Spar- und Leihkasse Bucheggberg: Starkes Bilanzwachstum erlaubt deutliche Steigerung des Geschäftserfolgs

Konstante Dividende für die Aktionäre

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Die Spar- und Leihkasse Bucheggberg AG (SLB) konnte 2018 die Bilanzsumme wie bereits im Vorjahr um über 5% steigern. Dank der anhaltend starken Nachfrage nach Krediten stiegen die Kundenausleihungen um 5,9% auf 434.9 Mio. CHF an. Getragen wurde das Plus von den um 6,2% auf 508.8 Mio. CHF angestiegenen Hypothekarkrediten, während die übrigen Ausleihungen um 0,6% zurückgingen. Wie die SLB in einer Medienmitteilung zum Jahresabschluss schreibt, wurde das Plus unter der Wahrung der vorsichtigen eigenen Kreditpolitik realisiert. Auch bei den Kundengeldern konnte ein deutliches Plus von 5% auf 476.7 Mio. CHF erreicht werden. Der Anstieg habe sich auf eine Vielzahl bestehender und neuer Kunden verteilt, informiert die Regionalbank. Obwohl die Ausleihungen stärker als die Kundengelder zulegten, verschlechterte sich der Deckungsgrad der Ausleihungen durch eigene Kundengelder nur marginal von klar überdurchschnittlichen 89,8% im Vorjahr auf  89,1%.

Zinsmargendruck bleibt bestehen

Wie bereits im Vorjahr blieb der Zinsmargendruck auch im 2018 bestehen. So stieg denn auch der Bruttozinserfolg mit einem Plus von 2,2% deutlich weniger stark an als die Ausleihungen. Ein näherer Blick auf das Zinsgeschäft im bereits verfügbaren Geschäftsbericht offenbart, dass die Zinseinnahmen nur um 0,4% zulegten. Gleichzeitig gingen die Zinskosten deutlich um 7,4% zurück. Dank der Auflösung früherer Wertberichtigungen zugunsten des Zinserfolgs im Umfang von knapp 0.1 Mio. CHF konnte der Nettozinserfolg um 3,3% auf 7.7 Mio. CHF gesteigert werden. Etas stärker wuchsen mit 3,4% die Einnahmen aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Dessen Bedeutung an den Gesamteinnahmen fiel allerdings mit 10% an den Einnahmen tief aus.  Es resultierten Gesamteinnahmen von 8.9 Mio. CHF, was einem Plus von 3,2% entspricht.

Einzahlung in Pensionskasse führt zu Kostenplus

Auf der Kostenseite verbuchte die SLB einen Anstieg der Geschäftsaufwendungen von 91’000 CHF respektive 1,9% auf 4.9 Mio. CHF. Hierin enthalten sind Zahlungen zulasten der Pensionskasse im Umfang von 160’000 CHF. Mit dieser Zahlung wurden die bisherigen Leistungen trotz des Wechsels der Pensionskasse per 1. Januar 2019 beibehalten. Die effektiven Wertberichtigungen und Sachabschreibungen fielen mit 0.4 Mio. CHF um 9% tiefer aus als im Vorjahr. Auch die zulasten der Rechnung gebildeten neuen Rückstellungen gingen deutlich um 124’000 CHF auf 360’000 CHF zurück. In der Summe erlaubte dies ein Plus des Geschäftserfolgs von 11,8% auf 3.3 Mio. CHF. Die SLB nutzt den Mehrertrag zur Äufnung der Reserven für allgemeine Bankrisiken mit einem Betrag von 1.45 Mio. CHF nach 1.2 Mio. CHF im Vorjahr. So resultierte unter dem Strich nur ein bescheidenes Gewinnplus von 1,1% auf 1 Mio. CHF. Die Aktionäre erhalten eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 75 CHF pro Aktie.

Zusätzliche Einnahmequellen

Die SLB strebt zukünftig eine breitere Diversifizierung der Erträge an. So soll zur Reduktion der Abhängigkeit vom Zinsengeschäft, das wie die Geschäftsleitung betont weiterhin Hauptertragsquelle bleiben wird, nicht nur das Dienstleistungsgeschäft weiter ausgebaut werden. Die Regionalbank erwarb auch ein Mehrfamilienhaus in Orpund, wofür eine erstmalige Ratenzahlung von 1.3 Mio. CHF im 2018 erfolgte. Ab etwa Mitte 2020 sollen die 11 Wohnungen und 16 Einstellhallenplätze zu zusätzlichen Erträgen führen.

Fazit

Die Geschäftszahlen der SLB für 2018 fallen spätestens auf den zweiten Blick erfreulich aus. So konnte die Regionalbank trotz der Kosten für die Neugestaltung der Homepage und einer weiteren Sonderzahlung im Zusammenhang mit dem Wechsel der Pensionskasse ein klar besseres Ergebnis erzielen. Die ausgewiesenen Werte der Pensionskassenzahlung egalisieren die geringeren Belastungen der Rechnung durch Abschreibungen und der Bildung von Rückstellungen. Der wirtschaftlich der Regionalbank zuzurechnende Anstieg des Geschäftserfolgs entspricht damit dem ausgewiesenen Plus. Es fällt allerdings auf, dass sich die SLB nach wie vor dem Zinsmargendruck nicht entziehen kann.

Weiterhin erfolgreich entwickelte sich das zinsindifferente Geschäft. Dieses bewegt sich zwar nach wie vor auf tiefem Niveau und steuert gesamthaft nur einen Ertragsanteil von 13% zu den Einkünften bei. Der Kauf des Mehrfamilienhauses in Orpund trägt eindeutig die Handschrift des VR-Präsidenten Theodor Kocher, vormals CEO der Immobiliengesellschaft Espace Real Estate. Im Rahmen seiner Tätigkeit konnte Kocher einen eindrücklichen Leistungsausweis in der Entwicklung und Vermarktung von Liegenschaften erzielen. Auch wenn die zu erwartenden Erträge nur einen kleinen Teil der zukünftigen Einnahmen des Bankhauses darstellen dürften, sollten hierbei ansehnliche Margen erzielt werden.

Die Aktien der SLB werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 5’650 CHF weisen die Titel eine auch im aktuellen Tiefzinsumfeld niedrige Rendite von 1.3% auf. Als keinesfalls überteuert angesehen werden kann das KGV auf der Basis des Geschäftserfolgs. Dieses beträgt für das letzte Jahr tiefe 10,3. Hierbei ist wie in den Vorjahren zu vermuten, dass der wirtschaftlich erzielte Geschäftserfolg den ausgewiesenen Wert übersteigen dürfte. Als Indiz kann etwa die zugunsten des Zinserfolgs verbuchte Auflösung früherer Wertberichtigungen angesehen werden. Die Aktien weisen zudem wie in der Vergangenheit einen hohen Discount von gut 40% zum Buchwert per 31. Dezember 2018 auf. Hierin nicht berücksichtigt ist der hohe Substanzwert des Finanzinstituts. Auch wenn dessen Realisierung für den freien Aktionär als sehr unwahrscheinlich angesehen werden muss, eignen sich die Aktien wegen der hohen Substanz zur Anlage, die zudem im Gegensatz zu Obligationen eine zumindest akzeptable Rendite aufweist.

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