Ascom: Dividende fällt nach Gewinneinbruch aus

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Das Medizinal-IT-Unternehmen Ascom hat 2019 einen Umsatz- und Gewinnrückgang erlitten und verzichtet entsprechend auf eine Dividendenausschüttung. Mit einer neuen Konzernstruktur und Effizienzsteigerungsmassnahmen will das Management nun Gegensteuer geben. 2020 dürfte daher ein Übergangsjahr werden.

Der Reingewinn brach auf 0.5 Mio. CHF (VJ 21.4 Mio.) ein, blieb aber dank positiven Einmaleffekten wie dem Verkauf des Technologieparks Teningen leicht im positiven Bereich, wie Ascom am Donnerstag mitteilte.

Wie bereits im Januar veröffentlicht, ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 8,5% auf 282.9 Mio. CHF zurück. Der Auftragseingang nahm um 1,4% auf 315 Mio. CHF ab, während der Auftragsbestand per Ende Jahr mit 177 Mio. um 22% höher lag.

Einmaleffekte und Rückstellungen für die Restrukturierung hätten die Profitabilität mit 6 Mio. belastet, insgesamt war das Betriebsergebnis (EBITDA) mit 0.8 Mio. CHF (VJ 39.0 Mio) noch leicht positiv. Das EBIT war dagegen mit -13.4 (VJ +26.6) Mio. deutlich negativ.

Uneinheitliche Entwicklung

Der Geschäftsgang in Nordamerika sei unbefriedigend gewesen. Positiv sei dagegen die Entwicklung in den Regionen UK und DACH (Deutschland, Schweiz Österreich) gewesen. Insbesondere das Originalausrüstungs-Geschäft (OEM) brach um 30% auf einen Umsatzanteil von noch 7% ein, erklärte Ascom.

Neue Konzernstruktur und VR-Mitglieder

Per Anfang Februar wurde eine neue Konzernstruktur eingeführt. Der Konzern fokussiert sich von nun an auf eine „schlanke und einfache Organisation mit starker Kundennähe“. Um dies zu erreichen, wurde ein gruppenweites Transformationsprojekt aufgesetzt, das auf gutem Weg sei. Bereits im zweiten Halbjahr 2019 wurde ein umfassendes Kostensenkungsprogramm initiiert, um die jährliche Kostenbasis um 10 bis 15 Mio. CHF zu senken. Zudem soll der Verwaltungsrat mit vier neuen Mitgliedern besetzt werden.

Ascom rechnet für 2020 mit einem anspruchsvollen Übergangsjahr. Man habe aber die Grundlagen geschaffen, um bereits im laufenden Jahr Verbesserungen zu erreichen. Erwartet wird ein tiefes einstelliges Umsatzwachstum (zu konstanten Wechselkursen) mit einer hohen einstelligen EBITDA-Marge.

Ascom hat in den vergangenen Jahren jeweils eine Dividende entsprechend dem erzielten Konzerngewinn ausbezahlt. Angesichts des sehr tiefen Jahresergebnisses in 2019 schlägt der Verwaltungsrat keine Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019 vor. Im Vorjahr waren noch 0.45 CHF je Aktie ausgerichtet worden.

Die Aktien der Ascom Holding AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Zuletzt wurden 7.90 CHF für eine Aktie gezahlt.

pre/uh

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