
2024 feierte die Luzerner Immobiliengesellschaft Konkordia ihr 100-jähriges Firmenjubiläum. Aufgrund des Kaufs von zwei Liegenschaften in Rothenburg/LU stieg der Liegenschaftsertrag im Jubiläumsjahr 2024 um 12,7 % auf 6.6 Mio. CHF. Der Jahresgewinn erreichte 1.8 Mio. CHF. Nach den Zukäufen und Neubauten in den vergangenen Jahren will das Unternehmen nun konsolidieren – auch, um die Eigenkapitalquote wieder zu stärken. Diese lag per Ende 2024 nur noch bei 18,3 %.
Kauf von zwei Mehrfamilienhäusern in Rothenburg
In den vergangenen fünf Jahren ist die Konkordia AG, die aus einer Versicherungs-Generalagentur hervorgegangen ist, stark gewachsen. Erst wurde bis 2020 die Überbauung Chlihus in Dierikon realisiert, dann 2024 zwei Mehrfamilienhäuser in Rothenburg gekauft. Mit dem Wachstum des Liegenschaftenportfolios sind auch die Erträge gestiegen. Im Jahr 2024 legten die Mietzinseinnahmen auf 6.6 Mio. CHF zu. Zugenommen hat auch der Liegenschaftsaufwand auf knapp 1.2 Mio. CHF, was zu einem Nettoerlös der Liegenschaften von 5.5 Mio. CHF (+14,9 %) führte. Die Konkordia AG übernimmt mit einem eigenen kleinen Team die Verwaltung der Liegenschaften selbst. Der Verwaltungsaufwand sowie der übrige Betriebsaufwand stiegen um 30,0 % auf 605’120 CHF, sodass das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA knapp 4.9 Mio. CHF erreichte. Nach den auf 1.7 Mio. CHF erhöhten Abschreibungen verblieb ein EBIT von 3.1 Mio. CHF (+8,4 %). Der Finanzaufwand stieg auf 1.1 Mio. CHF. Unter dem Strich konnte ein Gewinn von etwas mehr als 1.8 Mio. CHF ausgewiesen werden. Die Aktionäre haben an der Generalversammlung Ende Mai einer Ausschüttung von 150 CHF je Aktie als Dividende zugestimmt.
Finanzschulden steigen um mehr als 10 Mio. CHF
Wegen des Kaufs der zwei Liegenschaften in Rothenburg sind die langfristig verzinslichen Verbindlichkeiten im Jahr 2024 um etwas mehr als 10 Mio. CHF auf 73.4 Mio. CHF gestiegen, was sich auch in der Eigenkapitalquote bemerkbar macht. Diese ging von 20,0 % auf 18,3 % zurück. Verwaltungsratspräsident Felix Graber schreibt daher auch im Geschäftsbericht, dass die aktuelle Konsolidierungsphase genutzt werden soll, um «die Eigenkapitalquote weiter zu stärken, um auch in Zukunft neue Projekte wirtschaftlich sinnvoll umsetzen zu können».
PV-Anlage in Dierikon installiert
Für das laufende Geschäftsjahr gehe die Planung von weiterhin vollständiger Vermietung der Wohneinheiten aus, begleitet von den nötigen Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten, so Graber. Im Herbst 2024 wurde auf den Dächern der Überbauung Chlihus 1 in Dierikon eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 240 kWp in Betrieb genommen. Mittels Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) bietet die Konkordia AG den Mieterinnen und Mietern die Möglichkeit, den Strom der Solaranlagen gemeinsam zu nutzen, was zu tieferen Stromkosten führt.
Fazit
Zwar hat die Erweiterung des Liegenschaftenportfolios der Konkordia AG die Eigenkapitalquote weiter sinken lassen. Jedoch ist bei der Betrachtung der Bilanz zu berücksichtigen, dass die Konkordia AG ihre Liegenschaften zu Anschaffungs- und Herstellungskosten abzüglich der betriebsnotwendigen Abschreibungen bewertet. Würden die Liegenschaften zu Marktwerten bewertet, so dürften sich auch die Bilanzrelationen ändern. Auch das Agio auf dem ausgewiesenen Buchwert von 3’109 CHF je Aktie, die zuletzt auf OTC-X für 7’650 CHF gehandelt wurde, deutet auf stille Reserven hin.

Mit einer Dividendenrendite von knapp 2 % gehören die Aktien von Konkordia allerdings nicht zu den Top-Dividendenzahlern unter den Immobilienwerten. Daher ist die Aktie vor allem für Anleger geeignet, welche die konservative Rechnungslegung schätzen und einen Bezug zur Gesellschaft haben.