Bad Schinznach: Rekordhoher Betriebsgewinn von 9.7 Mio. CHF im 2018

Unveränderte Dividende von 52 CHF pro Aktie

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Wegen des heissen Sommers 2018 gingen die Umsätze im Bäder-Bereich auf den niedrigsten Wert seit vier Jahren zurück. Bild: bad-schinznach.ch

Die Bad Schinznach AG knüpfte im Geschäftsjahr 2018 an die stabile Entwicklung der Vorjahre an. Gesamthaft konnten die Umsätze um 0,6% auf 52.2 Mio. CHF gesteigert werden. Positiv entwickelten sich die Einkünfte der beiden Kliniken und des Hotels im Park, schreibt die Gesellschaft im jüngsten Geschäftsbericht.

Im Bäderbereich konnte sich auch die Bad Schinznach AG dem allgemeinen Minus der Besucherzahlen nicht entziehen. Die Frequenzen in den Bädern Thermi und Aquarena gingen um 2,7% auf 298’650 und damit auf den niedrigsten Wert seit vier Jahren zurück. Allerdings fiel der Rückgang im Vergleich zu den Konkurrenten geringer aus, erklärte VR-Präsident Hans-Rudolf Wyss bei der Vorstellung der Geschäftszahlen vor Investoren.

Weniger Bäderfrequenzen im 2018

Grund für den Rückgang waren vor allem die sehr trockenen und heissen Sommermonate im 2018. Dies nach einem sehr starken Jahresauftakt. Insgesamt sanken die Einkünfte der Bäderbetriebe daher leicht um 1,4% auf 10.9 Mio. CHF. Hingegen legten die Umsätze im für die Gesellschaft wesentlich wichtigeren Klinik- und Hotelbereich um 1,4% auf 38.4 Mio. CHF zu. Ein leichtes Plus von 0.1 Mio. CHF auf 1.9 Mio. CHF verzeichneten die Mieterträge. Hierfür verantwortlich sind neben den neuen Mietwohnungen mit Service im Haus Habsburg die Wohnungen am Meissenberg in Zug.

EBITDA steigt auf 9.7 Mio. CHF

Auf der Kostenseite konnten die Personalkosten mit 30.9 Mio. CHF nahezu auf dem Vorjahreswert von 30.8 Mio. CHF gehalten werden. Per Saldo egalisierten sich der Rückgang des Aufwands für Waren und direkte Dienstleistungen um 0.1 Mio. CHF auf 5.3 Mio. CHF und der Anstieg der übrigen Betriebsaufwendungen im selben Umfang auf 6.3 Mio. CHF. Im Ergebnis führte dies zu einem Plus des Betriebsgewinns vor Abschreibungen (EBITDA) von 3,2% auf 9.7 Mio. CHF. „Operativ haben wir damit das beste Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens erzielt“, so Hans-Rudolf Wyss am Bilanzgespräch.

Nach den um 0.2 Mio. CHF auf 5.5 Mio. CHF angestiegenen Sachabschreibungen resultierte ein Anstieg des EBIT um 1,6% auf 4.2 Mio. CHF. Dank leicht tieferer Steueraufwendungen stieg der Reingewinn um 5,4% auf 3.3 Mio. CHF. Die Aktionäre erhalten eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 52 CHF pro Aktie.

Guter Start ins Jahr 2019

Der Start ins neue Geschäftsjahr verlief nach Auskunft der Gesellschaft erfreulich. So legten die Besucherfrequenzen in den Bädern ebenso zu wie die Einkünfte aus dem Klinikgeschäft. Im Zusammenhang mit der Einführung des elektronischen Patientendossiers steht die Erneuerung der IT an. Hierfür sind im laufenden Jahr Investitionen von 1 Mio. CHF budgetiert. Weiter in der Planungsphase sind die mögliche Neugestaltung des Hotels in Bad Schinznach und der Klinik am Meissenberg.

Fazit

Die Geschäftszahlen der Bad Schinznach AG fallen wie in der Vergangenheit wenig spektakulär aus. Insgesamt setzte die Gesellschaft die solide Entwicklung der Vorjahre weiterhin fort. Auch die Bilanzkennzahlen fallen mit einer Eigenmittelquote von knapp 42% gut aus.

Die Aktien der Bad Schinznach AG werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 2’350 CHF weisen die Titel eine zumindest im aktuellen Tiefzinsumfeld durchschnittliche Rendite von 2,2% auf. Wenig Aussagekraft besitzt das KGV wegen der hohen Abschreibungen, welche die Gesellschaft zulasten der Erfolgsrechnung verbucht. Am ehesten für die Ermittlung des KGV in Frage kommt daher das Kurs-EBITDA-Verhältnis, das mit 6.5 für 2018 als nicht überteuert angesehen werden kann. Auch der ausgewiesene Buchwert ist nicht wirklich aussagekräftig, beträgt er aufgrund der offensiven Abschreibungspolitik doch nur 1’692 CHF je Aktie. Die Gesellschaft besitzt allerdings erhebliche stille Reserven im Anlagevermögen, die sich nur teilweise im aktuellen Aktienkurs widerspiegeln. Die Aktien eignen sich daher gut als Ersatz für Obligationen zur Anlage, da diese derzeit kaum Rendite abwerfen.

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