Davos Klosters Bergbahnen: Hotels und Gastronomie steuern mehr als 40% zu den Erträgen bei

Umsatz übersteigt 2024/25 erstmals die 100-Mio.-CHF-Grenze

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Im Sommer hat die Destination Davos Klosters noch Potenzial. Bild: davosklostersmountains.ch/de/mountains/medien

Die Davos Klosters Bergbahnen AG (DKB) wächst seit Jahren kontinuierlich. Im Geschäftsjahr 2024/25 übertraf das Unternehmen mit knapp 110.0 Mio. CHF erstmals die 100-Mio.-CHF-Umsatzgrenze. Während der Verkehrsertrag nur leicht um 2,7% anstieg, sorgten die «Nebenbetriebe» für einen kräftigen Umsatzschub in der Konzernerfolgsrechnung. Hotels und Gastronomie steuern mittlerweile mit 46.7 Mio. CHF mehr als 40% zum Gesamtumsatz der Gruppe bei. Der Jahresgewinn erreichte mit 16.4 Mio. CHF ebenfalls einen neuen Rekordwert.

Hotelgeschäft wird immer wichtiger

Seit mehreren Jahren steigen die Umsätze aus dem Hotelgeschäft der DKB. Grund dafür sind Zukäufe von Hotelimmobilien während der letzten Jahre, unter anderem auch von der Sunstar-Gruppe. Mittlerweile gehören über 20 Hotels und Gästehäuser zum Davoser Bergbahnunternehmen, das auch an den Sportbahnen Pischa (53,8%) und den Bergbahnen Rinerhorn (57,2%) mehrheitlich beteiligt ist. Vor drei Jahren lag der Hotelumsatz bei 35 Mio. CHF, vor der Pandemie waren es nur 16 Mio. CHF. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass sich das Bergbahnunternehmen in Davos zum wichtigsten Player in dem Bündner Tourismusort gewandelt hat. Vidal Schertenleib, CEO der DKB, bezeichnete den Schritt in einem Interview mit schweizeraktien.net einmal als «zentralen Bestandteil der vertikalen Integration» des Unternehmens. Mittlerweile wirbt due Gesellschaft auch mit dem Slogan «Alles aus einer Hand».

Sommer bleibt schwach

Der Ausbau des Hotel- und Gastrogeschäfts ist auch deshalb wichtig, weil das Wachstum im Transportgeschäft nicht leicht ist. So verlief beispielsweise der Sommer 2024 mit 17,7% weniger Ersteintritten gemäss Geschäftsbericht enttäuschend. Der Umsatz ging um 10,4% zurück. Neben dem Wetter beklagt das Unternehmen «die preissensible Gästestruktur mit entsprechend geringer Wertschöpfung für Bergbahnen und Tourismusdestination». Auch verliere die DKB trotz neuer Angebote im Sommer zunehmend Schweizer Stammgäste, hingegen gelinge es der Destination nicht, neue internationale Märkte zu erschliessen. Der Trend scheint sich 2025 fortzusetzen. Bis Ende August zählte die Destination Davos Klosters gemäss Beherbergungsstatistik 108’265 Logiernächte – 1,8% weniger als im Vorjahr. Für die DKB ist das Sommergeschäft allerdings bisher nicht relevant. Der Anteil am Gesamtumsatz liegt gerade einmal bei 5%.

WEF bremst im Januar

Im Winter sah es in der Saison 2024/25 hingegen besser aus. Die Anzahl Ersteintritte stieg um 3,1% auf 1’020’001. Von November bis Ende April habe auch dank Beschneiungsanlagen ein qualitativ hochwertiges Schneesportprodukt angeboten werden können, so die Bahn. Die DKB weist in ihrem Geschäftsbericht allerdings wieder auf das World Economic Forum (WEF) hin, das zu einer unterdurchschnittlichen Entwicklung im Januar führt. Grund dafür seien die Einschränkungen während der Auf- und Abbauzeiten sowie die geringe Verfügbarkeit von Übernachtungsmöglichkeiten während dieser Zeit. Allerdings profitiert auch die DKB dank ihrer Hotels vom Übernachtungsboom während der WEF-Zeit. In ihrem Geschäftsbericht schreibt das Unternehmen im Geschäftsjahr 2024/25 von über 214’000 Logiernächten in den von der DKB selbst betriebenen Hotels.

Gewinn fast verdoppelt

Der Verkehrsertrag in der konsolidierten Erfolgsrechnung kletterte um 2,7% auf 53.5 Mio. CHF oder 48,6% des gesamten Betriebsertrags von knapp 110 Mio. CHF. Zusätzlich zu den Hotel- und Gastroerträgen kommen noch die übrigen Erträge in Höhe von 9.8 Mio. CHF hinzu, wobei es sich hier um Pachteinnahmen und Erträge aus dem Marketing handelt. Trotz höherer Aufwendungen bei Material, Personal und Energie stieg das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA um 8,8% auf 44.9 Mio. CHF. Die EBITDA-Marge verringerte sich jedoch von 42,4% auf 40,9%. Nach höheren Abschreibungen von 23.9 Mio. CHF gelang es, bei leicht gestiegenem Finanzaufwand, einen Jahresgewinn von 16.4 Mio. CHF (Vorjahr: 9.3 Mio. CHF) auszuweisen. Die Aktionäre profitierten von der guten Entwicklung in Form einer Dividende von 10 CHF je Aktie (Vorjahr: 7.50 CHF).

Mit einer Eigenkapitalquote von 40,1% (Vorjahr: 32,5%) zeigt sich auch die Bilanz solide. Zur Verbesserung der EK-Quote haben die Reduktion kurzfristiger Verbindlichkeiten sowie eine Verringerung der langfristigen Schulden beigetragen.

Fazit

Der Entscheid der Davos Klosters Bergbahnen, sich noch stärker im Hotelgeschäft zu engagieren und so ein integrales Angebot für die Gäste in der bekannten Bündner Destination offerieren zu können, zahlt sich offenbar aus. Hier profitiert das Unternehmen allerdings auch von der Knappheit der Betten zu Zeiten des WEF – das Wirtschaftsforum ist also Fluch und Segen zugleich. Denn während der WEF-Zeit im Januar kommen auch weniger Gäste zum Skifahren nach Davos, was die Umsätze der Bahnen negativ beeinflusst. Eine der grossen Herausforderungen für das Unternehmen wird in Zukunft auch die Stärkung des Sommergeschäfts sein. Hier liegen sicherlich noch Chancen, ebenso im internationalen Geschäft. Gleichzeitig könnte mittelfristig wegen der klimatischen Veränderungen das Wintersportgeschäft an Bedeutung verlieren.

Die Aktie der DKB hat sich binnen 3 Jahren positiv entwickelt. Chart: otc-x.ch

Die Aktien der DKB werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 295 CHF für eine Aktie bezahlt. In den vergangenen drei Jahren hat der Aktienkurs um über 20% zugelegt. Auf dem aktuellen Kursniveau ist das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 108.6 Mio. CHF bewertet. Das 2024er KGV beträgt gerade einmal 7. Auch die Dividendenrendite ist – eine gleichbleibende Ausschüttung von 10 CHF je Aktie vorausgesetzt – mit 3,4% attraktiv. Die DKB-Aktien scheinen auf diesem Kursniveau nicht zu teuer.

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