Nexus Group: Rentabilität steht weiterhin im Fokus

Firmengründungen entwickeln sich weiterhin positiv

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Mit Unternehmengründungen erzielt die Nexus Group über ihre Tochter STARTUPS.CH AG rund die Hälfte der Umsätze. Bild: stock.adobe.com

Die Winterthurer Nexus Gruppe war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 erneut gefordert. Wie sich bereits zum Semesterabschluss abzeichnete, entwickelte sich das Geschäft bei der auf Firmengründungen spezialisierten Tochterfirma STARTUPS.CH AG trotz Corona-bedingter Zurückhaltung erfreulich. Die Zahl der Neugründungen, die über startups.ch abgewickelt werden, liegt weiterhin bei rund 3’000 pro Jahr. Bemerkbar machte sich die Pandemie hingegen bei der Findea AG, der digitalen Treuhandfirma von Nexus. Einerseits kam es zu Geschäftsschliessungen. Andererseits trennte sich Findea auch von Kleinstkunden. «Bei den Neugründungen spüren wir gerade bei der Buchhaltung eine grosse Zurückhaltung», erklärt Nexus-CEO Michele Blasucci gegenüber schweizeraktien.net. Sie nutzten lieber noch sehr günstige Pakete oder würden die Buchhaltung selber übernehmen, um so Kosten zu sparen und das eigene Risiko zu minimieren. Dennoch gelang es der Nexus-Gruppe per 31. Juni 2021, einen kleinen Gewinn in Höhe von 170’000 CHF auszuweisen. Ganz zufrieden ist Blasucci damit allerdings nicht: «Wir haben ganz andere Ambitionen, müssen uns aber aufgrund der Unsicherheiten wegen der Pandemie mit der Rückkehr zum Wachstum noch etwas gedulden».

Stabiler Umsatz bei Startups.ch

Derzeit steht die Rentabilität für die Nexus Gruppe im Fokus. Dies zeigt sich auch bei den Zahlen. Die STARTUPS.CH AG erzielte 2020/21 einen Umsatz von 4.5 Mio. CHF und steuerte so etwas mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz der Gruppe von 8.4 Mio. CHF bei. Das Betriebsergebnis bei Startups auf Stufe EBITDA erreichte mit 656’000 CHF oder einer Marge von 14,6% einen respektablen Wert. Bei Findea entwickelten sich die Umsätze hingegen rückläufig, was auf die aktuelle Lage und auch auf die Portfoliobereinigungen zurückzuführen ist. Dennoch gelang es auch Findea, schwarze Zahlen zu schreiben. Im Gesamtumsatz der Nexus-Gruppe von 8.4 Mio. CHF sind allerdings auch wiederum 860’000 CHF Eigenleistungen für die Softwareentwicklung enthalten, die von der Tochterfirma Websoft AG erbracht wurden. Insgesamt reduzierte sich der Betriebsaufwand im Vergleich zu den Vorjahren deutlich auf nur noch 8.1 Mio. CHF, was vor allem auf tiefere Personalkosten zurückzuführen ist. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 170’000 CHF.

Ausblick vorsichtig positiv

Mit dem Verlauf im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres 2021/22 ist Michele Blasucci bisher zufrieden. Zwar erzielte die Nexus Gruppe nach wie vor kein Wachstum. Dafür habe man die Rentabilität weiter erhöht. Auch für das 2. Semester sei eine weitere Verbesserung zu erwarten, so der CEO. Dennoch dämpft er die Erwartungen an die künftige Entwicklung. Diese hänge sehr stark vom Verlauf der Pandemie ab. Zudem wird Findea im kommenden Jahr nochmals 1.3 Mio. CHF in die Softwareentwicklung stecken, um seine vollautomatische Buchhaltungslösung fertigzustellen. Damit soll ein substanzielles Kunden- und Umsatzwachstum möglich sein, auch ohne das Personal aufzustocken. Sofern es im 2. Semester zu keinen unvorhergesehenen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie kommt, erwartet Blasucci ein höheres EBITDA als im Vorjahr. In diesem Fall sei auch die erstmalige Ausschüttung einer Dividende vorgesehen.

Fazit

Die Corona-Pandemie hat sich leicht negativ auf das Wachstum insbesondere von Findea ausgewirkt. Gleichzeitig hat das Unternehmen die Chance genutzt, um das Portfolio zu bereinigen und so die Effizienz zu verbessern. Sofern es die Gruppe in den nächsten Jahren schafft, wieder auf den Wachstumskurs einzuschwenken, dürfte sich dies sehr positiv auf die Erfolgsrechnung auswirken. Allerdings ist dies auch notwendig, um die Bilanz zu stärken und das Fremdkapital zu reduzieren. Derzeit liegt die Eigenkapitalquote noch bei tiefen 13,9%, was allerdings schon eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr ist.

Die Aktie der Nexus Group befindet sich auf einem mehrjährigen Tiefststand. Chart: otc-x.ch

Derzeit werden die Aktien auf OTC-X für 5 CHF gesucht und zu 6 CHF angeboten. Das KGV erreicht bei einem letztbezahlten Kurs von 5 CHF je Aktie etwa 50, die Marktkapitalisierung 8 Mio. CHF. Gelingt es, die Rentabilität weiter zu steigern und zu einer nachhaltigen Ausschüttungspolitik zu finden, könnten die Aktien für risikofreudige Anleger interessant werden.

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