein verbindliches Kaufangebot unterbreiten“, so der Sprecher heute Nachmittag. Zum Preis machte er allerdings keine Angaben.

Zieht AEVIS nach?

Mit dem konkreten Angebot kommt möglicherweise die börsenkotierte AEVIS-Victoria-Gruppe unter Zugzwang. Sie hatte Mitte Mai ebenfalls ein Übernahmeangebot gemacht und dies in einer Transaktionsvereinbarung mit dem Verwaltungsrat festgehalten. Demnach soll die Bieler Klinik in das zur AEVIS-Gruppe gehörende Swiss Medical Network (SMN) integriert werden (siehe Beitrag vom 18. Mai 2017). Laut dem Angebot können die Linde-Aktionäre zwischen 2’500 CHF je Aktie in bar oder 49.73 AEVIS-Victoria-Aktien wählen. Bei einem Aktienkurs von 58.40 CHF für eine AEVIS-Aktie würde der Gegenwert für eine Linde-Aktie bei 2’905 CHF liegen. Hirslanden bietet nun 3’000 CHF in bar. Das Angebot ist damit deutlich attraktiver.

Zuletzt wurden Kurse von 2’750 CHF für eine Linde-Aktie auf OTC-X bezahlt. Aktionäre sollten ihre Aktien, wie wir dies bereits in unserem letzten Beitrag geschrieben haben, noch nicht verkaufen. Möglicherweise kommt noch ein verbessertes Angebot der AEVIS-Gruppe. Ansonsten erhalten die Linde-Aktionäre 3’000 CHF in bar.

 

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