Die Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG (Titlisbahnen) konnten die Einnahmen im per 31. Oktober 2017 beendeten Geschäftsjahr 2016/17 um 8.3% auf 73.2 Mio. CHF steigern. Wie die Gesellschaft in einem Communiqué zum Jahresabschluss festhält, war die Auslastung im Winter mit 596’975 Gästen und im Sommer mit 561’714 sehr ausgeglichen. Dank des Angebots im Winter mit den Schneesportanlagen und des Ausflugsgeschäfts auf den Titlis besitzt die Gesellschaft im Gegensatz zu den meisten Bergbahnen zwei starke Standbeine. Die Anzahl der von den Titlisbahnen beförderten Gäste lag im Berichtsjahr bei 1.16 Millionen, was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 8.2% entspricht. Positiv entwickelten sich im Winter 2016/17 entgegen dem allgemeinen Trend die Ersteintritte ins Skigebiet, die sogenannten Skierdays. Hier konnten die Titlisbahnen um 3% zulegen, während landesweit ein Rückgang um 1.9% verbucht wurde. Hierzu beigetragen haben die Investitionen der Vorjahre in die maschinelle Beschneiung der Pisten, die es ermöglichte, die Bahnen von Engelberg bis Stand bereits im November zu öffnen. Mit zur positiven Entwicklung beigetragen hat auch die Entspannung der Situation auf den Überseemärkten.
Verkehrsertrag legt um 13% zu
Die Haupteinnahmequelle der Titlisbahnen ist der Verkehrsertrag, der im letzten Jahr dank eines Anstiegs um 13% die Schwelle von 50 Mio. CHF übertroffen hat. Damit wurde der Rekordwert aus dem Jahr 2014/15 nur um 0.2 Mio. CHF verfehlt. Nicht ganz mit dem Wachstum des Verkehrsertrags mithalten konnten die Wareneinkünfte der Bereiche Restauration und Hotel mit einem Plus von 8.3% auf 14.5 Mio. CHF. Ein starkes Plus von 21.7% auf 2.7 Mio. CHF verzeichneten der Kiosk und die Handelswaren, was auf den neuen Kiosk am Ausgang der Talstation zurückgeführt wird. Den Mehrumsätzen stehen die um 7% auf 43.3 Mio. CHF angestiegenen Betriebskosten gegenüber. Hier musste die Gesellschaft dem höheren Gästeaufkommen Tribut zollen. Aber auch das im Winter 2016/17 neu eröffnete Restaurant Lago Torbido liess die Kosten ansteigen. Deutlich wird dies bei den um 3.9% auf 23 Mio. CHF angestiegenen Personalausgaben. Der um 13% auf 14.4 Mio. CHF angestiegene übrige Betriebsaufwand reflektiert massgeblich die Mehraufwendungen für den Unterhalt und die Erneuerung der Anlagen sowie die Investitionen in die Digitalisierung des Angebots. Im Ergebnis führte dies zu einem Plus des Betriebsgewinns vor Abschreibungen um 10.4% auf 30 Mio. CHF. Nach den um 0.6 Mio. CHF auf 12 Mio. CHF gesunkenen Sachabschreibungen resultierte ein EBIT-Plus von 23.9% auf 18 Mio. CHF. Trotz der um 0.6 Mio. CHF auf 2.6 Mio. CHF angestiegenen Steueraufwendungen erhöhte sich der Reingewinn um 23.7% auf 15.5 Mio. CHF. Die Aktionäre sollen eine gegenüber dem Vorjahr um 0.40 CHF auf 8.40 CHF pro Aktie erhöhte Dividendenzahlung erhalten.
Guter Start ins neue Geschäftsjahr
Dank der sehr guten Schneeverhältnisse in den Monaten November und Dezember lagen die Ersteintritte ins Wintersportgebiet bis Ende Januar um 5% über den Vorjahreswerten. Ebenfalls positiv auf die Einnahmen haben sich die neue Gondelbahn Titlis Xpress und die moderne Beschneiungsanlage ausgewirkt. Diesen stehen die schwierigen Witterungsbedingungen im Januar gegenüber, welche die Erwartungen an den Gesamtwinter dämpfen. Dennoch wird für das Gesamtjahr mit einem leicht über dem Vorjahr liegenden Ergebnis gerechnet. Um auch weiterhin das hohe Ertragsniveau halten zu können, sind weitere Investitionen unumgänglich, teilt die Gesellschaft weiter mit. Explizit benannt werden die Berg- und Talstationen Titlis sowie die Erneuerung der Sesselbahn Engstlenalp.
Die Geschäftszahlen der Titlisbahnen für das Geschäftsjahr 2016/17 reflektieren die deutliche Aufhellung der Stimmung auf den internationalen Reisemärkten und können als gut bis sehr gut angesehen werden. Mit dem bereits im Vorjahr verzeichneten Wegfall der Einnahmen aus Immobilienverkäufen treten die operativen Geschäftszahlen in den Vordergrund. Diese attestieren der Gesellschaft allerdings eine hohe Ertragskraft, die in der Branche ihresgleichen meist vergeblich sucht. So brauchen sich die Titlisbahnen mit einer EBITDA-Marge von 40.9% auf Konzernstufe keinesfalls zu verstecken. Die guten Zahlen erlauben es auch problemlos, sämtliche notwendigen Sachabschreibungen vollumfänglich zu tätigen. Ebenfalls als sehr gut angesehen werden können die Bilanzkennzahlen mit einer ausgewiesenen Eigenmittelquote von 88% der Bilanzsumme.
Die Aktien der Titlisbahnen sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 410 CHF weisen die Titel eine zumindest im Vergleich zum Gros der Bergbahnen, die keine Ausschüttungen machen, attraktive Dividendenrendite von 2% auf. Der Kurs der Papiere ist nach einem Höhenflug auf bis zu 440 CHF mittlerweile wieder etwas gesunken. Weitere Rücksetzer können nicht ausgeschlossen werden. Auch signalisiert das KGV von gut 18 für das Geschäftsjahr 2016/17 keine Unterbewertung der Papiere.