Weisse Arena: Gemeinden wollen touristische Infrastruktur übernehmen

Weitere Informationen erst Ende September

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Die Transportanlagen der Weisse Arena Gruppe könnten in Zukunft im Besitz der Gemeinden Flims, Laax und Falera sein. Bild: zvg

In den vergangenen Jahren machten immer wieder Gerüchte über einen Verkauf der Weisse Arena AG auch an ausländische Investoren die Runde. Dem möchten die Gemeinden Flims, Laax und Falera zuvorkommen. Sie gaben in einer Medienmitteilung bekannt, dass sie die touristische Infrastruktur der Weisse Arena Gruppe übernehmen wollen.

Gespräche seit über einem Jahr

Das Projekt werde schon seit mehr als einem Jahr von den Gemeinden und der Weisse Arena AG vorbereitet, schreibt Franz Gschwend, Gemeindepräsident von Laax, auf Anfrage von schweizeraktien.net. Bis Ende September würden noch Abklärungen laufen, damit der Bevölkerung anschliessend ein komplettes Bild geboten werden könne. Weitere Details, auch zur Finanzierung des Projekts, könne er daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen. Für Ende Oktober sind dann die Gemeindeversammlungen geplant, an denen über das Vorhaben abgestimmt werden soll.

Langfristiger Pachtvertrag mit Weisse Arena Gruppe

Gemäss Medienmitteilung würden alle Transportanlagen, Gebäude und touristischen Infrastrukturen am Berg der Weisse Arena Bergbahnen AG zusammen mit den Beschneiungsanlagen in der Finanz Infra AG gebündelt werden. Diese werde zukünftig den drei Gemeinden gehören. Derzeit ist auch die Weisse Arena AG mit 25% an der Finanz Infra AG beteiligt. Mit der Weisse Arena Bergbahnen AG soll ein langfristiger Pachtvertrag abgeschlossen werden.

Auf diesem Weg wollen die Gemeindevorstände der drei Gemeinden einem allfälligen Verkauf der Anlagen an auswärtige Investoren zuvorkommen. Wie aus der Medienmitteilung hervorgeht, unterstützt die Weisse Arena Gruppe das Vorhaben. «Sie soll als einheimische Unternehmung weiterhin für den Betrieb des Gebietes LAAX verantwortlich sein», heisst es.

Umsatz steigt 2024/25 auf 123.9 Mio. CHF

Im Geschäftsjahr 2024/25, das am 30. April 2025 endete, erzielte die Weisse Arena Gruppe einen Gesamtumsatz von 123.9 Mio. CHF (+6,7%) sowie ein operatives Ergebnis auf Stufe EBITDA von 26.5 Mio. CHF (+21,4%). Der Konzerngewinn erreichte 2.2 Mio. CHF (-23,4%). In der Bilanz waren die Sachanlagen mit 185.6 Mio. CHF ausgewiesen. Zusätzlich befinden sich noch Anlagen im Bau mit 47.8 Mio. CHF, was gesamthaft zu einem Anlagevermögen von 233.4 Mio. CHF führt. Mit über 590 Mio. CHF werden die historischen Anschaffungskosten für die Anlagen in der Bilanz ausgewiesen. Ende April 2025 lag die Eigenkapitalquote bei 34,8%.

Fazit

Konkrete Aussagen zur geplanten Transaktion lassen sich zurzeit noch nicht treffen, da noch wichtige Informationen fehlen. Klar macht die Ankündigung jedenfalls, dass die Region die Initiative ergriffen hat, um einen Verkauf an einen fremden Eigentümer zu verhindern. Denn es muss sich erst noch zeigen, ob gerade ausländische Besitzer ihre Investments in der Schweiz rentabilisieren können, wie ein Blick nach Andermatt zeigt.

Da zu den Modalitäten noch nichts bekannt ist, wäre eine Einschätzung der geplanten Transaktion zum jetzigen Zeitpunkt zu früh.

Der Aktienkurs der Weisse Arena AG hält sich seit einiger Zeit über 200 CHF. Chart: otc-x.ch

Die auf OTC-X gehandelten Aktien der Weisse Arena AG haben in diesem Jahr um mehr als 10% zuletzt auf 230 CHF zugelegt. Auf diesem Niveau beträgt das KGV hohe 67 und die Dividendenrendite 1,7%. Die Marktkapitalisierung liegt bei 149.5 Mio. CHF, der Enterprise Value bei rund 320 Mio. CHF.

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