Polyphor: Biopharmaunternehmen plant Börsengang an der SIX am 15. Mai 2018

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Polyphor plant den Gang an die SIX Swiss Exchange am 15. Mai 2018. Bild: polyphor.com

Das Allschwiler Biopharma-Unternehmen Polyphor hat Einzelheiten für den geplanten Gang an die Börse präsentiert. So plant das Unternehmen laut Mitteilung vom Freitag, den IPO am 15. Mai 2018 abzuhalten. Die Preisspanne je Aktie legt Polyphor auf 30 bis 40 Franken fest. Damit strebt das Unternehmen einen Bruttoertrag von rund 100 Millionen bis 150 Millionen Franken an.

Bei dem Börsengang handle es sich um ein Primärangebot, heisst es weiter. Es besteht aus bis zu 3’333’333 neu ausgegebenen Namenaktien mit einem Nennwert von 2,00 Franken je Aktie. Dies entspreche einem Bruttoertrag von 100 Millionen Franken und stelle das Basisangebot dar. Im Zuge einer sogenannten Upsize-Option stehen bis zu 1’333’333 neu ausgegebene Namenaktien zur Verfügung, die zu einem zusätzlichen Bruttoertrag von bis zu 40 Millionen Franken führen können. Ausserdem stehen bis zu 333’334 neu ausgegebene Namenaktien für eine mögliche Mehrzuteilungsoption zur Verfügung, die einem Bruttoertrag von 10 Millionen entsprechen.

Die bereits bestehenden Aktionäre beabsichtigen, insgesamt rund 15 Millionen zu investieren. Auch Management und Verwaltungsratsmitglieder werden laut Polyphor beim Börsengang investieren, wobei die von ihnen erworbenen Aktien einer Sperrfrist von 12 Monaten unterliegen.

Bookbuilding beginnt sofort

Der Bookbuilding-Prozess beginnt noch an diesem Freitag und endet voraussichtlich am oder um den 14. Mai 2018. Die Bekanntgabe des endgültigen Angebotspreises und der endgültigen Anzahl der angebotenen Aktien wird voraussichtlich am oder um den 15. Mai 2018 erfolgen, vor Handelsaufnahme an der SIX.

Emissionsbanken für den geplanten Börsengang sind die UBS und die Deutsche Bank, die als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners agieren, sowie die Zürcher Kantonalbank und Cantor Fitzgerald als Co-Lead Manager. Zu Polyphors Investorenbasis gehören die Unternehmen und Gesellschaften Ingro Finanz, Varuma, Rosetta Capital und BioMed Partners.

Das geplante Angebot wird voraussichtlich aus einem öffentlichen Angebot in der Schweiz und Privatplatzierungen in der Schweiz und im Ausland bestehen, darunter auch an qualifizierte institutionelle Investoren in den USA gemäss Rule 144A, teilt Polyphor ausserdem mit.

Wie Polyphor bereits bei der Ankündigung seiner Börsenpläne berichtet hatte, sollen die neuen Mittel insbesondere für die weitere Entwicklung von Polyphors wichtigstem Produktkandidaten Murepavadin verwendet werden, der sich aktuell in Phase III befindet. Murepavadin soll dereinst gegen Pseudomonas aeruginosa – einen besonders gefährlichen Keim in Spitälern – verwendet werden.

Hohes Marktpotenzial

Polyphor selbst schätzt das Marktpotenzial von Murepavadin auf eine Grössenordnung von 2-3 Milliarden US-Dollar für die Verwendung im Bereich von im Krankenhaus erworbenen Lungenentzündungen. Zusätzliches Marktpotenzial bestehe auch in der Entwicklung einer inhalierbaren Formulierung, so das Unternehmen.

Murepavadin gehört zur Klasse der sogenannten OMPTA (Outer Membrane Protein Targeting Antibiotics), die vom Unternehmen selbst entwickelt wurden. Die OMPTA seien „möglicherweise die erste neue Klasse von Antibiotika gegen gramnegative Bakterien, die in den letzten 50 Jahren die Phase III klinische Erprobung erreicht haben“, so Polyphor.

Immunonkologie-Wirkstoff

Ebenfalls auf dem Weg zur Zulassung ist derzeit laut dem Unternehmen ausserdem der Immunonkologie-Wirkstoff Balixafortide. Dieser habe gute Ergebnisse in einer Phase-1b-Studie bei fortgeschrittenem metastasierendem Brustkrebs in Kombination mit dem Wirkstoff Eribulin gezeigt.

hr/tp

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