Molecular Partners: 2018 mit höherem Verlust

Zahlung von Amgen hilft

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Das Biotechunternehmen Molecular Partners verzeichnete im Geschäftsjahr 2018 Fortschritte mit verschiedenen Projekten der Produktepipeline. Die Finanzierungssituation präsentiert sich gar vorteilhafter als noch Ende des dritten Quartals.

Ein Meilenstein in der Geschichte von Molecular Partners ereignete sich ganz zum Ende des Jahres. Kurz vor Weihnachten wurde bekannt gegeben, dass mit dem US-Konzern Amgen, einem führenden US-Unternehmen im Bereich der Krebsforschung, eine Partnerschaft im Bereich Immun-Onkologie abgeschlossen werden konnte. Diese Kooperation liess sich Amgen eine Vorabzahlung an Molecular Partners in der Höhe von 50 Mio. US-Dollar kosten. Darüber hinaus besteht die Aussicht auf weitere Meilensteinzahlungen von insgesamt bis zu rund 500 Mio.

Dank dieser Einmalzahlung präsentiert sich die Finanzierungssituation relativ komfortabel. Per Ende 2018 verfügte Molecular Partners über liquide Mittel in der Höhe von 99 Mio. CHF, nachdem es drei Monate zuvor noch knapp 111 Mio. waren. Im Januar kommt nun zusätzlich diese Vorauszahlung von Amgen hinzu. Damit sei die Position an Barmitteln solide und die Bilanz weiterhin schuldenfrei, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Der Barmittelabfluss im Gesamtjahr erreichte 42,5 Mio. CHF und lag damit leicht über dem Vorjahresniveau. Dagegen halbierte sich der aus Lizenz- und sonstigen Einnahmen bestehende Umsatz auf gut 10 Mio. CHF. Der operative und der Nettoverlust nahmen deshalb klar zu. Letzterer belief sich auf 37 Mio. CHF, nach gut 25 Mio. im Jahr davor.

Wichtiger als die nackten Finanzkennzahlen sind für Molecular Partners aber die Fortschritte in der Produktepipeline. So werden die Zusammenarbeit mit Amgen einerseits sowie Studiendaten zum Produktkandidaten Abicipar, der gemeinsam mit dem Partner Allergan für die Eignung zur Behandlung von feuchter AMD (Makuladegeneration) getestet wird, als Höhepunkte des vierten Quartals hervorgehoben.

Phase des Wachstums steht bevor

Die positiven Daten zu Abicipar unterstrichen die therapeutische Wirksamkeit der sogenannten DARPin-Plattform von Molecular Partners, heisst es. Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, dass Allergan Abicipar im Jahr 2020 auf den Markt bringen wird. Deshalb bereite man sich nun auf eine „nächste Phase des Wachstums“ vor.

Mit dem Pipeline-Kandidaten MP0250 wurden jüngst Untersuchungen in Kombination mit einem anderen Wirkstoff bei acht Patienten mit dem Blutkrebs multiples Myelom durchgeführt. Die ersten Daten daraus hätten die bisher gezeigten Resultate unterstützt. In weiteren Studien wird MP0250 aber auch zur Behandlung von Lungenkrebs (NSCLC) getestet.

Aktuell rechnet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2019 mit Ausgaben zwischen 70 und 80 Mio. CHF, wobei sich diese Summe je nach Pipeline-Fortschritten ändern kann. Die Erhöhung der Ausgaben gegenüber dem Vorjahr sei hauptsächlich auf die Fortschritte in der Forschungspipeline zurückzuführen, so das Unternehmen.

Die Aktien von Molceular Partners sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 17.48 CHF für eine Aktie gezahlt.

(AWP/cf/hr)

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