Phoenix Mecano: Gewinneinbruch wegen Optimierungsmassnahmen

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Dem Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano (PM) weht ein rauer konjunktureller Wind entgegen. Wachstum ergab sich im Geschäftsjahr 2019 nur dank Zukäufen. Der Gewinn brach wegen des bereits im August angekündigten Optimierungsprogramms deutlich ein.

Auf die schon im ersten Semester schwache Marktlage hatte PM bereits reagiert. So wurde ein „Massnahmenpaket zur gezielten Anpassung der Strukturen“ verabschiedet. Die Schwerpunkte liegen in den Sparten Mechanische Komponenten und Elcom/Ems. Sie umfassen Kapazitätsanpassungen, Produktportfoliobereinigungen, Standortoptimierungen sowie Reaktionen auf den Handelskonflikt. Das Management erwartet in den Folgejahren nachhaltige Kostenentlastungen aus diesem Paket in der Höhe von rund 10 Mio. EUR pro Jahr ab 2021.

Das Programm liege „voll im Plan“, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Allerdings waren damit Einmalaufwendungen von rund 16 Mio. EUR verbunden. Entsprechend fiel das Betriebsergebnis um 55% auf 23 Mio. EUR zurück. Bereinigt um diese Kosten und um einen Sonderertrag im Vorjahr reduzierte sich das Betriebsergebnis (EBIT) um 21% auf rund 39 Mio. EUR. Der Reingewinn brach gemäss den provisorischen Zahlen gar um über 60% auf rund 14 Mio. EUR ein.

Der Bruttoumsatz erhöhte sich um 4,5% auf 680.0 Mio. EUR. Bereinigt um die Zukäufe und Währungseffekte ergab sich hingegen ein Minus von 2,2%.

Immerhin zogen die Verkäufe im vierten Quartal wieder an. Sowohl Umsatz als auch Bestellungseingang erhöhten sich im Schlussquartal im zweistelligen Prozentbereich. Am besten lief es dabei der Sparte Mechanische Komponenten im Bereich Antriebs- und Beschlagstechnik für Komfortmöbel in Amerika und Asien. Die Sparten Gehäusetechnik und Elcom/Ems legten im Zeitraum von Oktober bis Dezember ebenfalls zu. Laut Phoenix Mecano deutet das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Rechnungsstellung von über 100 auf eine Fortsetzung der Dynamik hin.

Coronavirus bremst

Mit Blick nach vorne zeigt sich das Unternehmen trotz des Lichtblicks im vierten Quartal vorsichtig. Die weltweite Konjunkturlage ergebe Anfang 2020 ein gemischtes Bild, heisst es im Ausblick.

Kurzfristig wird eine Abschwächung erwartet, nicht zuletzt wegen der Belastungen durch den von der Covid-19-Epidemie ausgelösten Schock auf die Produktionskapazitäten und Logistikketten. Die chinesischen Fertigungsstätten von Phoenix Mecano werden in den kommenden Wochen ihre Tätigkeit aufgrund eingeschränkter Transport- und Reisemöglichkeiten sowie der Auflagen zur Einschränkung der Ansteckungsgefahr nur schrittweise wieder aufnehmen können.

Positive Faktoren seien dagegen die weiter lockere Geldpolitik, eine erste Teileinigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie nachlassende Sorgen vor einem ungeregelten Austritt Grossbritanniens aus der EU.

Eine konkrete Prognose für 2020 soll aber erst später genannt werden. Die geprüften Ergebnisse werden anlässlich der Bilanzmedienkonferenz und der Präsentation der Erstquartalszahlen am 23. April vorgelegt.

Die Aktien der Phoenix Mecano Holding sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und notierten zuletzt bei 469.50 CHF.

cf/tt

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