SB Saanen Bank: Anhaltender Zinsmargendruck durch Kommissionserfolge kompensiert

Cost-Income-Ratio weiter von 50,7% auf 50,3% gesenkt

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Die lokale Verankerung der SB Saanen Bank zeigt sich auch beim Sponsoring von Veranstaltungen wie dem Proffix Swiss Bike Cup, der 2020 trotz Corona stattfand. Quelle: zvg

Die SB Saanen Bank AG konnte sich im letzten Jahr dem anhaltenden Zinsmargendruck nicht entziehen. So musste die Regionalbank im 2020 einen leichten Rückgang des Bruttozinserfolgs von 0,2% auf 15.2 Mio. CHF verbuchen. Weiterhin auf Wachstumskurs war die Bilanzsumme, die gemäss einer Medienmitteilung um beachtliche 11,7% auf 1.65 Mrd. CHF zulegte. Getragen wurde der Anstieg von den um 6,5% auf 1.24 Mrd. CHF erhöhten Ausleihungen auf der Aktiv- und von den um 12,1% auf 1.23 Mrd. CHF angewachsenen Kundengeldern auf der Passivseite. Das überproportionale Plus bei den Kundengeldern spiegelt das hohe Vertrauen der Bankkunden wider. Der Deckungsgrad der Ausleihungen durch eigene Kundengelder stieg um 5% auf 99,1% und verfehlte die 100%-Marke nur knapp. Erfreulich entwickelten sich auch die Volumen der Kundendepots mit plus 9,7% auf 459.1 Mio. CHF.

Tiefere Kosten lassen Cost-Income-Ratio auf fast 50% sinken

Dem rückläufigen Zinserfolg stand der um 16,3% auf 3.2 Mio. CHF angestiegene Kommissionserfolg gegenüber. Auch im Handelsgeschäft verbuchte die Oberländer Bank ein 7,9%-Plus auf 1.2 Mio. CHF. Erwartungsgemäss habe sich der übrige ordentliche Erfolg deutlich reduziert, informiert die Bank in der Medieninformation. In der Summe gingen die Geschäftseinkünfte um 0,8% auf 20 Mio. CHF zurück. Auf der Kostenseite sanken die Geschäftsaufwendungen um 1,7% auf 10 Mio. CHF. So konnte die bereits im Vorjahr tiefe Cost-Income-Ratio nochmals von 50,7% auf 50,3% gesenkt werden. Rückläufig waren die Abschreibungen und Wertberichtigungen, die zulasten der Erfolgsrechnung verbucht wurden. Diese fielen um 13,5% auf 2.8 Mio. CHF. Hieraus resultierte ein Anstieg des Geschäftserfolgs um 1% auf 7.1 Mio. CHF.

Im Frühjahr 2020 wurde ein ausserordentlicher Erfolg im Betrag von 3.1 Mio. CHF aus der Auflösung stiller Reserven auf Wertschriften im Eigenbestand erzielt. Dies sei aus bilanztechnischen Gründen erfolgt, informiert das Finanzinstitut. Der Erfolg wurde genutzt, um die Reserven und Rückstellungen grosszügig zu äufnen. So wurden die Risiken für allgemeine Bankrisiken um 5.7 Mio. CHF aufgestockt, nach einer Zuweisung von 3.1 Mio. CHF im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von gut 2.6 Mio. CHF, was einem Plus von 1% entspricht. Die Aktionäre sollen eine um 1 CHF auf 33 CHF erhöhte Dividende für das Berichtsjahr erhalten.

Schriftliche Generalversammlung

Wie bereits im Vorjahr kann die Generalversammlung auch im 2021 nicht im gewohnten Rahmen stattfinden. Die aktuelle Coronasituation verunmöglicht wiederum eine Präsenzversammlung, sodass die Aktionäre lediglich schriftlich abstimmen können. Die Bank wird im laufenden Jahr wiederum alles daran setzen, ihre Position als kompetenter und verlässlicher Ansprechpartner in allen finanziellen Belangen zu bestätigen.

Fazit

Die Geschäftszahlen der Saanen Bank für 2020 fallen per saldo erfreulich aus. Zwar konnte sich die Regionalbank dem Zinsmargendruck nicht entziehen und musste trotz des deutlichen Wachstums bei den Ausleihungen einen tieferen Zinserfolg verbuchen. Gleichzeitig zahlte sich die breite Diversifikation mit einem starken Standbein im Vermögensverwaltungsgeschäft aus. Die Mehreinnahmen aus dem zinsindifferenten Geschäft fallen denn auch deutlich aus. Lediglich der markant tiefere ordentliche Erfolg verhinderte einen Anstieg der Bruttoerträge. Sehr erfreulich ist die Reduktion des Geschäftsaufwands und die daraus resultierende verbesserte Cost-Income-Ratio von 50,3%, die nicht nur im aktuellen Umfeld als sehr gut angesehen werden kann.

Die Aktien der Saanen Bank werden über die Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Auf der Basis des letztbezahlten Kurses von 3’150 CHF beträgt die Dividendenrendite bescheidene 1% und dürfte auch im Umfeld der Regionalbanken unterdurchschnittlich sein.

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