Bobst: Prognose wegen Preisdruck und Auslastung reduziert

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Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst hat im ersten Semester den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nur knapp gehalten. Der operative Gewinn ging dabei wegen des konjunkturellen Gegenwinds und weiterer Faktoren markant zurück. Das Unternehmen reduziert entsprechend die Gewinnprognose für das Gesamtjahr.

Der Umsatz im ersten Semester reduzierte sich um gut 3% auf 737 Mio. CHF. Der Betriebsgewinn (EBIT) brach dabei gleichzeitig um mehr als die Hälfte auf 15 Mio. ein, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Bobst begründete diesen markanten Rückgang einerseits mit dem tieferen Umsatz und andererseits mit einem „ziemlich unvorteilhaften Produktemix“. Weiter spürt das Unternehmen „zunehmenden Preisdruck, um die Marktanteile zu halten“, eine ungenügende Auslastung der Produktionskapazitäten wegen der geringeren Bestellungen sowie die höheren Kosten wegen der digitalen Aktivitäten. Zumindest der letzte Punkt war auch so geplant.

Aufgrund des tieferen Betriebsergebnisses wird gemäss den ungeprüften Zahlen auch der Reingewinn im Halbjahr mit 7 Millionen deutlich unter dem Vorjahreswert von 25 Mio. bleiben. Ausserdem wird der Reingewinn von Steuereffekten belastet.

Geopolitische Spannungen

Das Marktumfeld hat sich für Bobst offenbar spürbar verschlechtert, und auch die Klimadiskussion macht sich bemerkbar. „Die Unsicherheit in den für uns relevanten Märkten hat durch die geopolitischen Spannungen sowie durch den Handelskrieg zwischen den USA und China zugenommen“, heisst es dazu in der Mitteilung. Zusätzlich zu diesen negativen Faktoren werde die Industrie auch vom wachsenden Bewusstsein der Konsumenten und Produzenten von Gütern beeinflusst, dass nachhaltigere Verpackungslösungen gefunden werden müssen.

Dies werde zwar mittel- bis langfristig neue Opportunitäten eröffnen, verlangsame derzeit aber die laufenden Investitionsentscheide der Kundschaft. Eine beschleunigte Konsolidierung in der Verpackungsindustrie und neue Akteure führten zudem zu einem verschärften Wettbewerb und zu Preisdruck, welcher beide Maschinen-Divisionen betreffe.

Die bisherige Prognose für den Umsatz im Gesamtjahr wird dennoch bestätigt. Bobst peilt demnach einen auf Vorjahreshöhe stagnierenden Umsatz im Bereich von 1,64 Mrd. Franken an. Die Gewinnprognose wird dagegen reduziert. Die Betriebsgewinnmarge dürfte demnach im Gesamtjahr unter 5% bleiben. Bisher galt als Guidance ein Wert von 6 bis 7%.

Die detaillierten Halbjahreszahlen werden am 24. Juli 2019 publiziert.

Die Aktien von Bobst sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 68 CHF für eine Aktie gezahlt.

cf/ys

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