
Die diesjährige Generalversammlung der Espace Real Estate stand ganz im Zeichen des 25-jährigen Jubiläums. Verwaltungsratspräsident Andreas Hauswirth sprang deshalb in seiner Eröffnungsansprache zwischen dem Jahr 2000 und 2025 hin und zurück, um deutlich zu machen, wie imposant sich das Unternehmen in dem Vierteljahrhundert entwickelt hat.
So kämpfte die Espace Real Estate in ihren Anfängen ums Überleben. Hohe Zinsen mussten geschultert werden, das Portfolio bestand zu beinahe 100% aus Gewerbeimmobilien. Das Eigenkapital betrug damals gerade mal 4 Mio. CHF, heute sind es 400 Mio. Das Portfolio hat sich in den letzten 25 Jahren stark in Richtung Wohnimmobilien verschoben, jetzt liegt das Verhältnis zwischen Gewerbe- und Wohnimmobilien ca. bei 50:50. Und der Wohnanteil soll weiter wachsen, Espace strebt eine sukzessive Erhöhung auf 65% im Portfolio an.
Leerstandsquote so niedrig wie noch nie
«Wir können noch viel verbessern», sagte VRP Hauswirth mit Blick auf die Leerstandsquote, die aktuell bei 2,6% liegt, so tief wie noch nie. Dennoch ist der oberste Kontrolleur mit der Geschäftsentwicklung von Espace natürlich hoch zufrieden. Das wurde insbesondere gegen Ende der GV deutlich, als er ein weiteres Jubiläum hervorstrich. Genau vor 10 Jahren startete Lars Egger bei Espace, seit 2017 amtet er als CEO. Unter Egger seien Gewinn, Mieteinnahmen, aber auch der Aktienkurs überproportional gestiegen, freute sich Hauswirth.

Um dies zu verdeutlichen, musste hier nicht der Vergleich zum Jahr 2000 hinhalten, ein Blick auf das Jahr 2023 reicht. Der Gewinn kletterte gegenüber dem Vorjahr um mehr als 12% auf 22.1 Mio. CHF, die Mieteinnahmen konnten von 37.9 Mio. auf 39.1 Mio. CHF gesteigert werden. Und der Wert des Immobilienportfolios legte abermals zu und liegt jetzt bei 838.7 Mio. CHF (+18.7 Mio.).
Deutliche CO2-Reduktion
Und last but not least hatte Hauswirth noch eine weitere Erfolgsmeldung zu verkünden. In den letzten Jahren ist es Espace gelungen, den CO2-Absenkpfad deutlich nach unten zu drücken. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoss 8 Kilogramm pro Quadratmeter und Jahr betragen, 2021 lag dieser noch bei 19 kg.
25 erfolgreiche Jahre hatte der VRP aufgegleist, es war dann an Lars Egger, diese 25 Jahre mit Leuchtturmprojekten in Videos und Fotos zu veranschaulichen.
Leuchtturmprojekte in Biel und Zuchwil
Alles sei aus der Übernahme der Vereinigten Drahtwerke in Biel im Jahre 2000 entstanden, so Egger. Auf dem Areal in zentraler Stadtlage entstand die Überbauung Visavie. Heute steht sie kurz vor der Vervollständigung; 200 Wohnungen sind gebaut worden. Das Areal steht mit über 100 Mio. CHF in den Büchern.
Das Jahr der Wende nach den schwierigen Anfängen kam laut Egger im Jahr 2006, als die Marktwerte der Immobilien deutlich zu steigen begannen. Mit der Übernahme der Immobilien der Sulzer Pensionskasse in Zuchwil gelang es Espace, ein zweites Leuchtturmquartier zu schaffen. Auch Volaare hat heute einen Marktwert von über 100 Mio. CHF und sei die zweite tragende Säule im Portfolio, so Egger. Es war das erste Projekt von Espace, das nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS fertiggestellt wurde.
Bauen im Bestand statt Abreissen und neu bauen
Egger blickte aber nicht nur zurück auf die letzten 25 Jahre, sondern legte auch seine Vision für das nächste Vierteljahrhundert dar. Dabei seien die zentralen Fragen: Wie kann man den Bauprozess weiter verbessern? Wie können bezahlbarer Wohnraum, für den Espace vorbildlich einsteht, und Rendite in Einklang gebracht werden?
Anstelle des Dogma «Abreissen und Neubau» müsse in Zukunft vermehrt das «Bauen im Bestand» stehen. Damit würde eine signifikante Reduktion des CO2 im Bauprozess erreicht, machte Egger am Beispiel des Emme-Forums klar. Espace, so betonte es auch der langjährige CEO Theodor Kocher in einem Videoeinspieler, habe mit dem Shift hin zu Wohnimmobilien die richtige Strategie für die Zukunft eingeschlagen.

Die 70 anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre, die knapp 80% des Aktienkapitals repräsentierten, nahmen ob so viel Zuversicht alle Anträge des Verwaltungsrats mit überwältigendem Mehr an. Bereits nach 75 Minuten beendete Hauswirth die GV und lud zum Apéro riche ein.
Vertrauenswürdige Menschen prägen das Unternehmen
Doch davor ergriff der ehemalige langjährige Verwaltungsratspräsident und einer der Hauptaktionäre, Dr. Christoph M. Müller, das Wort. Er verdankte den Erfolg von Espace all den vertrauenswürdigen Menschen, die diesen erst möglich gemacht hätten. «Es gibt Verwaltungsräte, die spielen organisierte Verantwortungslosigkeit», mahnte er mit Blick auf so manches Versagen der Kontrollinstanzen in anderen Unternehmen.
Der bestehende Verwaltungsrat von Espace ist seiner Verantwortung immer nachgekommen. Es war symbolhaft, dass sich die 5 Verwaltungsräte beim Apéro zur Verfügung stellten, um den Gästen Wein und Wasser zu servieren.

Zufriedene Mitarbeitende, Aktionäre und Mieter
Somit verliessen alle die Veranstaltung an einem strahlenden Frühlingstag im historischen Konzertsaal Solothurn in bester Laune. Sowohl die Aktionärinnen und Aktionäre, die sich über eine abermalige Erhöhung der Dividende auf 6.25 CHF (Vorjahr 6.00 CHF) freuen dürfen, wie auch die Mitarbeitenden von Espace, die wegen des Jubiläums eine Sonderdividende erhalten haben. Für die Mieter und Mieterinnen bleibt Espace ein verlässlicher Partner bei der Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums. Das Unternehmen steht für eine faire, transparente und sozial verantwortungsbewusste Vermietungspraxis.