LURAG Raststätte: auch im 30. Jahr erfolgreich

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Die Autobahnraststätte an der A2 bei Rothenburg/LU besteht seit 30 Jahren. Mit dem Bau begonnen wurde am 17. Juni 1983. Seither hat sich die LURAG Luzerner Raststätten A2 AG an einer der wichtigsten Nord-Süd-Achsen Europas zu einem Vorzeigebetrieb entwickelt. Zwei Tankstellen, Shops sowie ein Holiday Inn Express-Hotel betreibt die Gesellschaft erfolgreich. Regelmässig belegen die Luzerner Spitzenplätze bei Raststättentests vom deutschen ADAC und dem TCS. Auch betriebswirtschaftlich ist die Raststättenbetreiberin gut unterwegs. Trotz konjunktur- und baustellenbedingten Dämpfern bewegt sich der Umsatz seit zehn Jahren in einer Bandbreite zwischen 20 und 22 Mio. CHF. Cashflow und Reingewinn weisen eine sehr konstante Entwicklung auf (siehe Grafik).

Im Geschäftsjahr 2012 (siehe Geschäftsbericht) verzeichnete die Gesellschaft einen Umsatzanstieg auf 22.8 Mio. CHF (plus 4.1%). Sowohl die Shops als auch das Hotel (Zimmerauslastung: 68%) legten beim Umsatz zu, während der Treibstoffabsatz zurückging. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erreichte 2.2 Mio. CHF (plus 6.2%). Auch der Reingewinn übertraf mit 896’000 CHF den Vorjahreswert um fast 11%. An der Generalversammlung vom 29. Mai wurde die Ausschüttung einer gleichbleibenden Dividende von 10% oder 50 CHF je Namenaktie zu nominal 500 CHF beschlossen. Das laufende Geschäftsjahr entwickelt sich bisher erfreulich. Nach Auskunft von Verwaltungsratspräsident Alfred Müller verlief das Geschäft bis Ende April budgetkonform. „Seit Anfang Mai verzeichnen wir zweistellige Zuwachsraten beim Umsatz“, so Müller. Er führt dies vor allen Dingen auf das Ende der Cityring-Baustelle in Luzern zurück, die den Verkehr teilweise sehr stark beeinträchtige. Hoffnungen auf eine Dividendenerhöhung für 2013 zerstreut er jedoch gleich. Denn sollte in den nächsten zehn Jahren mit der Sanierung des Gotthardtunnels begonnen werden, hätte dies einen stark negativen Einfluss auf die Gewinnentwicklung. „Wir erwarten in diesem Fall schwierigere Zeiten, wollen aber die Dividendenkontinuität wahren“, so Müller. Daher beginne man schon heute damit, die Reserven zu äufnen. Zudem hat sich die LURAG um eine Konzession für die Raststätte Inwil/LU an der A14 beworben. Müller macht jedoch klar, dass man hier maximal 10 Mio. CHF in ein auf Pendler fokussiertes Projekt investieren wolle. Der Entscheid über die Vergabe der Konzession fällt Anfang Juli 2013.

Schweizer Raststättengesellschaften, die an hochfrequentierten Autobahnen liegen, weisen in der Regel konstante Ertragsströme aus. Dies insbesondere, wenn sie nicht vordergründig von der Entwicklung im Tourismus abhängig sind, sondern auch von Pendlern genutzt werden. Die Aktie der LURAG Luzerner Raststätten A2 gehört, ebenso wie die Raststätte Thurau, zu dieser Kategorie. Obwohl schwankende Touristenzahlen ebenso einen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung haben wie Beeinträchtigungen am Gotthardtunnel, erzielt das Unternehmen seit Jahren einen konstanten Cashflow und kann so nicht nur die notwendigen Investitionen selber finanzieren, sondern auch regelmässig Dividenden ausschütten. Der aktuelle Aktienkurs beträgt 1’200 CHF und liegt über dem ausgewiesenen Buchwert von 653 CHF je Aktie. Auch das KGV erscheint mit 18 hoch. Angesichts der soliden Finanzierung mit einer Eigenkapitalquote von 66% ist das Papier mit einer Dividendenrendite von 4.2% in Zeiten niedriger Zinsen ein attraktiver Obligationenersatz. 1’084 Aktionäre wissen diesen Vorteil offenbar zu schätzen.

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