
Die Metall Zug Gruppe verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Der Nettoumsatz lag bei 94.2 Mio. CHF, nach 181.2 Mio. CHF im Vorjahr. Grund dafür war in erster Linie die Dekonsolidierung der Bereiche Belimed Infection Control und Belimed Life Science im Juni 2024. Bereinigt um diesen Effekt sowie Währungseinflüsse resultierte ein moderater organischer Umsatzrückgang von –2,0%. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf minus 12.6 Mio. CHF, nach 58.5 Mio. CHF im Vorjahr. Unter dem Strich verblieb ein Konzernverlust von 10.3 Mio. CHF.
Medical Devices mit Umsatzrückgang
Der Geschäftsbereich Medical Devices, zu dem die Haag-Streit-Gruppe gehört, erzielte einen Nettoerlös von 77.1 Mio. CHF (Vorjahr: 81.6 Mio. CHF). Währungsbereinigt entspricht dies einem organischen Rückgang von 4,1%. Belastend wirkten sich das verhaltene Investitionsklima im Premiumsegment, ein ungünstiger Margenmix sowie hohe F&E-Aufwendungen auf die Geschäftsentwicklung aus. Wie aus dem Halbjahresbericht hervorgeht, investierte Haag-Streit jedoch weiter in Innovationen: Nach dem Operationsmikroskop Metis brachte das Unternehmen die hybrid-digitale Spaltlampe Elara und den digitalen Phoropter Refractor 900 auf den Markt. Beide Produkte stiessen laut Management auf positives Feedback. Dennoch verblieb ein negatives EBIT von 2.6 Mio. CHF (Vorjahr: 2.4 Mio. CHF).
Verzögerungen beim Hochhausprojekt Pi
Das Segment Technologiecluster & Infra erzielte ein EBIT von 0.8 Mio. CHF (Vorjahr: 1.3 Mio. CHF). Die Investitionen in Immobilienprojekte beliefen sich auf 14.7 Mio. CHF (Vorjahr: 9.6 Mio. CHF). Wichtige Bauprojekte wie das SHL Südtor, der CreaTower I sowie die refActory machten planmässige Fortschritte. Verzögerungen gibt es beim Hochhausprojekt Pi, das bezahlbaren Wohnraum schaffen soll, wegen einer Verwaltungsbeschwerde.
Gehrig Group weiter in der Verlustzone
Das Segment Investments & Corporate wies einen Nettoerlös von 17.1 Mio. CHF (Vorjahr: 32.8 Mio. CHF) aus. Das EBIT lag bei -10.8 Mio. CHF (Vorjahr: 58.7 Mio. CHF, inklusive Sondereffekt aus dem Belimed-Steelco-Zusammenschluss). Die Gehrig Group erzielte stabile Umsätze von 17.1 Mio. CHF, verpasste aber wegen tieferem Kundendienstgeschäft und höheren Kosten die Gewinnzone. Positiv entwickelten sich Auftragseingänge und das Kreislaufwirtschaftsmodell «All-inclusive rent» für die neue Spülmaschinenserie Ariane.
Strategische Beteiligungen
Die Minderheitsbeteiligungen lieferten gemischte Resultate. V-ZUG erwirtschaftete bei einem Umsatz von 271.2 Mio. CHF ein EBIT von 3.0 Mio. CHF, woraus für Metall Zug ein anteiliges Ergebnis von 0.5 Mio. CHF resultierte. Komax erzielte 280.3 Mio. CHF Umsatz und ein EBIT von 6.2 Mio. CHF, Metall Zug verbuchte daraus ein Minus von 1.1 Mio. CHF. SteelcoBelimed, das seit Juni 2024 im Joint Venture mit Miele geführt wird, erwirtschaftete einen Umsatz von 176.5 Mio. CHF und bereitete sich mit Integrationsmassnahmen auf die Wachstumsphase vor. Das EBIT lag bei minus 10.8 Mio. CHF. Mitelfristig strebe das Joint Venture mit Miele eine EBIT-Marge von 10% an.
Stabilisierung im 2. Halbjahr erwartet
Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds erwartet Metall Zug im zweiten Halbjahr eine Stabilisierung von Umsatz und Betriebsergebnis. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung verweisen auf die solide Bilanz, gezielte Investitionen in Innovation sowie das langfristig ausgerichtete Geschäftsmodell als Basis für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Gruppe. Von den hohen US-Zöllen ist insbesondere Haag-Streit betroffen, da 40% des Umsatzes in den USA erzielt werden. Aufgrund einer lokalen Produktion würden allerdings nur rund die Hälfte der Verkäufe durch die neuen Exportzölle betroffen sein, heisst es. Haag-Streit werde die Zölle durch Preisanpassungen weitergeben müssen.
Das Aktienkapital der Metall Zug AG ist in 1’948’640 Namenaktien der Serie A zu nominal 2.50 CHF und 255’136 Namenaktien der Serie B zu 25 CHF eingeteilt. Über die Namenaktien A (Stimmrechtsaktien) halten die Familie Buhofer sowie weitere Aktionäre aus dem Umfeld der Familie rund 90% der Stimmen. Die Stimmrechtsaktien werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Die Namenaktien B sind an der SIX kotiert.