Helvetia: Vorgaben der Analysten verfehlt

Höhere Dividende und gestiegener Ertrag

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Kursentwicklung der Helvetia-Aktie. Quelle: moneynet

Die Versicherungsgruppe Helvetia hat im Geschäftsjahr 2017 mehr verdient als noch vor Jahresfrist und sieht sich mit der Umsetzung der Strategie „helvetia 20.20“ auf Kurs. Mit Blick auf das Volumenziel, welches bei der Helvetia als Ambition angesehen wird, hat die Gruppe im vergangenen Jahr nur moderat an Gewicht zugelegt. Den Aktionären wird derweil eine höhere Dividende zur Ausschüttung vorgeschlagen.

Der Konzerngewinn der Helvetia-Gruppe stieg nach IFRS-Rechnungslegung in der Berichtsperiode um 7,0% auf 402,9 Mio CHF, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Dabei hat Helvetia die Vorgaben der Analysten verfehlt.

Das operative Ergebnis aus Geschäftstätigkeit (nach Steuern), welches die Helvetia aufgrund der Verzerrungen des IFRS-Gewinns durch Sondereffekte etwa aus den Akquisitionen von Nationale Suisse und Basler Österreich in den Fokus stellt, erhöhte sich um 2,2% auf 502,4 Mio CHF. 2017 hat die Gruppe dank der Zukäufe Synergien im Umfang von 137 Mio realisiert, nach 118 Mio im Jahr zuvor.

Profitables Schweizer Geschäft

Zum Ergebnisanstieg hätten sowohl das Nichtleben- als auch das Lebengeschäft beigetragen, heisst es. In der Nichtlebensversicherung lag die für die Branche wichtige Combined Ratio mit 91,8% in etwa auf dem Vorjahresniveau, und das Ergebnis nahm auch dank dem Anlagegeschäft um 6,7% auf 363,5 Mio CHF zu.

Die tragende Säule des Geschäfts bleibt der Heimmarkt Schweiz mit einer sehr tiefen und damit profitablen Combined Ratio von 83,1%. Gleichzeitig seien die europäischen Portfolios saniert und die Kennzahl dort um 1,8 Prozentpunkte auf 95,4% verbessert worden. Belastet haben die US-Wirbelstürme das Segment Specialty Markets, wo der Schaden-Kostensatz mit 100,1% knapp über die für die Profitabilität entscheidende Marke von 100% geklettert ist.

In der Lebensversicherung stieg das bereinigte Ergebnis um 11% auf 193,1 Mio CHF. Nebst operativer Verbesserungen habe das Lebengeschäft von der guten Performance an den Kapitalmärkten profitiert, so die Mitteilung. Dem standen aber auch höhere Aufwendungen durch Reservestärkungen gegenüber.

Die Leben-Neugeschäftsmarge betrug 1,8% und lag damit um 0,6 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres. Der Treiber dafür sei der forcierte Absatz von modernen, kapitalschonenden Versicherungsprodukten gewesen.

Auf den Kapitalanlagen im Umfang von insgesamt 52,3 Mrd CHF (+2,5 Mrd gg VJ) erwirtschaftete Helvetia ein Ergebnis von 1,35 Mrd (+200 Mio). Dabei bildete sich die direkte Anlagerendite leicht auf 2,1% von 2,2% zurück.

Volumen wächst leicht

Das Geschäftsvolumen der Gruppe wuchs 2017 in Lokalwährungen um 0,7% und erreichte 8,64 Mrd CHF. Erfreulich sei das Wachstum in Europa ausgefallen (+2,4% in LW), und auch die Specialty Markets legten zu (+16%). Gedämpft wurde die Volumenentwicklung in der Schweiz (-2,5%), und dies hauptsächlich im Kollektivlebengeschäft.

Im Nichtlebengeschäft wuchs Helvetia insgesamt um 4,3%, und im Lebengeschäft gelang es, den Absatz mit modernen Produkten um 14% zu steigern. Die strategiekonforme Drosselung traditioneller Produkte und der erwähnte positive Sondereffekt im BVG-Geschäft im Vorjahr führten zum Rückgang im Lebengeschäft um 2,4%.

In der Bilanz weist Helvetia ein Eigenkapital in Höhe von 5,23 Mrd CHF (Ende 2016: 4,81 Mrd) aus, und die Eigenkapitalrendite auf Basis des operativen Ergebnisses blieb mit 9,8% auf Vorjahresniveau. Den Aktionären soll nun eine auf 23 von 21 CHF je Titel erhöhte Dividende ausbezahlt werden.

Konzernchef Philipp Gmür sieht die Gruppe mit dem Strategieprogramm auf Kurs. Man werde die Umsetzung konsequent fortsetzen. Mit „helvetia 20.20“ will Helvetia unter anderem das Geschäftsvolumen in den Bereich von 10 Mrd CHF führen oder die Eigenkapitalrendite im Bereich von 8 bis 11% halten.

Operativ werde das Geschäft mit Innovationen angereichert, die den Kunden in der Beratung, der Vertragsverwaltung sowie der Schadenregulierung unterstützen. Im Rahmen eines Omni-Channeling-Ansatzes würden etwa online-affine Kunden mit den smile.direct-Angeboten angesprochen und mit dem Eco-System „Home“ neue Ertragsquellen erschlossen, heisst es.

Der Kurs der bei der Six Swiss Exchange gehandelten Aktie lag zuletzt bei 567 CHF.

mk/ra

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