Thermalbad Zurzach: In der Therme sprudelten 2024 auch die Gewinne

Umsatz steigt 2024 auf fast 18 Mio. CHF, Dividende von 12 CHF je Aktie beantragt

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Im Rahmen der Investitionen in die Papa-Moll-Wasserwelt wurde in der Therme Zurzach auch eine 61 Meter lange Rutsche installiert: Bild: thermezurzach.ch, Geschäftsbericht 2024

Nach zwei eher schwierigen Jahren ist die Thermalbad Zurzach AG wieder auf Kurs. Und zwar nicht nur «auf Kurs», sondern auf Rekordkurs. Die Besucherzahlen in der Therme erreichten mit 412’000 Besucherinnen und Besuchern ein Allzeithoch. Und auch der Umsatz stieg mit fast 18.0 Mio. CHF auf einen Rekordwert. Für die Aktionäre gibt es erstmals seit der Pandemie wieder eine Bardividende in Höhe von 12 CHF je Aktie.

Investitionen zahlen sich aus

In den vergangenen Jahren investierte der Betreiber des Thermalbads und Badrestaurants im aargauischen Thermalkurort laufend in die Erneuerung des Betriebs, darunter auch in eine PV-Anlage auf dem Flachdach des Bades sowie die Papa-Moll-Wasserwelt mit einer 61 Meter langen Rutschbahn. Allein 2024 flossen nochmals 3.8 Mio. CHF in die Verbesserung des Angebots. Ausserdem trennte sich das Unternehmen vor zwei Jahren von der 65%-Beteiligung an einem Fitnesscenter am Flughafen Zürich, das die Erwartungen während vieler Jahre nicht erfüllte und die Jahresrechnungen der Gruppe belastete. Diese Weichenstellungen haben sich nun ausgezahlt.

Bäder und Gastronomie florieren

2024 besuchten 412’000 Gäste (+4,3%) das Bad, das sich als Generationentherme positioniert hat und mit der Papa-Moll-Welt über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt geworden ist. Die Thermalbad Zurzach AG profitierte 2024 nicht nur von den höheren Besucherzahlen, sondern auch von einem Anstieg der Mitglieder im Fitnessbereich auf 1231 (Vorjahr: 1093). Zudem lief es auch im Badrestaurant der Therme Zurzach nochmals besser, wo der Umsatz auf 3.6 Mio. CHF (Vorjahr: 3.3 Mio. CHF) anstieg. Insgesamt erzielte das Unternehmen einen konsolidierten Betriebsertrag von knapp 18 Mio. CHF.

Der Umsatz der Thermalbad Zurzach AG ist seit der Pandemie wieder gestiegen, die Gewinne stiegen auch. Abb. Geschäftsbericht 2024, Thermalbad Zurzach AG

Auf der Kostenseite zeigte sich eine Zunahme sowohl beim Personalaufwand mit 2,4% auf 5.7 Mio. CHF sowie beim Betriebsaufwand. Dieser wuchs um 5,6% auf knapp 11.6 Mio. CHF an. Besonders stark angestiegen ist mit einem Plus von über 20% der Energieaufwand, der 1.8 Mio. CHF erreichte. Zwar produziert das Thermalbad über eine eigene PV-Anlage einen Teil der notwendigen Energie selbst. Dieser Anteil beträgt allerdings lediglich 10% am Gesamtenergieaufwand, wie das Unternehmen auf Anfrage erklärte.

Der Betriebsaufwand legte dennoch unterproportional zum Umsatz zu, sodass das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA mit 4.3 Mio. CHF um 14,1 % über dem Vorjahreswert lag. Aufgrund von geringeren Abschreibungen und Wertberichtigungen sowie eines gesunkenen Zinsaufwands gelang es, den Jahresgewinn um 71,8% auf 1.6 Mio. CHF zu erhöhen, was auch eine Dividendenausschüttung von 12 CHF pro Aktie ermöglicht. «Unser Ziel ist es, langfristig gute Gewinne zu erzielen und konstant Dividenden ausschütten zu können», erläutert CEO Dominik Keller die Ausschüttungsstrategie des Unternehmens.

Weitere Investitionen geplant

Angesichts der guten Ertragslage ist die Ausschüttung auch trotz der für das laufende Jahr geplanten Investitionen möglich. Denn 2025 sollen weitere 4.4 Mio. CHF investiert werden. Nach Informationen von Keller werden unter anderem das Flussbad und der Saunabereich erneuert sowie der Fitnessbereich vergrössert. Es sei geplant, die Investitionen ohne Aufnahme von Fremdkapital aus dem Cashflow zu finanzieren, so Keller. Per Ende 2024 betrug die Eigenkapitalquote knapp 50%. Keller geht zwar davon aus, dass die Bautätigkeiten zu einem leichten Rückgang der Besucherzahlen führen könnten, da Bereiche wie das Flussbad geschlossen sein werden. Allerdings habe man die Baumassnahmen für den Sommer geplant, eine Zeit, in der die Therme ohnehin weniger stark frequentiert sei.

Insgesamt ist der CEO zuversichtlich, was das laufende Geschäftsjahr betrifft. Das erste Quartal war nach seinen Informationen sehr erfolgreich. Auf der Kostenseite sollen sich tiefere Energiepreise positiv auswirken. Allerdings betont Keller auch, dass die Situation im Personalbereich wegen des Fachkräftemangels nach wie vor angespannt ist.

Fazit

Die Kennzahlen der Thermalbad Zurzach AG für 2024 überzeugen. Dem Unternehmen ist die Rückkehr nach der Corona-Pandemie nicht nur eindrucksvoll gelungen. Es zahlen sich auch die Investitionen in die Angebotsqualität und die konsequente Positionierung der Therme Zurzach als Generationenbad aus.

Der Aktienkurs der Thermalbad Zurzach AG befindet sich trotz Rekordzahlen auf einem Mehrjahrestief. Chart: otc-x.ch

Gemessen an den Kennzahlen ist die Namenaktie zu nominal 400 CHF der Thermalbad Zurzach AG bei Kursen um die 272 CHF, die zuletzt auf OTC-X für eine Aktie gezahlt wurden, einer der günstigsten Titel auf dem OTC-X-Tableau. Das Kurs-/Gewinn-Verhältnis beträgt sehr tiefe 3.5, die Dividendenrendite liegt bei attraktiven 4,4%. Zudem notiert die Aktie fast 70% unter dem ausgewiesenen Buchwert von 878 CHF. Auch wenn für das laufende Geschäftsjahr aufgrund der Bautätigkeiten leicht rückläufige Einnahmen zu erwarten sind, so ist die Bewertung nach wie vor sehr günstig. Vor der Pandemie zahlte die Gesellschaft regelmässig Dividenden in Höhe von 10 CHF je Aktie, für 2024 sind es 12 CHF. Bei einem einigermassen regulären Geschäftsverlauf dürfte auch in den kommenden Jahren mindestens eine gleich hohe Ausschüttung möglich sein. Für die Aktionäre, die an der Generalversammlung teilnehmen, gibt es zusätzlich noch einen Eintrittsgutschein für die Therme.

Das Aktienkapital ist eingeteilt in 16’000 Namenaktien zu 400 CHF und 20’000 Namenaktien zu 80 CHF (Stimmrechtsaktien), welche vom Hauptaktionär Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach+Baden gehalten werden.

Die Generalversammlung findet am 15. Mai im Gemeindezentrum Langwies in Bad Zurzach statt. Das Aktienregister wurde am 8. April geschlossen. (Dieser Zusatz wurde am 5.5. nachträglich eingefügt).

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