Montana Tech: Rückkaufangebot wird rege genutzt

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Die Montana Tech Components AG (MTC-Gruppe) nutzt, wie wir bereits vor zwei Wochen hier publizierten („der Zeitpunkt für einen Aktienrückkauf wäre günstig„), die rückläufigen Margen des ersten Semesters 2013 zur Lancierung eines Aktienrückkaufprogramms. Die freien Aktionäre können ihre Titel zum Preis von 4 CHF pro Aktie über den regulären Handel der Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) an die Gesellschaft andienen. Das hohe Volumen, welches in den letzten Tagen auf OTC-X verzeichnet wurde, zeigt, dass von dem Angebot rege Gebrauch gemacht wird. Insgesamt gingen seit Bekanntgabe des Angebots 934’900 Titel oder etwa 1.2% der MTC-Aktien an OTC-X um.

Michael TojnerEin von uns angefragtes Interview mit dem CEO, VR-Präsidenten und Mehrheitsaktionär der Gesellschaft Dr. Dr. Michael Tojner (Bild) kam leider nicht zustande. Hingegen äusserte sich die IR-Abteilung nochmals zu dem Aktienrückkauf. „Der Verwaltungsrat hat sich am OTC-Börsenkurs der vergangenen Monate orientiert und diesen Wert noch einmal um ein Mark-Up erhöht, so dass die Investoren eine attraktive Exit-Variante ergreifen können“, nimmt das Unternehmen zu der Frage nach der Bewertung der MTC-Gruppe Stellung. Ferner betont MTC, dass „jeder Aktionär, der Aktionär bleiben möchte, beteiligt bleiben könne. Das Angebot sei nicht für spezielle Aktionärsgruppen gemacht“. Die Gesellschaft teilte weiter mit, dass die in den vergangenen Jahren eingeleitete Wachstumsstrategie fortgeführt wird. Anstelle der Ausschüttung von Dividenden werden zumindest mittelfristig die erarbeiteten Mittel in das Firmenwachstum reinvestiert. Ein in der Vergangenheit in Aussicht gestelltes IPO der Gruppe oder wenigstens einer Teilsparte – zu nennen wäre hier insbesondere die Sparte Energy Storage – sei wegen des  nicht gegebenen passenden Marktumfeldes aktuell kein Thema. Zur Dauer und zum Umfang des Rückkaufprogramms wollte die Gesellschaft keine näheren Angaben machen.

Bemerkenswert bei der Lancierung des Angebots ist, dass die Gesellschaft bereits an der Generalversammlung vom 24. Juni 2013 erstmalig die in der Vergangenheit kontinuierlich positiven Wachstumsaussichten relativierte. Seit diesem Zeitpunkt verlauten erstmalig seit der Übernahme der Aktienmehrheit durch Dr. Dr. Michael Tojner nur Molltöne in Bezug auf die Zukunftsaussichten der Gesellschaft. Die Minderheitsaktionäre waren bei der Monana Tech-Gruppe stets nur Trittbrettfahrer. Deutlich wird dies beispielsweise bei den ehemaligen Aktionären der Alu Menziken. Nach der Übernahme der Alu Menziken durch Tojner erhielten deren Anteilseigner Montana Tech Components-Aktien. Diese Papiere wurden seinerzeit mit einem Wert von 12.50 CHF bewertet. Dieser Preis wurde seit der Aufnahme des Handels der Papiere der Montanatech im Jahr 2009 nicht annähernd erreicht. Die Neue Zürcher Zeitung publizierte am 12. September 2013 dazu einen entsprechenden Beitrag.

Erfolglos blieben auch die Versuche der Minderheitsaktionäre, dem Verhalten Tojners Einhalt zu gebieten. Eine zumindest sehr wahrscheinliche Übervorteilung des Mehrheitsaktionärs zulasten der Minderheitsaktionäre konnte selbst auf juristischem Weg nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Für die verbleibenden freien Aktionäre erscheint es als die beste Lösung, ihre Aktien anzudienen. Damit befinden sie sich im Einklang mit der Wigan Management Inc., einer institutionellen Investorengruppe, die ihre Aktien von Herrn Tojner aufkaufen liess. Ein Halten der Aktien erscheint trotz der zumindest langfristig hervorragenden Wachstumsaussichten der Montana Tech-Gruppe nicht angezeigt.

Transparenzhinweis: Der Autor ist Aktionär der Montana Tech-Gruppe.

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