CKW: Kontinuierliche Ausweitung des Solarbereiches

Sondereffekte begünstigen solides Ergebnis im ersten Semester 2020/21

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Jahr für Jahr prägen Sondereffekte das Ergebnis der Centralschweizerischen Kraftwerk AG. So geschehen auch im ersten Semester des Geschäftsjahres 2020/21, für welches die CKW in einer Medienmitteilung über ein solides operatives Ergebnis informiert.

Höhere Preise kompensieren gesunkene Produktionsmenge

Im Berichtszeitraum stieg die Gesamtleistung gegenüber der Vorjahresperiode um 9 Mio. CHF auf 444 Mio. an, das Betriebsergebnis legte um 65 Mio. auf 105 Mio. zu, und auch der Gewinn erhöhte sich um 68 Mio. auf 97 Mio. Dazu beigetragen hat im Segment Energie eine Verbesserung der Bewertung der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds für Kernanlagen (STENFO) um 74 Mio. Dafür blieb das Handelsergebnis um knapp 20 Mio. unter dem ausserordentlich hohen Vorjahresniveau. Die aufgrund reduzierter Kraftwerksverfügbarkeit gesunkene Produktionsmenge konnte weitgehend durch höhere Preise an den internationalen Strommärkten kompensiert werden.

Im Segment Netze profitierte das zentralschweizerische Unternehmen von der bereits im Februar angekündigten nachträglichen Entschädigung von Swissgrid für die Anlagen des ehemalgien CKW-Übertragungsnetzes. Der positive Effekt auf das Betriebsergebnis beläuft sich auf 24 Mio. CHF. Im Bereich des regulierten Verteilnetzes hat die CKW ihre unterjährige Ergebniserfassung angepasst. Dadurch resultierte zwar ein einmaliger negativer Effekt von 15 Mio. CHF auf das Halbjahresergebnis; auf das Gesamtjahr hat die Methodenänderung jedoch keinen Einfluss.

Die CKW baut ihren Solarbereich weiter aus. Wachstum in diesem Bereich konnte den negativen Einfluss der Corona-Pandemie auf die Gebäudetechnik kompensieren. Bild: CKW AG
Weiterer Ausbau des Wachstumsfeldes Solar

Trotz negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie konnte die CKW im Bereich Gebäudetechnik ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erzielen, begünstigt durch Investitionen in den Solarbereich. Diesen baut die CKW bereits seit Jahren kontinuierlich aus. Mit dem Kauf der Solarville AG Ende April tätigte die Gesellschaft einen weiteren markanten Wachstumsschritt in diesem Bereich. Solarville verfügt über Standorte in Egerkingen und Winterthur und ist auf die Planung und Installation von Solaranlagen spezialisiert. Mit der Übernahme treibt die CKW die Ausweitung des als strategisches Wachstumsfeld deklarierten Solarbereichs auf die gesamte Deutschschweiz weiter voran. Gemäss Angaben der CKW lag das Wachstum beim Zubau von Photovoltaik 2020 bei über 30%, die Produktion von Strom auf dem eigenen Dach wird offenbar für viele Liegenschaftsbesitzer immer wichtiger. Doch auch die übrigen Dienstleistungen im Gebäudetechnikbereich wie Wärme- oder Elektromobilitätslösungen sollen im Zuge dieses Wachstumsprozesses auf die ganze Deutschschweiz ausgeweitet werden.

Nebst Solar hat die CKW in der ersten Hälfte des Berichtsjahres auch weiter in die Wasserkraft investiert. So gingen die beiden Kraftwerke Schächen und Erstfeldertal ans Netz, für das Wasserkraftwerk Waldemme im Entlebuch wurde das Konzessionsgesuch eingereicht. Bei diesem sind aber noch Einsprachen von Umweltverbänden offen.

Weiter führte die CKW den im letzten Sommer begonnenen Zählerwechsel fort. Rund 70’000 intelligente Stromzähler konnten im Versorgungsgebiet bereits installiert werden, und bis 2023 sollten sämtliche 180’000 Zähler ausgewechselt sein. Wie CEO Martin Schwab Anfang Jahr im Interview mit schweizeraktien.net ausführte, will die CKW durch die intelligenten Zähler ihre Kunden künftig gezielter und genauer beraten können. Einen grossen Einfluss auf das Resultat oder den Stromverbrauch erwartet das Unternehmen jedoch nicht.

Fazit

Der periodenübergreifende Vergleich des Resultats gestaltet sich bei der CKW aufgrund der vielen Sondereffekte generell schwierig. Auf den ersten Blick wirken die Steigerungen auf Stufe Gesamtleistung, Betriebsergebnis und Gewinn positiv, sind aber zu einem grossen Teil auf ebendiese Sondereffekte zurückzuführen. So blieb im ersten Semester der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit mit 6 Mio. CHF denn auch deutlich unter den erwirtschafteten 80 Mio. aus dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr darf durch die Einmaleffekte aber wohl trotzdem mit einem verbesserten Resultat gerechnet werden. Ob dieses Niveau dann aber in den Folgejahren auch gehalten werden kann, bleibt abzuwarten. Im Bereich Gebäudetechnik bleibt aufgrund der Corona-Pandemie eine gewisse Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Bautätigkeit bestehen, insbesondere im Bürobereich. Durch den Ausbau des Solarbereiches und die damit einhergehende Beteiligung am starken Wachstum dieses Marktes sollte die CKW die Unsicherheiten aber abfedern können.

Mit Ausnahme eines kurzen Tauchers während der Corona-Pandemie verlief der Kurs der CKW-Aktie sehr stabil in den letzten zwei Jahren. Chart: otc-x.ch

Die Aktien der CKW AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Der letztbezahlte Kurs liegt bei 310 CHF. Auf dieser Basis ergibt die jeweils für das Geschäftsjahr ausbezahlte Dividende von 3 CHF je Aktie eine bescheidene Rendite von 1,0%. Mit einer Eigenkapitalquote von 75% bietet die CKW-Aktie Investoren dafür die Möglichkeit einer Anlage in eine grundsolide aufgestellte Gesellschaft. Anzumerken ist dabei, dass die Axpo Holding AG mit einem Anteil von 81% Mehrheitsaktionärin an der CKW Gruppe ist.

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