Hermann Frischknecht, Alt-VR Park Hotels Waldhaus Flims: „Der Konkurs war hausgemacht – es bleiben viele Fragen offen.“

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Hermann Frischknecht: "Das Traditionshaus hat nach 2008 ein immer grösseres Rad im Baugewerbe gedreht und sich mit hohen, nicht betrieblich notwendigen Investitionen schleichend selbst ruiniert." Bild: schweizeraktien.net
Hermann Frischknecht: „Das Traditionshaus hat nach 2008 ein immer grösseres Rad im Baugewerbe gedreht und sich mit hohen, nicht betrieblich notwendigen Investitionen schleichend selbst ruiniert.“ Bild: schweizeraktien.net

Im Aktionärsbrief vom 7. April 2015, der bezeichnenderweise mitLetzter Aktionärsbrief überschrieben wurde, teilte der Präsident der Waldhaus Flims Mountain Resort AG (WHF) den „lieben Aktionärinnen und Aktionären“ mit, dass am Morgen des 7. April 2015 – also vor exakt einem Jahr – die Bilanz beim Konkursrichter deponiert wurde und alle alternativen Sanierungskonzepte einer Rettung der Aktiengesellschaft – etwa über einen Kapitalschnitt – aus den unterschiedlichsten Gründen nicht weiter verfolgt wurden. Die Aktionäre standen vor dem Totalverlust.

Was war geschehen? Wie konnte das passieren? Für viele Beteiligte bleiben Fragen offen. Einer, der sich viele Fragen stellt und gegenüber schweizeraktien.net erinnert, ist Hermann Frischknecht, bis 2006 selbst im Verwaltungsrat der Gesellschaft. Ein Jahr nach den „Ereignissen von Flims“ blicken wir im Rahmen eines Interviews zurück.

Wie sind Sie auf schweizeraktien.net aufmerksam geworden?

Ich habe – nachdem der Hotelzug entgleist war – im Internet recherchiert und dabei bin ich auf Ihre wiederholt kritischen Berichte zur WHF aufmerksam geworden (siehe etwa Berichte vom 6. März 2014 und 26. März 2014). Dort bringen Sie einige wichtige Punkte zur Sprache, die mich bis heute beschäftigen. Das bittere Ende des traditionsreichen Hotels ist ein unwürdiges Trauerspiel. Wir, die interessierte Öffentlichkeit, die Bevölkerung von Flims und insbesondere die Aktionäre erlebten diesen „Todesstoss“ mit Schrecken.

Sie sprechen den „letzten Aktionärsbrief“ vom 7. April 2015 an, in dem der Verwaltungsrat die Aktionäre über die Deponierung der Bilanz orientierte. Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie dieses Schreiben in den Händen hielten?

Zuerst war es ein echter Schock. Ich kann Ihnen versichern: Dieser Konkurs hat mich und unsere Familie zutiefst aufgewühlt. Nach vielen Gedankengängen und nach einem Jahr des Nachdenkens habe ich jedoch eingesehen, dass der Konkurs absolut unnötig, aber in der Gesamtsituation wohl letztlich unvermeidbar war. Allerdings – und das stört mich sehr – sind in diesem besagten letzten Aktionärsbrief auch einige Ungereimtheiten versteckt, die mich auch heute noch zum traurigen „Jubiläum“ belasten! Das möchte ich richtigstellen.

Wo genau haben Sie Erklärungsbedarf, was stimmte aus Ihrer Perspektive nicht?

Im „letzten Aktionärsbrief“ vom 7. April 2015 zum Konkurs schreibt der Verwaltungsrat fast entschuldigend, dass der Betrieb im Jahre 2004 ungefähr gleich viele Hypotheken wie heute, aber keinen Spa, keine renovierten Zimmer und keinen renovierten Pavillon hatte. Dies als Beleg, dass sich zwischenzeitlich „etwas getan“ hat. Das stimmt so einfach nicht! 2004 gab es den neuen Spa schon, wie man auch am Titelbild des Geschäftsberichts 2004 erkennen kann. Der Pavillon war restauriert, und ebenso war die „Silvana“ als Dépendance des Hotels renoviert. Der Präsident schreibt ausserdem, dass in den letzten 10 Jahren rund 60 Mio. CHF investiert wurden. Hier wird, bewusst oder auch nicht, mit falschen Zahlen jongliert. Die Öffentlichkeit wurde falsch informiert. In den Jahren 2002 bis 2004 wurden 30 Mio. CHF investiert. Ab 2005 bis 2014 hat man lediglich 30 Mio. CHF und nicht die erwähnten 60 Mio. CHF ins Hotel investiert. Und: Gerade diese letzten 30 Mio. CHF sind kritisch zu hinterfragen.

Was waren das damals für Investitionen, über die Sie hier sprechen?

In den Jahren 2002 und 2003 hatte sich der Verwaltungsrat für eine grosse Investitionsoffensive in den Hotelbetrieb entschieden. Insgesamt wurden dabei, wie erwähnt, gut 30 Mio. CHF in einen neuen Spa-Bereich, die Hotelzimmer und in den Pavillon investiert. Dabei setzte die Gesellschaft auf einen Finanzierungsmix von Fremd- und Eigenkapital. Durch die Ausgabe von 12’000 neuen Stimmrechts-Namenaktien à 250 CHF nominal mit einem Agio von 550 CHF, insgesamt also 800 CHF je Aktie, wurden 9.6 Mio. CHF eingenommen. Der Rest wurde über Hypotheken der Banken und den Ertrag aus dem Verkauf der Wohnungen „Waldpark“ finanziert.

Was haben diese Investitionen konkret gebracht?

Ausweislich der Geschäftsberichte der WHF entwickelte sich bis 2007 der Betriebsertrag sehr vorteilhaft. Im Geschäftsjahr 2004 lag der Betriebsertrag noch bei gut 13.1 Mio. CHF, kletterte dann aber bis 2007/2008 auf knapp 22.4 Mio. CHF. Ab 2008 war das Hotel also fähig, sich selbst zu finanzieren. Der Kernbereich Hotellerie erwirtschaftete laut Jahresbericht 2008 2.75 Mio. CHF „Hotel-Cashflow“, also genug Mittel für Investitionen ins Hotel und für betriebsnotwendige Abschreibungen.

Das sind ja zunächst sehr erfreuliche Kennzahlen. Und dann kamen die Immobilienaktivitäten…

Ja, das Kerngeschäft Hotellerie sollte noch weiter gestärkt werden, und die Verantwortlichen versprachen sich dies durch die Entwicklung der Liegenschaften rund ums Hotel. Keine schlechte Idee, nur am Ende leider nicht gut umgesetzt. In den Jahren 2006/2007 und danach forcierte die Gesellschaft die Immobilienaktivitäten und entwickelte neue Projekte.

Waren diese Projekte letztlich ausschlaggebend für den Niedergang des Hotels?

Am Ende waren es Einzelinteressen, die gleichzeitig eng mit verschiedenen Projekten verbunden waren und den Ausschlag gaben, dass dem Unternehmen die dringenden Mittel für das Kerngeschäft fehlten.

Solche Entwicklungen kommen ja kaum über Nacht. Gab es keine Möglichkeiten, Gegensteuer zu geben?

Vermutlich hätte man Gegensteuer geben können, wenn man es konsequent gewollt hätte. Aber der „Point-of-No-Return“ wurde überschritten. Die persönlichen Interessen waren einseitig, und am guten Willen dürfte es auch gefehlt haben. Am Willen, dem Hotel die betriebsnotwendigen Mittel für dringend nötige Investitionen zur Verfügung zu stellen. Für den Verwaltungsrat standen vermeintlich andere „zwingende“ Projekte im Vordergrund.

Welche Projekte meinen Sie genau?

Grosse Projekte! Der dafür notwendigen Umzonung stimmte die Bevölkerung im Frühling 2008 zu. Bedingung war, dass die daraus resultierenden Gewinne und Mehrwerte vollumfänglich in die neu zu erstellende Curling & Eventhalle (Waldhaus Arena) sowie unterirdische Garagen zu investieren seien. Die Gesellschaft liess sich also zwingen, Investitionen zu tätigen, die für das Kerngeschäft Hotellerie nicht notwendig waren. Eine Curling- und Eventhalle für 10 Mio. CHF sowie ein Parkhaus für 6 Mio. CHF. Die Mittel dazu mussten aus der Immobilienentwicklung kommen.

Wie meinen Sie das?

Man brauchte diese Umzonung, um in den Folgejahren das grosse Rad im Zweitwohnungsbau drehen zu können. Dabei wurden die Risiken solcher Grossprojekte – den grossen Gewinn vor Augen – völlig ausgeblendet. Durch diese Umzonungen wurden überhaupt erst die Voraussetzungen geschaffen, um die Überbauungen „Panorama“ und „Mountain Suites“ zu realisieren. Wären diese Planungsgewinne aus den Überbauungen „Panorama“ und „Mountain Suites“ in den Kernbereich Hotel und nicht in die Waldhaus Arena und ins unterirdische Parkhaus geflossen, würden wir heute nicht den Konkurs der WHF beklagen müssen.

Wie haben sich die Grossinvestitionen auf das Betriebsergebnis ausgewirkt?

Laut Geschäftsbericht 2011 lag der der Waldhaus Arena direkt zurechenbare Ertrag im Jahr 2011 bei rund 0.6 Mio. CHF. Bei einer Investition von insgesamt 14.3 Mio. CHF – einschliesslich der öffentlichen Mittel – ist das natürlich viel zu wenig. Fraglich ist auch, ob die 127 unterirdischen Parkplätze – davon 80 öffentliche – jemals eine Rendite abwerfen. Hat der Verwaltungsrat jemals eine Rentabilitätsrechnung angestellt? Dieses – meiner Meinung nach falsch investierte – Geld hätte dem Hotel gut getan.

Sie lassen kein gutes Haar an den Investitionen der Waldhaus Flims Mountain Resort AG. Hat es Ihrer Meinung nach weitere Fehlinvestitionen gegeben?

Die fragwürdigen „Private Spas“ für 6 Mio. CHF in den Mountain-Suites wurden dem Hotel auch noch untergeschoben. Hat man auch dort vergessen, eine Rentabilitätsrechnung anzustellen? Die erhoffte Umsatzsteigerung ist ausgeblieben, wie man im Geschäftsbericht 2013 schwarz auf weiss nachlesen kann.

Das waren in der Summe ja enorme Projekte, die hier über die Jahre realisiert wurden….

So ist es. Die Pläne und Projekte waren in ihrer Gesamtheit für ein Unternehmen der Grösse der Waldhaus Flims Mountain Resort AG völlig überdimensioniert – und letztlich leider auch sehr undurchsichtig. Undurchsichtig waren übrigens auch die Beteiligungsstrukturen und Zuständigkeiten im Baubereich. Eine ungewöhnliche „Doppelfunktion“ nahm dabei insbesondere der Architekt Hans Peter Fontana ein. An der GV von 2008 wurde er – als inzwischen grosser Aktionär – in den Verwaltungsrat gewählt.

Was verstehen Sie hier genau unter einer „Doppelfunktion“?

Zur Zeit der Park Hotels Waldhaus AG arbeitete er während Jahren als Architekt bei allen wichtigen Bauprojekten mit, seit 2003 leitete er auch die Facility Entwicklung des Hotels. Dabei hatte Fontana auch einen erheblichen Interessenskonflikt, musste er als stets federführender Architekt auch für sich an einer möglichst regen Bautätigkeit der Gesellschaft interessiert sein.

…eine nicht unkritische Situation…

Das ist Charaktersache. Jedenfalls markieren die Jahre 2008 und 2009 – nach Fontanas Einsitznahme in den VR – einen operativen Wendepunkt in der Geschichte des Parkhotels. Die Rahmenbedingungen im Tourismus wurden immer schwieriger – und der Fokus der Gesellschaft verlagerte sich immer mehr in Richtung Immobiliengeschäft. Die Konzentration des Verwaltungsrats darauf war so gross, dass das Hotelgeschäft zu kurz kam.

Wurde in dieser Zeit auch der Hotelname geändert?

Ja, das war 2007, bevor man auf allen Ebenen gross durchstarten wollte. Die Aktiengesellschaft wurde in „Waldhaus Flims Mountain Resort AG“ umgetauft, nach aussen trat die Hotelgesellschaft mit dem grössten Park der Schweiz unter „Waldhaus Flims Mountain Resort & Spa“ auf. Ein Treppenwitz der Schweizer Hotelgeschichte…

Der neue Name gab die Richtung vor. Wie entwickelte sich die Geschichte weiter?

Immer grösser, immer teurer – das galt nach 2008 insbesondere für die schon erwähnten millionenteuren Investitionen der AG in die Waldhaus Arena, die unterirdischen Garagen, Luxuswohnungen und in den Private Spa. Und es wurde munter weiter gebaut…

Was wurde denn noch gebaut?

Mitte 2012 wurde die Segnes Immobilien AG gegründet, an der sich die Waldhaus Flims Mountain Resort AG über die Einlage von Liegenschaften mit 40% beteiligte, während die anderen 60% von den beiden Grossaktionären Fontana und Wyss je hälftig getragen wurden. Es mangelte hier auch an jeglicher Transparenz, und die Segnes Immobilien AG war letztlich die Fortsetzung dessen, was schon früher in der Einfachen Gesellschaft gemeinsam mit der Vater und Sohn Fontana gehörenden Baugesellschaft Plaunca Sulegl gemacht wurde. Eine wirksame Kontrolle fand hier nicht statt, auch wenn die Revisionsgesellschaft regelmässig auf Basis der vorgelegten Jahresrechnung zu einer positiven Beurteilung gekommen ist.

Dem Verwaltungsrat mangelte es hier an Fingerspitzengefühl.

Was ist eigentlich aus dem Hotel Segnes geworden? Gehört dieses noch zum Waldhaus?

Nein, das Hotel wurde sechs Monate vor dem Konkurs an die Grossaktionäre Wyss und Fontana verkauft. Auch das gehört zu den Ungereimtheiten. Ich vermute, dass dieser Verkauf auf Druck von Gläubigern geschehen ist. Beweisen kann ich es nicht.

Ist denn alles verkauft?

Ja, das Hotel steht auf einer Parzelle von 5’700 m2, welches in der Kernzone 2 von Flims liegt. Das Land alleine hat einen Wert von knapp 6 Mio. CHF. Über die Konditionen des Verkaufs habe ich keine Erkenntnisse. Wie die Parkplatzproblematik mit den Käufern des ehemaligen Hotel Segnes (50 Studios, Restaurant Pomodoro mit 120 Sitzplätzen und Weinbar mit etwa 25 Plätzen) gelöst wurde, und was mit dem alten Haus und der wenig ansehnlichen Baugrube geschieht, würde mich auch interessieren.

Man gewinnt den Eindruck, als stimmt Sie der Ablauf dieser unrühmlichen Geschichte sehr nachdenklich. Und auch eine grosse Enttäuschung ist zu spüren.

Die Enttäuschung hat sich gelegt, die Nachdenklichkeit ist gewachsen. In erster Linie bin ich verständnislos. Wie konnte das alles nur passieren? Die katastrophalen Fehlinvestitionen brachen dem ehrwürdigen Hotel das Genick.

Verstehen wir Sie richtig: Der Konkurs wäre also nicht nötig gewesen?

Ich sehe den Niedergang des Parkhotels Waldhaus als „hausgemacht“ an. Er ist das Ergebnis des Bauwahns der letzten Jahre. Ich frage mich bis heute, wieviel von den Gewinnen aus dem Verkauf der im Umfeld des Hotels errichteten Eigentumswohnungen überhaupt dem Kerngeschäft Hotellerie zugeführt wurde. Und in welchem Umfang profitierten die Grossaktionäre von Vergütungen und Bauleistungen? Darüber gibt es keinen transparenten Bericht.

In diesem Zusammenhang wundere ich mich auch sehr, dass der für die Bauprojekte verantwortliche Architekt und gleichzeitige Verwaltungsrat Fontana – der nach dem bereits mehrfach erwähnten „letzten Aktionärsbrief“ vom April 2015 mit dem Bau der Zweitwohnungen aussagegemäss nur „etwas Geld“ verdient haben soll – den Sitz seines Architekturbüros Hans Peter Fontana und Partner AG im November 2014, nur wenige Monate vor dem Konkurs, von Flims ins steuergünstige Wilen bei Wollerau SZ verlegt hat. Über die Motive hierfür – raus aus Flims, raus aus dem Kanton – könnte man auch trefflich spekulieren. Insofern, um auf Ihre Eingangsfrage zurückzukommen, sehe ich den Konkurs als unnötig an. In der gegebenen Gesamtkonstellation war dieser aber – wie schon eingangs erwähnt – wohl unvermeidbar.

Nun waren Sie allerdings auch selbst lange – zeitweise sogar als Verwaltungsrat – im Umfeld der Gesellschaft tätig und bis zuletzt Aktionär. Auch Sie haben Ihr Aktienkapital verloren! Machen Sie sich nicht auch selbst Vorwürfe, dass es überhaupt soweit kommen konnte?

Ja, natürlich. Wir hatten es uns ganz anders vorgestellt, als wir einen Grossteil der Aktien 2005 verkauft haben. Aber wir blieben als Aktionäre beteiligt, weil uns das Hotel und Flims am Herzen liegt. Flims und das Waldhaus sind wunderbare Orte, „Kraftorte“. Wahrscheinlich hätte ich an den Generalversammlungen meine Zweifel laut und deutlich anbringen müssen. Das habe ich nicht gemacht, und das ärgert mich bis heute. Das war mein Fehler, und hier muss ich selbstkritisch sein. Auf der anderen Seite hätten einzelne kritische Stimmen eines „Kleinaktionärs“, der ich zum Schluss nur noch war, im Konzert der Grossaktionäre, realistischerweise wohl kaum etwas bewirken können. Der Zug war abgefahren, die Weichen falsch gestellt, und der Zug entgleiste! Heute müssen wir aber nach vorne schauen und ich bin sehr froh, dass es nun offenbar eine Lösung für das Parkhotel Waldhaus gibt. Ich wünsche den neuen Eigentümern alles Gute und das notwendige Fingerspitzengefühl im Umgang mit diesem Traditionshaus der gehobenen Bündner Hotellerie.

Die Aktien der Waldhaus Flims Mountain Resort AG in Liquidation sind auf der OTC-X-Plattform der Berner Kantonalbank (BEKB) unter den Valorennummern 138900 (Namenaktien à 250 CHF) bzw. 138901 (Inhaberaktien à 1000 CHF) gelistet. Für beide Titel gibt es aktuell weder Geld- noch Briefseiten. Mit Entscheid vom 7. April 2015 hat der Konkursrichter des Bezirksgerichts Imboden GR über die Gesellschaft mit Wirkung ab dem 7. April 2015, 08.00 Uhr, den Konkurs eröffnet. Die Gesellschaft ist damit aufgelöst. Faktisch handelt es sich bei den Aktien der Waldhaus Flims Mountain Resort AG in Liquidation heute deshalb um „Non-Valeurs“. Es ist nicht zu erwarten, dass die Liquidation zu etwaigen Überschüssen an die Aktionäre führt. Die Aktionäre sind mit dem Totalverlust konfrontiert.

Zur Person:
Hermann Frischknecht-Bezzola, Jahrgang 1940, ist gelernter Hotelier und war bis 2006 im Verwaltungsrat der Park Hotels Waldhaus AG vertreten, die im Jahr 2007 in Waldhaus Flims Mountain Resort AG umbenannt wurde. Die Familie Bezzola gehörte über drei Generationen zu den Kernaktionären der ursprünglich bereits 1875 als Kur- und Seebadanstalt gegründeten und später mehrfach umbenannten Hotelgesellschaft, ehe sie im Jahr 2005 einen Grossteil ihrer langjährig gehaltenen Aktien aus Gründen der Nachfolgeregelung  an den Investor Hans Rudolf Wyss veräusserten – verbunden mit der Hoffnung, dass neue Investoren das Hotel in eine gute Zukunft führen mögen. Frischknecht blieb bis zuletzt Aktionär der mittlerweile in Liquidation stehenden Gesellschaft und hat sich mit dem Totalverlust abgefunden. Sein Herz hängt aber bis heute am „Parkhotel Waldhaus“, und die Verwunderung ist bis heute gross, wie ein solcher Niedergang ungeachtet der äusseren Herausforderungen – namentlich die CHF-Aufwertung und die Zweitwohnungsinitiative – überhaupt möglich sein konnte.

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