Die Aktionäre der Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld AG (ZAF) müssen sich weiterhin mit einer Dividende von 0.80 Rappen pro Aktie zufriedengeben. An der Generalversammlung der Gesellschaft vom 22. März hatte ein Aktionär dem Verwaltungsrat eine Erhöhung der Dividende auf 1 CHF beantragt. Die Mehrheit der Aktionäre lehnte die Erhöhung ab, obwohl sowohl der Geschäftsverlauf 2011/12 (download Geschäftsbericht) mit einem konsolidierten Reingewinn von 4 Mio. CHF (EBIT: 16.2 Mio. CHF) als auch die Bilanz mit Gewinnreserven von 74 Mio. CHF eine solche moderate Erhöhung zugelassen hätten. Begründet wurde die Ablehnung mit einer vorsichtigen Dividendenpolitik. Diese verfolge das Unternehmen, um auch für schwierige Jahre genügend Reserven zu haben. Rund ein Drittel der ZAF-Aktien sind in den Händen der Rübenpflanzer-Vereinigungen Ostschweizerische Vereinigung für Zuckerrübenbau (OVZ) und der Westschweizerische Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer (WVZ), ein weiteres Drittel liegt bei Kantonen und Gemeinden. Die Interessen der Publikumsaktionäre stehen daher immer wieder hinter denjenigen der Rübenpflanzer und der öffentlichen Hand. Bevor es zu einer Erhöhung der Dividende kommt, dürften die Rübenpflanzer eher höhere Preise für ihre Rüben durchsetzen.
Nach dem starken Kursanstieg binnen Jahresfrist von über 30% sind die Aktien zwar für Liebhaber von Substanzwerten aufgrund der vermuteten hohen stillen Reserven immer noch interessant. Mit einer Dividendenrendite von 2% und einem KGV von 18 sind die Titel jedoch fair bewertet. Eine Dividendenerhöhung hätte sicher etwas Fantasie in den Aktienkurs gebracht.