Jungfraubahn: Mit Bestwerten in die Wintersaison 2021/22

Warten auf die Rückkehr der internationalen Gäste

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Seit etwas mehr als einem Jahr ist das neue Terminal in Grindelwald eröffnet, von dem aus die Wintersportler mit dem Eiger-Express ins Skigebiet Kleine Scheidegg oder mit der Männlichenbahn auf den Männlichen fahren können. Bild: jungfaubahn.ch

Ende 2020 wurde in der Jungfrau Ski Region der neue Eiger-Express in Grindelwald eröffnet. Wie erwartet, wirkte sich dies positiv auf die Besucherzahlen des Skigebiets aus. Deshalb und auch dank der guten Schneeverhältnisse war der Start in die Wintersaison 2021/2022 der beste seit 10 Jahren, wie die Jungfraubahn-Gruppe in einer Ad hoc-Mitteilung vom 4. Januar 2022 berichtete.

Skigeschäft wieder profitabel dank neuer V-Bahn

Die neue V-Bahn, zu der neben dem Eiger-Express auch die bereits 2019 eingeweihte neue Männlichenbahn gehört, hat vor allem zwei Ziele: internationale Gäste schneller auf das Jungfraujoch zu transportieren sowie das seit Jahre defizitäre Wintersportgeschäft wieder profitabel zu machen. Um letzteres zu erreichen, sind die Jungfraubahnen nun auf einem guten Weg. Allein im Dezember 2021 registrierte die Jungfrau Ski Region 192’300 Schneesportler. Das sind 25.1% mehr als im Vorjahr und der Rekord seit 10 Jahren. Auch der Verkauf des Top4-Skipasses fiel mit 37’300 Skipässen besser aus als 2020. Schon die Saison 2020/21 war trotz der Corona-Pandemie eine der besten der letzten Jahre.

Pandemie beeinflusst die Besucherzahlen weiterhin

Das Jungfraujoch empfing 2021 rund 0,7% mehr Gäste als im Vorjahr. Gegenüber dem Rekordjahr 2019 sind das immer noch 65,4% weniger, da die internationalen Gäste bisher grösstenteils ausblieben. Die zur Gruppe gehörende Ausflugsbahn Harderbahn in Interlaken erlebte einen deutlich kräftigeren Aufschwung. Sie verzeichnete ein Plus von 36,1% gegenüber 2020. Die Firstbahn sowie die Mürrenbahn transportierten mit minus 2% bzw. minus 10.8% weniger Gäste als im Vorjahr. Gemäss Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen, ist das Jahr 2022 ein Übergangsjahr mit einem kleinen Aufschwung. Im 2023 sollen dann wieder rund 80% der internationalen Gäste zurückkehren.

Hauptsächlich inländische Gäste

Dank verschiedener Promotionen besuchten auch 2021 wieder viele Schweizerinnen und Schweizer das Jungfraujoch. Im Gegensatz zu ausländischen Gästen sind die Besuche von Inländern sehr wetterabhängig. So besuchten im verregneten Juli weniger Leute das Jungfraujoch, im schönen Herbst dafür umso mehr.

Im Vergleich zum Jahr 2020 kamen auch wieder vermehrt Gäste aus dem Ausland in die Schweiz. Gesamtschweizerisch sind es 10 bis 15% mehr, womit schon wieder rund 90% des Vorkrisenwertes von 2019 erreicht ist. Die Jungfraubahn-Gruppe ist zudem überzeugt, dass sich ihre auf internationale Märkte ausgerichtete Strategie bald auszahlen wird. Das Nachholbedürfnis für Reisen nach Europa und in die Schweiz sei gross. Von Vorteil sei auch die neue V-Bahn, welche das Unternehmen ganzjährig konkurrenzfähiger mache. «Wir erhalten ständig Feedbacks von Gästen und Reiseoperatoren, die es kaum erwarten können, unsere neuen Anlagen mit eigenen Augen zu sehen.», so Urs Kessler.

Steigender Aktienkurs seit Mitte Dezember 2021
Seit Dezember 2021 steigt der Aktienkurs der Jungfraubahn-Gruppe wieder. Chart: SIX

Anfang Dezember letzten Jahres fiel der Kurs der Jungfraubahn-Aktie wegen der Virusvariante «Omikron» und den wechselnden Schutzmassnahmen sowie der Unsicherheiten rund um den weiteren Verlauf der Pandemie. Seit Mitte Dezember begann er sich dank der guten Schneeverhältnisse und der Aussicht auf ein gutes Wintergeschäft dank der bevorstehenden Feiertage zu erholen. Die nun publizierten positiven Besucherzahlen verliehen dem Aktienkurs einen weiteren Aufschwung. Der Kursanstieg ist sicherlich auch von der Erwartung getrieben, dass die Pandemie nun bald ein Ende findet und spätestens 2023 Zahlen wie vor der Krise erzielt werden können.