Repower: Semestergewinn des Energiekonzerns übertrifft Erwartungen

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Der Bündner Energiekonzern Repower hat im ersten Semester 2020 trotz Corona nur leicht weniger verdient als im Vorjahr und damit die eigenen Erwartungen übertroffen. Besonders stark profitieren konnte das Energieunternehmen im Markt Italien, wo der operative Gewinn (EBIT) kräftig auf 56 Mio. CHF anstieg.

Repower Renewable hat in zwölf Photovoltaikanlagen investiert, eine davon steht in Brindisi. Bild: zvg

Die eigenen Schweizer Anlagen produzierten in der Periode von Januar bis Juni insgesamt 344 Gigawattstunden und damit 20% mehr als im ersten Halbjahr 2019, teilte Repower am Mittwoch mit. Repower habe die Coronakrise „erfolgreich bewältigt“, hiess es weiter, und die Versorgungssicherheit jederzeit gewährleistet.

Die Gesamtleistung ging zwar um 13% auf 843 Mio. CHF zurück, der Betriebsgewinn (EBIT) übertraf mit 68 Mio. das Vorjahresresultat allerdings um 21%. Dazu hat vor allem der Markt Italien beigetragen (56 Mio. CHF), besonders das Gas-Kombikraftwerk Teverola in Italien, wie Repower schrieb. Der Markt Schweiz trug im ersten Halbjahr 18 Mio. zum EBIT bei, was einem Rückgang gegenüber der Vorjahresperiode um 2 Mio. CHF oder 20% entspricht.

Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 41 Mio. CHF. Das sind 16% weniger als im Vorjahr.

Gas-Kombikraftwerk in Italien wieder mit hohem Gewinnbeitrag

Durch die Coronakrise sei die Nachfrage nach Strom und Gas in der Schweiz und in Italien unterschiedlich eingebrochen. Der veränderte Stromkonsum habe zu höheren Preisschwankungen geführt. Das sei vor allem für das Werk in Teverola eine Chance gewesen, weil es sogenannte Regelenergie anbieten konnte.

Im ersten Semester investierte Repower 54 Mio. CHF, mehrheitlich in zwölf bestehende Photovoltaikanlagen in Italien. Damit baue das Unternehmen seine Produktionskapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energie weiter aus. Ausserdem habe man die Gesamterneuerung des Wasserkraftwerks Robbia Ende Juni mit etwas Verzögerung gestartet.

Auf einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr verzichtete das Unternehmen durch die unsichere Lage wegen der Corona-Pandemie erneut, nachdem es bereits im Juli seine ursprüngliche Jahresprognose zurückgezogen hatte.

Der Aktienkurs von Repower befindet sich seit drei Jahren im Aufwärtstrend. Chart: www.otc-x.ch

Die Aktien von Repower werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden Preise von 99 CHF für eine Aktie bezahlt. Damit lag der Kurs leicht unter dem Buchwert pro Aktie (per Ende Juni 2020, ohne Minderheiten) von 106 CHF. Sofern Repower auch für 2020 eine gleichbleibende Dividende von 2.50 CHF je Aktie auszahlt, würde die Dividendenrendite bei 2.5% liegen.

Mit Material von AWP (tv/kw)

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