Die Zuger Kantonalbank (ZGKB) hat im ersten Halbjahr 2020 die Gewinnzahlen trotz der Einschränkungen durch die Corona-Krise halten können. Im wichtigen Zinsengeschäft konnte das Institut nicht zuletzt dank weiter wachsender Ausleihungen ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erzielen. Auch im Gesamtjahr erwartet die Bank einen Gewinn auf Vorjahreshöhe.
Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis ging in den ersten sechs Monaten des Jahres um 2,6% auf 52.4 Mio. CHF zurück. Der Rückgang sei allerdings auf die neue Verbuchungsart der Abgeltung für die Staatsgarantie zurückzuführen, teilte die Kantonalbank am Donnerstag mit. Unter dem Strich verharrte der Reingewinn mit 37.4 Mio. CHF (-0,2%) praktisch auf Vorjahreshöhe.
Starkes Kommissionsgeschäft
Im Zinsengeschäft, dem wichtigsten Geschäft der Kantonalbank, ging der Nettoerfolg mit einem Minus von 0,6% auf 74.0 Mio. CHF nur leicht zurück. Die Auswirkungen der weiterhin sinkenden Zinsmargen hätten durch ein starkes Kreditwachstum nahezu kompensiert werden können, heisst es in der Mitteilung.
Erneut deutlich gewachsen ist die Bank im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, wo sie den Erfolg um 11,8% auf 25.9 Mio. CHF erhöhen konnte. Die volatilen Börsen hätten zum Anstieg der Transaktionsvolumen geführt, heisst es dazu. Die Depotvermögen blieben dank der Erholung an den Aktienmärkten nach dem Kurseinbruch zu Beginn der Corona-Krise unverändert bei 12.7 Mrd. CHF.
Das bessere Kommissionsergebnis konnte auch die Rückgänge im Handelsgeschäft (-14,4% auf 6.6 Mio. CHF) ausgleichen. Der Rückgang sei einerseits auf die in der Corona-Krise eingebrochene Nachfrage nach Fremdwährungen und andererseits auf stark gesunkene Zinsen in den USA und in Europa zurückzuführen, so die Kantonalbank.
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich um 2.3 Mio. auf 52.2 Mio. CHF (+4,6%). Allerdings entfielen davon laut den Angaben 1.6 Mio. CHF auf die Abgeltung der Staatsgarantie, die aufgrund einer Gesetzesänderung erstmals im Geschäftsaufwand ausgewiesen wurde. Das Verhältnis der Kosten zum Ertrag verschlechterte sich damit auf 47,8% nach 45,9% im gleichen Vorjahreszeitraum.
Hypothekarforderungen wachsen um 1,3%
Die Bilanzsumme der ZGKB zeigte mit einem Plus von 6,8% auf 16.8 Mrd. CHF gegenüber Ende 2019 ein starkes Wachstum. Die Hypothekarforderungen erhöhten sich im Berichtszeitraum um 1,3% und erreichten 12.5 Mrd. CHF. Die Kantonalbank vergab zudem Covid-19-Kredite für die Liquiditätssicherung von Zuger KMU im Umfang von über 100 Mio. CHF.
Für das Gesamtjahr erwartet die ZGKB trotz „klar erkennbarer Auswirkungen der Corona-Krise“ auf die Wirtschaftsentwicklung ein „gutes Jahresergebnis“. Sie rechnet dabei mit einem leicht tieferen Geschäftserfolg und einem Jahresgewinn im Rahmen des Vorjahrs. 2019 hatte die ZGKB einen Reingewinn von 74.7 Mio. CHF ausgewiesen.
Die Aktien der Zuger Kantonalbank sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 6’280 CHF für eine Aktie bezahlt.
tp/uh
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