Die Basler Kantonalbank (BKB) hat im Geschäftsjahr 2017 in allen Geschäftsbereichen zugelegt und die Gewinnzahlen stark verbessert. Deutlich mehr eingenommen hat die BKB insbesondere im volatilen Handelsgeschäft. Im Hypothekarmarkt hat sie das Wachstum im vergangenen Jahr noch beschleunigt und ist klar über dem Markt gewachsen. Das Staatsinstitut hat zudem eine hohe Summe für die Stärkung der Pensionskasse bereitgestellt.
Ohne den einmaligen Aufwand für die Personalvorsorge erwirtschaftete die Kantonalbank des Stadtkantons einen um 27% über dem Vorjahr liegenden Jahresgewinn von 118,3 Mio CHF, wie den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen zu entnehmen ist. Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung stieg mit 178,2 Mio CHF um 22%. Der nicht in den Gewinnzahlen enthaltene einmalige Aufwand für die Stärkung der Pensionskasse belief sich auf 15,7 Mio CHF.
Den Inhabern der BKB-Partizipationsscheine (PS) wird eine unveränderte Dividende von 3,10 CHF pro Titel ausgerichtet. Derweil erhält der Kanton Basel-Stadt eine Gesamtablieferung von 77,0 Mio CHF.
Starkes Handelsgeschäft
Insgesamt belief sich der Geschäftsertrag der BKB auf 411,6 Mio CHF, ein Anstieg um 11,2% gegenüber dem Vorjahresergebnis. Im wichtigsten Geschäftsbereich, dem Zinsengeschäft, erhöhte sich der Nettoerfolg bei einem starken Wachstum der Hypothekarforderungen um 1,7% auf 187,5 Mio CHF. Verbessern konnte das Institut das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+3,7% auf 69,7 Mio CHF), wobei das Institut auf das erweiterte Produktangebot verweist.
Klarer Wachstumstreiber war das Handelsgeschäft, wo die Bank den Erfolg um 43% auf 91,5 Mio CHF erhöhte. Die Kennzahl widerspiegle das „erhöhte Absicherungsbedürfnis der Kunden“, kommentiert die BKB. Auch der „übrige ordentliche Erfolg“, der unter anderem Beteiligungserträge und den Liegenschaftenerfolg umfasst, zeigte mit einem Plus von 15% auf 62,9 Mio CHF einen starken Anstieg.
Die Kostenseite blieb derweil unter Kontrolle, obwohl die Kantonalbank im vergangenen Jahr weitere Investitionen in die Modernisierung des Filialnetzes und in die Digitalisierung des Kundengeschäfts tätigte. Der Geschäftsaufwand stieg – ohne den einmaligen Aufwand für die Stärkung der Pensionskasse – um 1,4% auf 218,0 Mio CHF an. Das Kosten-Aufwands-Verhältnis hat sich laut den Zahlen der Kantonalbank mit 62,2% (VJ 61,1%) leicht verschlechtert.
Bilanzsumme expandiert
Die Bilanzsumme im BKB-Stammhaus expandierte mit einem Plus von 7,8% auf 24,1 Mrd CHF deutlich. Einer der Treiber waren die Hypothekarforderungen, wo die Kantonalbank mit einem Anstieg um 6,3% das Wachstum weiter beschleunigte und damit ihre Marktposition ausbaute. Die Kundeneinlagen lagen mit 12,3 Mrd CHF (VJ 11,5 Mrd) ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert.
Weiterhin stark präsentierte sich die Kapitalisierung der Kantonalbank mit einer risikogewichteten Gesamtkapitalquote von 19,5% und einer Leverage Ratio von 10,2%. Damit sei sie „eine der am stärksten kapitalisierten Banken überhaupt“, betont die BKB.
Im BKB-Konzern, der neben dem Stammhaus Basler Kantonalbank im wesentlichen auch die Bank Cler umfasst, resultierte ein Anstieg des Konzerngewinns um 35% auf 186,2 Mio CHF. Die Bank Cler hatte ihr Jahresergebnis bereits vor rund drei Wochen veröffentlicht.
Stabiles 2018 erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr 2018 erwartet die BKB ein „weiterhin herausforderndes Geschäftsumfeld“. Aufgrund ihrer guten Marktposition und der organisatorischen Ausrichtung sieht sich das Institut aber gut aufgestellt. Für das laufende Jahr werde ein „stabiles operatives Ergebnis“ erwartet. Im Konzern BKB sei der Startschuss für die Strategie 2018 bis 2021 gefallen, wobei sich die Gruppe „ambitiöse“ Ziele vorgenommen habe, wie es weiter heisst.
Keine Neuigkeiten kann die Kantonalbank in dem seit Jahren schwelenden Steuerstreit mit den US-Behörden vermelden. Einmal mehr geht sie davon aus, „den Fall in diesem Jahr abzuschliessen“. Die im Jahr 2013 getätigte Rückstellung von 100 Mio CHF entspreche weiterhin der Risikoeinschätzung.
Die Aktien der Basler Kantonalbank wurden zuletzt an der Six Swiss Exchange zu 76.20 CHF gehandelt.
tp/cf