Lagerhäuser der Centralschweiz: knacken Umsatzgrenze von 2 Mrd. CHF

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Die Lagerhäuser der Centralschweiz AG trotzteWeinkellereien im per 30. Juni 2013 abgeschlossenen Geschäftsjahr 2012/13 zahlreichen widrigen Umständen. Die Erlöse legten um 5.4% zu und übertrafen erstmalig in der 140jährigen Firmengeschichte die Schallmauer von 2 Mrd. CHF. Noch vor sechs Jahren wurde erstmalig die Grenze von 1 Mrd. CHF geknackt. Verwaltungsratspräsident Stéphane Meyer betont allerdings stets, dass die Umsätze nur eine unwichtige Grösse für die Gesellschaft darstellen.

Im Berichtsjahr verloren die Lagerhäuser den Grosskunden Mars, teilt das Unternehmen den Aktionären im Geschäftsbericht mit. Zudem musste ein Wechsel der Geschäftsleitung im Logistikcenter Schafisheim vollzogen werden. Gleichzeitig erfolgte der Umzug in einen Neubau. Diese Umstände zwangen zu zahlreichen Umstrukturierungen und Optimierungen der Prozessabläufe. Es werde aber noch lange dauern, bis die gleiche Ernte wie in den vergangenen 140 Jahren eingefahren werden könne, berichtet die Gesellschaft weiter. Dank des Gewinns eines namhaften schweizerischen Lebensmittelherstellers als Kunden steigt die Auslastung des Neubaus ab dem 1. Januar 2014 deutlich an.

Weiterhin auf Erfolgskurs befinden sich die Weinkellereien Aarau. Die 100%ige Tochtergesellschaft hat sich trotz eines leicht rückläufigen Geschäfts erfolgreich entwickelt. Als richtig habe sich die Investition in eine neue vollautomatische Abfüllanlage (vgl. Bild) erwiesen. Dank dieser seit über einem Jahr in Betrieb stehenden Anlage kann die Qualität der abgefüllten Weine nicht mehr übertroffen werden. Mit einem Marktanteil von 20% am schweizerischen Weingeschäft sind die Weinkellereien Aarau die Nummer 3 im schweizerischen Markt hinter den beiden Grossen Coop und Denner, die zwei Drittel des Marktes beherrschen. Der verbleibende Anteil entfällt auf landesweit 3’000 Betriebe. Die Weinkellereien Aarau beliefern, mit Ausnahme eines kleinen Geschäfts in Aarau, ausschliesslich Wiederverkäufer.

Hauptumsatzträger war auch im Berichtsjahr die Oelpool AG, in welcher das Ölgeschäft, das hauptsächlich aus dem Handel von Treibstoffen und dem Betrieb von Tankstellen (Ruedi Ruessel und Miniprix) besteht. Hier stehen sehr hohen Umsätzen besonders im Handel nur sehr geringe Margen gegenüber. Die Konzernerfolgsrechnung verdeutlicht dies. So lagen die Erlöse zwar bei 2.0 Mrd. CHF. Die Aufwendungen aus Lieferungen und Leistungen betrugen jedoch fast 1.9 Mrd. CHF. Trotz der Mehrerlöse verharrten die Betriebsaufwendungen auf dem Vorjahresniveau von 80.7 Mio. CHF. Die Auswirkungen der Neubauten und der betrieblichen Optimierungen spiegeln sich in den um 2% auf 9.9 Mio. CHF gesunkenen Raumaufwendungen und den um gut 7% auf 7.6 Mio. CHF gefallenen Reparaturkosten wider. So stieg der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) um 12.9% auf 39.7 Mio. CHF an. Auch der Reingewinn legte um gut 10% auf 10.7 Mio. CHF zu.

Die Gesellschaft ist mit ausgewiesenen Eigenmitteln inklusive Minderheitsanteilen von 162 Mio. CHF bei einer Bilanzsumme von 469 Mio. CHF ansehnlich finanziert. Hieraus lässt sich ein Buchwert von gut 32’000 CHF pro Aktie errechnen, dem ein aktueller Kurs auf der Handelsplattform OTC-X von 19’500 CHF gegenüber steht. Beachtet werden muss indessen das sehr tiefe Handelsvolumen der Titel, von denen die Mehrheit in festen Händen, die dem Umfeld des VR-Präsidenten und ihm nahestehende Personen zuzurechnen sind, liegt. Vollumfänglich zu überzeugen vermögen die Kennzahlen der Erfolgsrechnung. Ins Auge fallen hierbei die hohen Sachabschreibungen, die jeweils den steuerlich maximal zulässigen Betrag erreichen. Sehr bescheiden fällt indessen die Dividendenrendite von unter 1% aus. Eine Erhöhung der Ausschüttung dürfte auch in den nächsten Jahren nicht zur Debatte stehen. Für die freien Aktionäre bleibt die Hoffnung, den hohen inneren Wert der Papiere, der den Buchwert noch erheblich übersteigen dürfte, realisieren zu können. Dies dürfte sich allerdings als schwieriges Unterfangen herausstellen und keinesfalls kurzfristig möglich sein. Zudem möchte die Gesellschaft den Handel der Aktien nach eigenen Aussagen am liebsten einstellen.

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