Zug Estates: In anspruchsvollem Marktumfeld erfolgreich – Dividende erhöht

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Zug Estates CEO Tobias Achermann freut sich über ein sehr erfolgreiches 2018. Bild: Michel Benedetti, schweizeraktien.net

Das Immobilienunternehmen Zug Estates erhöht 2018 den Liegenschaftsertrag um 11,8% und erzielt einen Reingewinn von 38.8 Mio. CHF. Das Unternehmen profitiert von den Vorteilen einer breiten Diversifizierung der Nutzungsarten.

Deutlich gestiegener Reingewinn und Portfoliowert

Trotz schwierigem Marktumfeld bleibt das Immobilienunternehmen Zug Estates auf Wachstumskurs. Der auf Zug fokussierte Immobilienentwickler erhöhte seinen Liegenschaftsertrag deutlich auf 50.8 Mio. CHF (+11,8%). Der Portfoliowert stieg um 9,1% per Ende 2018 auf CHF 1.54 Mrd. CHF. Der Reingewinn legte um 12,2% auf 38.8 Mio. CHF zu, während der Reingewinn ohne Neubewertungserfolg um 8,9% auf 28.6 Mio. CHF anwuchs.

Aufgrund einer für die Bewertung massgeblichen Diskontsatzsenkung sind im Berichtsjahr die bestehenden Immobilien um 11.1 Mio. CHF aufgewertet worden.

Jährliches Dividendenwachstum von 10% ab 2020

Der Verwaltungsrat schlägt der diesjährigen Generalversammlung eine um 9,8% höhere Ausschüttung von 28.00 CHF pro Namenaktie Serie -B- vor. Ebenso beabsichtigt der Verwaltungsrat, ab der Generalversammlung 2020 jeweils eine Dividende mit einem jährlichen Dividendenwachstum von 10% zu beantragen. Dies, bis die Ausschüttungsquote ein Niveau von zwei Dritteln des operativen Gewinns erreicht und solange keine grösseren Investitionstätigkeiten anfallen. Zudem soll der Generalversammlung 2020 und 2021 jeweils eine zusätzliche Sonderdividende aus dem Verkauf der Eigentumswohnungen im begrünten Hochhaus Aglaya vorgeschlagen werden.

Leerstandsquote vergleichsweise gering

Das Holzhochhaus auf dem Rotkreuzer Suurstoffi Areal weist einen Vermietungsstand von 75% aus. Bild: zugestates.ch

Die laufenden Bauprojekte von Zug Estates haben 152 zusätzliche Wohnungen und 13’000 m2 Gewerbefläche auf den Markt gebracht. Dennoch hat sich die Leerstandsquote auf vergleichsweise niedrigen 2,9% (Vorjahr: 1,5%) gehalten. Während die Wohnungen auf dem Baufeld A des Rotkreuzer Suurstoffi Areal bereits zu 100% vermietet sind, erreichten die Büro- und Gewerbeflächen einen Vermietungsstand von 87%. Das erste Schweizer Holzhochhaus auf demselben Areal weist allerdings erst einen Vermietungsstand von 75% aus.

Sehr gute Lagequalitäten

Dieser Erfolg deutet darauf hin, dass sich Zug Estates in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet, was nicht zuletzt auch auf die sehr guten Lagequalitäten von Zug zurückzuführen ist. Im Schweizer Detailhandel sorgt die Verschiebung vom stationären zum Online-Handel dafür, dass der Angebotsüberhang an Detailhandelsflächen zunimmt. Gemäss den Ökonomen der Credit Suisse entwickelten sich in fast keinem westeuropäischen Land die Detailhandelsumsätze zwischen 2005 und 2017 so schwach wie in der Schweiz. Beim Büromarkt hingegen entwickelte sich ein Angebotsüberhang, weil wichtige Nutzer von Büroflächen, darunter Banken, Versicherungen, Telekomfirmen und der Grosshandel, strukturelle Veränderungen durchliefen und daher als Nachfragetreiber gefehlt haben, wie die Credit Suisse in ihrem Ausblick für 2019 schreibt. Da in den überregulierten Städten von der Projektierung bis zum Bezug einer Immobilie schon mal Jahre vergehen, ist es in diesem Segment nicht möglich, schnell auf eine veränderte Marktsituation zu reagieren.

Mailänder Hochhauskomplex Bosco Vertical als Vorbild

Der grösste Teil des Immobilienportfolios von Zug Estates befindet sich im gut erschlossenen Zentrumsareal der Stadt Zug und in der Suurstoffi in Risch Rotkreuz und ist nach Nutzungsarten breit diversifiziert. Am Gesamtportfolio betragen Verkaufsflächen 22%, Büroflächen 23%, Wohnimmobilien 30% sowie Hotel und Gastronomie 11%. Während in Zug bei der Zentrumsüberbauung Metalli die Sparten Büro (21%) und Verkauf (32%) relativ hohe Anteile aufweisen, betragen in der peripheren Suurstoffi Verkauf und Büro nur 7% respektive 26%, während der Wohnanteil 48% beträgt. Die Projekte auf dem von Zug Estates 2010 erworbenen Areal erfolgt in Etappen, d.h., die erste Wohnüberbauung kam 2012 auf den Markt, während das CO2-neutrale Gartenhochhaus Aglaya mit seinen vertikalen Gärten 2019 vollendet sein dürfte. Vorbild ist der Mailänder Hochhauskomplex Bosco Verticale, der seit 2014 als Trendsetter für nachhaltiges, naturbewusstes Wohnen im gehobenen Segment gilt.

Weiteres Areal soll erworben werden

Für das Geschäftsjahr 2019 geht Zug Estates von einer markanten Steigerung des Betriebsergebnisses aus, welche insbesondere durch die erste Tranche des erwarteten Verkaufsertrags der Aglaya-Wohnungen begründet ist. Bis Ende 2019 steht die Weiterentwicklung des Suurstoffi-Areals in Risch Rotkreuz im Vordergrund. Aktuell befinden sich in der Suurstoffi Bauprojekte mit einem Soll-Mietertrag von 8.5 Mio. CHF im Bau. Es ist vorgesehen, das Zentrumsareal in Zug etappiert zu entwickeln. Das Unternehmen plant ein koordiniertes Vorgehen unter Einbezug von Behörden und Bevölkerung, um einen nachhaltigen Nutzen für alle Beteiligten sicherzustellen. Zug Estates verfolgt mittel- bis langfristig die Absicht, ein weiteres Areal zu erwerben.

Die Namenaktie der Serie -B- der Zug Estates wird an der Six Swiss Exchange gehandelt und kostete zuletzt 1’715 CHF. Die Namenaktien der Serie -A- werden an der OTC-X gehandelt. Der aktuelle Kurs beträgt 164 CHF. 

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