Lienhardt & Partner: trimmt sich fit

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Die kleine, aber feine Lienhardt & Partner Privatbank in Zürich setzt seit vielen Jahren auf die drei Pfeiler Zinsdifferenz-, Wertschriften- und Anlagegeschäft sowie Immobilien. In der Vergangenheit zahlte sich diese Strategie stets aus, denn rückläufige Erträge in einem Geschäftsbereich konnten durch steigende Erträge in einem der anderen Geschäftsbereiche kompensiert werden. Im Geschäftsjahr 2012 ist dies angesichts des schwierigen Umfelds bedingt gelungen. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft stieg leicht um 2% auf 6.2 Mio. CHF. Die Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft gingen hingegen um 6.8% auf 11.0 Mio. CHF zurück und das Handelsgeschäft stagnierte bei 1.5 Mio. CHF. Um 14.1% höher als im Vorjahr ist der übrige ordentliche Erfolg mit 5 Mio. CHF ausgefallen, der die geringeren Erträge im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft kompensieren konnte. Der um 9.7% höhere Bruttogewinn von 7.9 Mio. CHF ist vor allen Dingen auf eine Verbesserung der Kostenstruktur zurückzuführen. So konnte der Sachaufwand um mehr als 11% reduziert werden. Die Lienhardt & Partner Privatbank trimmt sich somit fit für eine anspruchsvolle Zukunft. Das Jahresergebnis erreichte 4.8 Mio. CHF (plus 3.1%). Der VR hat für die Generalversammlung am 19. März die Ausschüttung einer gleichbleibenden Dividende von 38 CHF beantragt. Zudem soll mit der GV Christian Lienhardt die Nachfolge von Franz Lienhardt als VR-Präsident der Gesellschaft übernehmen.

Die Aktien der Lienhardt & Partner Privatbank werden derzeit zu Kursen um 2’500 CHF gehandelt. Auf diesem Kursniveau weisen die Titel eine anspruchsvolle Bewertung auf, die deutlich über dem ausgewiesenen Buchwert liegt. Die Dividendenrendite ist mit 1.6% unterdurchschnittlich. Gegen die Risiken im Immobilienmarkt in der Region Zürich scheint das Institut jedoch gut abgesichert, da Finanzierungen nur für Private Banking-Kunden getätigt werden. Gewinnsteigerungen dürften künftig vor allen Dingen durch eine weitere Verbesserung der Kostenstruktur möglich sein. Aufgrund der anspruchsvollen Bewertung und des herausfordernden Umfelds im Banken- und Immobiliensektor sind die Chancen auf Kurssteigerungen gering.

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