Die Woche 25. Oktober 2021 – Lieferkettenprobleme und Knappheit überall

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Wir melden uns nach zwei Wochen Herbstferien wieder zurück. Natürlich hoffen wir, dass Sie in dieser Zeit unseren Newsletter «Die Woche» vermisst haben. Über unsere regelmässigen Beiträge auf schweizeraktien.net waren Sie aber über das Geschehen in den Unternehmen und insbesondere den anstehenden Börsengang von SKAN stets gut informiert.

Angesichts des hektischen Treibens an den Finanzmärkten tut es manchmal gut, einen Schritt zurückzutreten und das Geschehen mit ein wenig Abstand zu beobachten. Wenn wir auf die letzten zwei Wochen zurückblicken, was hat sich Relevantes getan? Die Sorgen um Inflation und Stagflation bestimmen nach wie vor die Diskussion. Auf Unternehmensseite belasten vor allem die gestörten Lieferketten, die höheren Logistikkosten und die gestiegenen Energiepreise die Unternehmen. Weiterhin beherrschen Covid-19 und die damit verbundenen Massnahmen die Schlagzeilen, auch weil am 28. November über das Covid-19-Gesetz abgestimmt wird.

Trotz dieser ungünstigen Vorzeichen erholte sich der SPI in den letzten Tagen. Neue Höchstkurse hat zwischenzeitlich sogar der Bitcoin erklommen. Offenbar scheinen Investoren immer mehr auf die Kryptowährung als Inflationsschutz zu setzen, eine Rolle, die in bisherigen Krisen immer Gold gespielt hat. Doch im Gegensatz zu Bitcoin hat der Goldpreis angesichts der Inflationsängste erstaunlicherweise bisher kaum Regungen gezeigt. Allerdings dürfte auch die Zulassung von Bitcoin-ETFs durch die Börsenaufsicht SEC den Kurs beflügelt haben.

Die Lieferketten-Problematik ist nicht zu unterschätzen. In vielen Medien wurde bereits vor einer Knappheit bei den Weihnachtsgeschenken gewarnt – besonders Spielzeug und Elektronik sollen betroffen sein. Mittlerweile schaltet sich auch Bundesrat Guy Parmelin in die Diskussion ein und warnt in einem aktuellen SonntagsBlick-Interview vor den Folgen der Störungen in den Lieferketten. Dass einige Unternehmen aufgrund fehlender Einzelteile nicht produzieren und daher wieder auf Kurzarbeit zurückgreifen müssen, ist schon heute Realität. Besonders stark betroffen sind die Automobilindustrie und deren Zulieferer. Dies zeigt sich auch in den Aktienkursen dieser Branche, die in den letzten Wochen unter Druck geraten sind. Experten gehen davon aus, dass über 7 Mio. Fahrzeuge aufgrund der Lieferketten-Problematik nicht gebaut werden können.

Für den Anleger stellt sich vor allem die Frage, ob diese Probleme temporär sind und sich die Situation in den nächsten Monaten wieder einpendeln wird. Oder ob sie das Zeug hat, die Welt wieder in eine Rezession zu stürzen. Ebenso sind sich die Experten in diesem Zusammenhang noch uneins, ob die mit dem Mangel verbundenen Preissteigerungen dauerhaft sein und die Inflation anheizen werden. Oder ob es sich auch hier um einen temporären Effekt handelt. Verfolgt man die Medien, scheinen sich immer mehr Marktbeobachter von der These eines temporären Preisanstiegs zu verabschieden.

Solange in diesen Punkten Unsicherheit besteht, bleibt es volatil an den Aktienmärkten. Allerdings könnten übertriebene Kursrückschläge in den von der Lieferketten-Problematik betroffenen Branchen Einstiegsgelegenheiten bieten. Wichtig ist, in diesem Fall nur auf Unternehmen mit einer soliden Bilanz zu setzen, die auch eine längere Durststrecke durchstehen können. Gerade aufgrund des zu erwartenden Nachfrageüberhangs dürften Firmen mit Preissetzungsmacht nach dem Ende dieser Durststrecke zu den Gewinnern zählen.

In der kommenden Woche behalten wir das Lieferketten-Thema im Auge und werden uns mit den zwei von der Automobilindustrie abhängigen Maschinenbauern Reishauer und Klingelnberg beschäftigen. Ebenso werfen wir einen Blick auf die Aktie der Repower AG und stellen mit Diseo ein Schweizer Start-up vor, das den grossen Social-Media-Plattformen das Fürchten lehren will.

Übrigens: wir sind sehr an Ihrer Meinung interessiert. Schreiben Sie uns also, was Ihnen am Newsletter «Die Woche» gefällt und was wir besser machen können: redaktion@schweizeraktien.net.

Wir wünschen einen erfolgreichen Start in die Woche.


Aktuelle Artikel vom schweizeraktien.net-Team






Daniel Lenz, Schroder Swiss Small & Mid Cap Fund: «Aktien aus dem Finanzsektor werden von steigenden Zinsen profitieren»

Daniel Lenz, Schroder Swiss Small & Mid Cap Fund: «Aktien aus dem Finanzsektor werden von steigenden Zinsen profitieren»

Das Börsenumfeld ist in den letzten Wochen unfreundlicher geworden. Daniel Lenz, Fondsmanager des Swiss Small & Mid Cap Fund von Schroders, ist der Ansicht, dass wir dabei sind, in einen neuen Investitionszyklus einzutreten. Im Portfoliotalk mit Tobias Wolff erklärt er, auf welche Titel sein Fonds in diesem Umfeld setzt…

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Philippe Petitpierre, Holdigaz SA: «In der Energiewende ist die Gasindustrie Teil der Lösung, nicht des Problems»

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Philippe Petitpierre, CEO der Holdigaz SA, äussert sich im Gespräch mit unserem Autor Tobias Wolff zu den in diesem Jahr explosionsartig gestiegenen Gaspreisen. Er erklärt, warum er eine baldige Inbetriebnahme von Nordstream 2 begrüssen würde und warum Holdigaz verstärkt erneuerbare Energien in das Angebots-Portfolio aufnimmt…

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SKAN Group: Börsengang unter besten Vorzeichen?

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Am 28. Oktober soll das IPO der SKAN Group an der SIX Swiss Exchange stattfinden. Unser Autor Karim Serrar hat sich den Emissionsprospekt genauer angeschaut und gibt in seinem Beitrag eine Einschätzung zum Erfolg des Börsengangs ab. Bisher war SKAN unter dem Namen BV Group an der BX Swiss kotiert…

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Im Brennpunkt: Wo steht Biotech in der Sektoren-Rotation?

Im Brennpunkt: Wo steht Biotech in der Sektoren-Rotation?

Aufgrund der Pandemie zählten Pharma-und Biotech-Aktien schon 2020 zu den Gewinnern. Auch in diesem Jahr haben viele Titel einen guten Lauf. Doch wie sind die weiteren Perspektiven? Unser Autor Karim Serrar hat sich den Sektor genauer angeschaut und äussert sich auch zu den Chancen für Schweizer Titel wie Siegfried Holding, Lonza und den Beteiligungsgesellschaften HBM Healthcare Investments und BB Biotech…

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Generalversammlungen: Nichtkotierte Unternehmen wollen 2022 zurück zur Präsenzveranstaltung

Generalversammlungen: Nichtkotierte Unternehmen wollen 2022 zurück zur Präsenzveranstaltung

Im Herbst finden traditionell die letzten Generalversammlungen des Jahres statt. Vor allem viele Tourismusbetriebe wie Bergbahnen mit abweichendem Geschäftsjahr laden ihre Aktionäre im Oktober und manchmal auch noch im November dazu ein. Schweizeraktien.net hat nachgefragt, zeigt unter anderem die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen auf und wagt im zweiten Teil einen Ausblick ins Jahr 2022…

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Auto AG Group: Potenzial dank alternativen Antrieben

Auto AG Group: Potenzial dank alternativen Antrieben

Dank eines kontinuierlichen Kompetenzausbaus bei den alternativen Antrieben kann die Auto AG Group das Potenzial der Transformation der Mobilität nutzen. CEO Marc Ziegler und die Auto AG erachten Wasserstoff als eines der Antriebskonzepte der Zukunft und rechnen damit, dass sich Wasserstoff im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge etablieren wird, schreibt unser Autor Daniel Eichenberger in seinem neuesten Beitrag…

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Bernexpo Groupe & MCH Group: Pandemie beschleunigt Transformation der Messeunternehmen

Bernexpo Groupe & MCH Group: Pandemie beschleunigt Transformation der Messeunternehmen

Wohl kaum eine andere Branche wurde von den Folgen der Pandemie so hart getroffen wie der Messe- und Veranstaltungssektor. Dabei waren die Unternehmen schon vor der Pandemie mit der digitalen Transformation konfrontiert. Wie sich die Bernexpo Groupe und die MCH Group in diesem Umfeld schlagen, hat unser Autor Daniel Eichenberger analysiert…

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Was uns im Netz sonst noch aufgefallen ist…






7 Gründe für weltweite Lieferengpässe

7 Gründe für weltweite Lieferengpässe

Nach dem ersten Lockdown in der Corona-Pandemie haben nun die aktuellen Probleme in der Lieferkette das Zeug dazu, die Wirtschaft wieder in eine Rezession zu stürzen. Auf tagblatt.ch gibt die Redaktion von CH Media einen Überblick über die Gründe für das Lieferkettenproblem und beschreibt die möglichen Folgen…

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Alles wird knapp

Alles wird knapp

Viel wird in diesen Tagen über «Knappheit» und die grassierende Mangelwirtschaft geschrieben, die nicht nur die Wirtschaft, sondern immer mehr auch die Verbraucher belastet. In einem sehr lesenswerten, weil tiefgründigen Beitrag analysiert fuw.ch (Login notwendig) verschiedene Engpässe in den globalen Lieferketten und die sich gegenseitig verstärkenden Knappheiten, die die Erholung der Konjunktur gefährden könnten…

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Metall-Mangel: Jetzt fehlt den Autoherstellern auch noch Magnesium

Metall-Mangel: Jetzt fehlt den Autoherstellern auch noch Magnesium

Hört man sich in diesen Zeiten in der Industrie um, ist die lange nicht mehr gekannte «Mangelwirtschaft» längst Realität und nicht mehr nur theoretischer Natur. An einigen Orten fehlt es an allem. Nun wird auch noch Magnesium für die Aluminiumproduktion händeringend gesucht und der Mangel an Magnesium, bisher meist aus China stammend, bremst etwa die Autoindustrie zusätzlich aus. Dies berichtet faz.net. Die deutsche «Wirtschaftsvereinigung Metalle» warnt, dass die jetzigen Magnesium-Vorräte in Deutschland und im Rest von Europa spätestens Ende November erschöpft sind. Dann drohen Produktionsausfälle und Kurzarbeit, die sich letztlich auch auf Schweizer Zulieferer auswirken und einen weiteren Domino-Effekt nach sich ziehen könnten…

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Klima, Konjunktur und Chaos

Klima, Konjunktur und Chaos

Henrik Müller, Professor für wirtschaftspolitischen Journalismus an der Technischen Universität Dortmund, beschreibt in einer Kolumne für manager-magazin.de die «Ära der Knappheiten» und die «Flaschenhals-Rezession», bei der trotz voller Auftragsbücher die Produktion gedrosselt werden muss. Müller geht davon aus, dass uns die aktuellen Entwicklungen noch für lange Zeit beschäftigen werden – beeinflusst auch von nachteiligen demografischen Entwicklungen. Der «Megatrend Demografie» verdient auf längere Sicht noch mehr Aufmerksamkeit, nicht nur von Anlegerseite…

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Bitcoin zeitweise wertvoller als Franken

Bitcoin zeitweise wertvoller als Franken

Man muss den Text auf finanzen.ch zweimal lesen und manch einer mag danach die Welt nicht mehr verstehen: in der vergangenen Woche ist der Wert der «aus dem Nichts» entstandenen Kryptowährung Bitcoin erstmals über die «Marktkapitalisierung» des Schweizerfranken geklettert und hat die Heimwährung in der Rangliste der wertvollsten Währungen zeitweise hinter sich gelassen. Dies ist bemerkenswert für eine vergleichsweise sehr junge «Währung» wie den Bitcoin, hinter dem weder eine Volkswirtschaft noch eine Notenbank steht. Wie sich die Zeiten ändern…

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Die geheime Mechanik hinter dem Bitcoin-Rekordhoch

Die geheime Mechanik hinter dem Bitcoin-Rekordhoch

finews.ch beschreibt die Mechanismen hinter dem jüngsten Bitcoin-Anstieg und thematisiert dabei auch die neue Rolle, die Krypto-Indexfonds zufällt. Die Zulassung von Krypto-ETFs durch die US-Börsenaufsicht erlaubt es Kleinanlegern wie institutionellen Anlegern gleichermassen, auf vergleichsweise einfache Art und Weise in Kryptowährungen zu investieren…

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Aufgefallen in... New York

Aufgefallen in… New York

«New York, New York» hiess es schon früher bei Frank Sinatra. In der Stadt, die niemals schläft, wird seit fünf Jahren auf einem Dach in Brooklyn sogar Rotwein angebaut, wie fuw.ch berichtet. Ein junger Winzer hat mit «Rooftop Reds» den Weinbau in die Ostküsten-Metropole gebracht. Ganz preiswert ist das Vergnügen aber nicht: Eine Flasche «Chateau Brooklyn» kostet um 1’000 USD, wobei der Winzer immerhin so ehrlich ist, dass sich dieser Preis aus der Einzigartigkeit des Produkts ergibt und nicht der Qualität des Weins geschuldet ist… À votre santé!

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