Arosa Bergbahnen: Gutes Wetter trägt massgeblich zu Rekordergebnis bei

Die Dividende beträgt wie in den Vorjahren 4 CHF pro Aktie

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Das Wintergeschäft ist für die Bergbahnen Arosa existenziell und lief im vergangenen Geschäftsjahr sehr gut. Bild: arosalenzerheide.swiss

Die Arosa Bergbahnen freuen sich über steigende Umsätze auch im Geschäftsjahr 2024/2025. Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung schreibt, stieg der Umsatz um 2,3% auf 37.1 Mio. CHF an.

Den Hauptteil des Umsatzes steuerten die Ticketverkäufe aus dem Wintersportgeschäft mit 93% vom Verkehrsertrag bei. Weiterhin positiv entwickle sich das Berggastronomie-Geschäft, das einen Zuwachs um 2,3% auf 9.6 Mio. CHF verzeichnete. Der Beherbergungsbetrieb Mountain Lodge mit den Zielgruppen junge Familien, Gruppen und Schullager weise eine konstant hohe Auslastung auf und erziele ebenfalls einen Spitzenwert, teilt das Unternehmen weiter mit.

Moderater Ansteig der Kosten

Der Betriebsaufwand stieg dabei weniger stark als der Nettoerlös. Er nahm um 0.2 Mio. CHF auf 22.9 Mio. CHF zu. Davon entfällt rund die Hälfte (11.6 Mio. CHF) auf den Personalaufwand, der sich um 0.1 Mio. CHF verringerte.
Für die elektrische Energie der Bahnen, Beschneiung und Infrastrukturanlagen musste im vergangenen Jahr mit 1.9 Mio. CHF deutlich mehr als im Vorjahr aufgewendet werden. Ursache dafür ist der Preisanstieg beim Strom sowie die intensivere technische Beschneiung. Der moderate Anstieg der Kosten führt dazu, dass das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) auf ein Allzeithoch von 14.1 Mio. CHF kletterte. Die EBITDA-Marge erreicht 38,1%.

Zusammenschluss der Skigebiete Arosa/Lenzerheide Grundpfeiler des Erfolgs

Das beste Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens weist einen Jahresgewinn von 2.4 Mio. CHF aus, und das trotz Abschreibungen in Höhe von 10.7 Mio. CHF. Der abtretende Verwaltungsratspräsident Lorenzo Schmid führt das gute Resultat auf den Zusammenschluss der beiden Skigebiete Arosa und Lenzerheide vor 12 Jahren zurück. «Auf beiden Bergseiten wurde die qualitative Weiterentwicklung im Leistungsangebot kontinuierlich umgesetzt. Die beiden traditionellen Wintersportorte mit eigenem Charakter und unterschiedlichen Stärken und Positionierungen überzeugen mit einem gemeinsamen starken Produkt am Berg, das von den Gästen offensichtlich sehr geschätzt wird», sagt Schmid.

Sommer mau, Winter wow

Während das Sommergeschäft mit 146’000 Besuchern eher durchschnittlich ablief, seien die Erwartungen in den Wintermonaten trotz eines schneearmen Winters – bis Ende März 2025 betrug die Neuschneemenge in Arosa lediglich 350 cm – übertroffen worden. Die konsequent verfolgte qualitative Weiterentwicklung im Leistungsangebot auf beiden Bergseiten, kombiniert mit vorteilhaften atmosphärischen Bedingungen, zahlten sich aus, schreibt das Unternehmen.

Dabei profilierte sich einmal mehr die technische Beschneiung als unverzichtbare Grundlage für einen gesicherten Winterbetrieb. Denn der natürliche Schnee fiel spärlich, jedoch stets zum richtigen Zeitpunkt, so die Aroser. Dennoch konnten die Bergbahnen von idealen Wetterverhältnissen profitieren. Bis zum späten Saisonende am 21. April 2025 herrschten durchgehend ausgezeichnete Wintersportverhältnisse, an den Wochenenden oftmals begleitet von schönem Wetter. Arosa Lenzerheide habe in der letzten Wintersaison 83 Sonnentage (Anteil 58%) registriert, was deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 48% liege. Die Winter-Ersteintritte in Arosa Lenzerheide von gesamthaft 1,4 Mio. liegen 1,3% über dem Vorjahr und 6,3% über dem 5-Jahres-Durchschnitt, wobei die Pandemie-Geschäftsjahre ausgeklammert wurden.

Wechsel im Verwaltungsrat

Bei der Arosa Bergbahnen AG steht der geplante Wechsel im VR-Präsidium an. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung, die Ende September in Arosa stattfindet, Urs Marti als neuen Präsidenten vor. Er soll die Nachfolge von Lorenzo Schmid antreten, der nach 36-jähriger Führungstätigkeit im Verwaltungsrat, davon 33 Jahre als Präsident, zurücktritt. «Als ich seinerzeit als Verwaltungsratspräsident das Zepter übernehmen durfte, wurde für den Verwaltungsrat die Altersbeschränkung 70 eingeführt. Deshalb habe ich im März 2024 den Verwaltungsrat informiert, dass ich als Präsident per Ende der Amtsdauer demissionieren werde», erklärt der abtretende Präsident seinen Entscheid.

Ausblick

Im neuen Geschäftsjahr 2025/2026 sind wieder 7.5 Mio. CHF für Investitionen vorgesehen. «Mit der im Dezember 2023 genehmigten Teilrevision der Ortsplanung Schneesportgebiet Arosa Ost werden wir den Skigebietsteil rund um den Tschuggen in den kommenden Jahren attraktiver gestalten. Die erste Umsetzungsetappe 2025 mit einer grossflächigen Pistenkorrektur samt der Erneuerung der Beschneiungsanlage mit modernen Schneeerzeugern sowie einem neuen Wirtschaftsweg für 4.5 Mio. CHF ist im Gang und kommt planmässig voran», zeigt sich Geschäftsführer Philipp Holenstein mit Blick auf das neue Geschäftsjahr zuversichtlich.

Die Projektentwicklung für die Grossinvestition im Hörnli-Gebiet nehme konkrete Formen an. Mindestens 55 Mio. CHF will das Bergbahnunternehmen in den Ersatz von Bahnanlagen, die notwendigen Pistenkorrekturen und den Ausbau der Beschneiungsanlagen in den kommenden Jahren investieren. «Der Verwaltungsrat hat sich entschieden, die 6er-Gondelbahn aus dem Jahr 1986 und die 4er-Sesselbahn aus dem Jahr 1994 durch eine neue moderne 10er-Gondelbahn auf dem bisherigen Trassee und einer parallel geführten neuen 8er-Sesselbahn mit neuem Talstation-Standort Schönboden zeitgleich zu ersetzen. Zusammen mit einer durchdachten Pistenführung und dem Beschneiungsausbau werden wir das Hörnli-Gebiet attraktiv gestalten, im Sommer wie im Winter. Sämtliche Ausbauvorhaben befinden sich innerhalb des bestehenden Skigebietsperimeters,» erläutert Philipp Holenstein diese grösste Einzelinvestition in der Geschichte des Bergbahnunternehmens. Die Baufenster sind frühestens in den Sommermonaten 2026 und 2027 geplant.

Fazit

Eine umsichtige Ausgabenpolitik und die guten Wetterverhältnisse im Winter 2024/2025 tragen zu dem Rekordergebnis bei, das das Bergbahnunternehmen erwirtschaften konnte. Allerdings, aber das geht mittlerweile fast allen auf Skisport fokussierten Bergbahn-Unternehmen so, ist eine erfolgreiche Wintersaison nur mit Hilfe von künstlichem Schnee und den damit verbundenen Investitionen möglich.

Das Unternehmen will seinen Aktionärinnen und Aktionären wie schon in den vorhergehenden Jahren eine Dividende von 4 CHF pro Aktie auszahlen. Das entspricht zum letzbezahlten Kurs von 133 CHF einer Dividendenrendite von ca. 3%.

Die Aktie der auf otc-x.ch gehandelten Arosa Bergbahnen AG kostete zuletzt 133 CHF. Abgebildet im Chart ist der Geldkurs. Quelle: otc-x.ch

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