Kursaal Bern: Tiefrote Zahlen im 1. Semester 2021

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Die Zahlen für das 1. Semester 2021 der Kursaal Bern AG fallen zwar tiefrot aus, doch die Zuversicht von Management und Verwaltungsrat ist ungebrochen. «Kursaal Bern AG ist optimal auf steigende Nachfrage vorbereitet», heisst es daher auch in der Headline der Medienmitteilung zum Halbjahresabschluss, den das seit dem 29. Juni 2021 an der BX swiss kotierte Unternehmen erstmals vorgelegt hat.

Kongressgeschäft und Casino leiden unter Pandemie am stärksten

Pandemiebedingt ging der Umsatz in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um fast 45% auf 11.4 Mio. CHF zurück. Am stärksten betroffen vom Umsatzeinbruch waren mit einem Minus von 63,8% auf 1.3 Mio. CHF das Kongresszentrum sowie die Casinos in Bern und Neuenburg mit minus 40,4% auf 7.8 Mio. CHF. Hingegen verblieb der Umsatz im Hotel- und Gastronomiegeschäft mit 2.1 Mio. CHF nur knapp unter den Vorjahreswerten. Auf Details zu den Segmentsergebnissen verzichtet die Kursaal Bern AG in ihrem Halbjahresabschluss mit Verweis auf «mögliche Wettbewerbsnachteile» auch nach dem erfolgten Börsengang. «In diesem Jahr waren fast alle Betriebe der Gruppe bis in den Frühling hinein geschlossen», lautet die Begründung für den Umsatzeinbruch in der Medienmitteilung.

Kurzarbeit und Härtefallgelder helfen

Auch wenn der Personalaufwand um 30,0% tiefer als im Vorjahr ausfiel, was wohl auch auf die 5.0 Mio. CHF Kurzarbeitsentschädigung zurückzuführen ist, lag der übrige Betriebsaufwand mit knapp 7.0 Mio. CHF sogar über dem Vorjahreswert. Auf Stufe Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) musste die Kursaal Bern AG daher ein Minus von 6.5 Mio. CHF ausweisen. 2020 waren es nur 2.0 Mio. CHF gewesen. Nur dank Härtefallhilfen in Höhe von 9.4 Mio. CHF fiel der Gruppenverlust mit minus 1.7 Mio. CHF (Vorjahr: 4.9 Mio. CHF) deutlich geringer als in der vergleichbaren Vorjahresperiode aus.

Einen konkreten Ausblick gibt das Unternehmen noch nicht. In der Medienmitteilung heisst es lediglich, dass die steigende Nachfrage nach den Dienstleistungen für das zweite Halbjahr 2021 die Kursaal Bern AG zuversichtlich stimme, auch wenn für das Gesamtjahr situationsbedingt noch mit einem negativen EBITDA gerechnet werden müsse. Impulse erwartet die Gesellschaft insbesondere von der Digitalisierung im Kongressbereich, der ansteigenden Reisetätigkeit für das Swissôtel sowie neuen Gastronomiekonzepten. Zudem sollen beide Casinos ihre Online-Plattformen weiter ausbauen, um noch wirksamer an diesem Wachstumsmarkt teilhaben zu können. Am 15. Juli startet das Casino in Neuenburg mit seinem Online-Angebot «Hurrah».

Seit dem Börsengang an der BX swiss hat der Aktienkurs der Kursaal Bern AG um rund 15% verloren. Chart: money-net.ch

Die Aktien der Kursaal Bern AG sind am SME Main Market der BX swiss kotiert. Seit dem Listing hat der Aktienkurs um rund 15% verloren und wurde zuletzt für 345 CHF gehandelt.

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