Die Typon Holding AG hat mit dem Verkauf der operativ tätigen Gesellschaften Raymed Imaging AG und Schenk Röntgenbedarf AG den Ausstieg aus dem ursprünglichen Geschäft vollständig abgeschlossen. Durch die Transaktionen flossen der Gesellschaft liquide Mittel von über 3 Mio. CHF zu. Diese wurden grossteils in der Form einer Sonderdividende von 300 CHF pro Aktie, die an einer ausserordentlichen Generalversammlung in Burgdorf am 9. Oktober 2013 beschlossen wurde, an die Aktionäre ausgeschüttet.
In der Holding verbleiben nunmehr lediglich noch Liegenschaften in Krauchthal und in Burgdorf als Assets. Die früher in Krauchthal tätige Raymed hat ihren Sitz nach Düdingen im Kanton Freiburg verlegt und das Areal verlassen. Die Gebäude konnten an die Elasa AG, einen Hersteller von Garageneinrichtungen für PW, LKW und Motorradwerkstätten, vermietet werden. Die Hallen werden per Jahresende 2013 an eine Partnerfirma der Elasa zum Preis von 450’000 CHF verkauft. Zusätzlich wird das Grundstück, welches die Typon lediglich im Baurecht besitzt, an den Käufer der Hallen übertragen. Dies führt dazu, dass Typon den Baurechtszins in Höhe von 50’000 CHF ab 2014 nicht mehr bezahlen muss.
Mit dem Abschluss aus dem Ausstieg des operativen Geschäfts hat Typon auch sämtliche Angestellten entlassen. Es bestehen keinerlei Verpflichtungen gegenüber den ehemaligen Mitarbeitern. Auch die Pensionskasse, die bestehen bleibt, ist mit einem Deckungsgrad von rund 130% sehr gut dotiert.
Weiterhin ein Käufer gesucht wird für die im Eigentum der Typon verbleibende Parzelle des ehemaligen Betriebsareals. Auf der bereits veräusserten Teilfläche wird eine neue Wohnüberbauung (vgl. Bild) realisiert. Als realistischen Verkaufserlös benannte der Verwaltungsratspräsident Dr. Klaus Oesch einen Betrag von 1,7 Mio. CHF. Er hoffe, den Verkauf zeitnah realisieren zu können.
Oesch rechnet damit, dass nach dem Abschluss der Verkäufe weitere 500 CHF pro Aktie an die Aktionäre als Schlusszahlung ausgezahlt werden können. Damit habe Typon sämtliche Prognosen der letzten Jahre eingehalten, betont Oesch. Die Aktionäre haben seit dem Jahr 2006 insgesamt einen Betrag von 3’800 CHF pro Aktie erhalten.
Ein schaler Nachgeschmack bleibt erhalten: Das Engagement der Typon Holding bei der Raymed, welches bereits im Jahr 2006 von Aktionären kritisiert wurde, erbrachte einen hohen Verlust. Ein Vergleich der unrevidierten provisorischen Bilanz per 30. Juni 2013 mit dem revidierten Jahresabschluss 2012 ergibt einen Rückgang des Eigenkapitals in der Holding von 2,5 Mio. CHF. Unter Abzug der Dividendenausschüttung von 150 CHF pro Aktie respektive 1,3 Mio. CHF verbleibt ein nicht näher erklärter Rückgang der Eigenmittel von 1,2 Mio. CHF. Auf Nachfrage erklärte Oesch, keine genaue Berechnung der Verkäufe gemacht zu haben. Er gehe davon aus, dass beim Verkauf der Raymed ein Gewinn erzielt worden sei. Nicht übersehen werden darf auch, dass Typon nach dem Kauf der Raymed den Goodwill von rund 6,5 Mio. CHF vollständig zulasten des Eigenkapitals abschrieb. Somit lässt sich aus dem Engagement bei Raymed ein Verlust von mindestens 7,7 Mio. CHF respektive knapp 900 CHF pro Aktie errechnen, der vollkommen zulasten der Aktionäre geht. Aktuell werden die Aktien auf der Handelsplattform OTC-X zu Geldkursen von 450 CHF gesucht und zu Briefkursen von 750 CHF offeriert. Bei Kursen unterhalb des erwarteten Liquidationswerts von 500 CHF pro Aktie erscheint ein Kauf interessant. Die vollständige Auszahlung des Liquidationserlöses dürfte sich indessen noch eine Zeitlang hinziehen und keinesfalls vor 2014 erfolgen.