Regiobank Solothurn: starkes Bilanzwachstum

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Unter den Aktien der Regionalbanken waren die Titel der Regiobank Solothurn in den letzten Jahren einer der Top-Performer. Durch den Austritt aus dem Regionalbankenverbund RBA hat das Institut Ende 2005 auf die Unabhängigkeit gesetzt. Unter dem Namen „Esprit“ gründeten die Solothurner gemeinsam mit seinerzeit zehn anderen Regionalbanken ein Netzwerk und wechselten schon frühzeitig auf die Informatikplattform Finnova. Der Aktienkurs des im Grossraum Solothurn tätigen Instituts hat sich seither fast verdoppelt (plus 82%).

Für die erfolgsverwöhnte Regionalbank verlief auch das Geschäftsjahr 2012 wieder erfreulich. Dem Institut flossen 139 Mio. CHF (plus 9.1%) an Kundengeldern zu. Auch die Ausleihungen nahmen deutlich zu (plus 6.9%), so dass die Bilanzsumme um 9.1% auf 2.3 Mrd. CHF wuchs. Der Druck auf die Zinsmarge führte trotz des gestiegenen Kreditvolumens zu einem unterproportionalen Anstieg des Zinserfolgs, der 28.7 Mio. CHF (plus 1.9%) erreichte. Die Erträge aus Kommissionen, Dienstleistungen und dem Handel verharrten auf Vorjahresniveau. Dank eines nur marginal (plus 0.8%) höheren Geschäftsaufwands gelang es der Bank, einen um 9.5% auf 18.9 Mio. CHF gestiegenen Bruttogewinn auszuweisen. Der Reingewinn lag mit 7 Mio. CHF ebenfalls leicht (plus 2.2%) über dem Vorjahreswert. Die Aktionäre erhalten wie in den vergangenen Jahren eine Ausschüttung in Höhe von 66 CHF je Aktie.

Aufgrund der grossen Herausforderungen im Regionalbankensektor (sinkende Zinsmarge, Risiken Immobilienmarkt, Regulierung usw.) versprechen Investments in Bankaktien derzeit keine Outperformance. Unter den Titeln der ausserbörslich gehandelten Aktien ist derjenige der Regiobank Solothurn bei Kursen um die 3’160 CHF fair bewertet. Auf diesem Niveau weist der Titel einen Abschlag von knapp 10% auf den ausgewiesenen Buchwert von 3’412 CHF je Aktie aus. Zudem rentiert das Papier mit 2.1%. Die Cost/Income-Ratio von 53% zeigt zudem, dass das Institut im Vergleich zu anderen Regionalbanken sehr effizient arbeitet. Auch der Eigenmitteldeckungsgrad von 173.7% ist zwar nicht als sehr komfortabel zu bezeichnen, übertrifft jedoch die von der Finanzmarktaufsicht Finma geforderten Werte deutlich. Angesichts dieser Ausgangslage dürfte der Aktienkurs nach unten gut abgesichert, das Kurspotenzial nach der guten Entwicklung in den letzten Jahren jedoch auch begrenzt sein.

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