Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg: Gästezahlen fallen 2020 auf Rekordtief

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Nach dem Rekordjahr 2019 folgte für die Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg AG im Coronajahr 2020 die grosse Ernüchterung. Insgesamt beförderte die Bahn in der um einen Viertel verkürzten Saison 59’020 Gäste, noch nie waren es weniger. Durch das Ausbleiben der internationalen Gäste zeigte sich ein identisches Bild bei den Fahrten an der Rodelbahn, informiert das Unternehmen im Geschäftsbericht.

Keine Dividende nach bescheidenem Ergebnis

Die beinahe Halbierung des Umsatzes auf 0.9 Mio. CHF (-47%) war die logische Konsequenz. Dabei war mit der 2019 eröffneten Fly-Line auf der Pfingstegg erstmals eine zweite Attraktion neben der Rodelbahn während der ganzen Saison in Betrieb. Die mit den rund 2.5-minütigen Flügen erzielten Erträge verhinderten einen noch markanteren Einbruch der Umsatzzahlen. Um auf die herausfordernden Umstände zu reagieren, leitete das Berner Oberländer Unternehmen kostensenkende Massnahmen ein. So reduzierte die Bahn beispielsweise die Unterhaltsarbeiten auf das Allernotwendigste und nahm Kurzarbeitsentschädigungen über 170’000 CHF in Anspruch. Trotzdem sank der Personalaufwand deutlich unterproportional zum Umsatz um 7% auf 553’000 CHF, ohne Kurzarbeit hätte somit ein klarer Anstieg resultiert.

Mit 16’000 CHF (VJ 552’000) liegt das EBITDA noch knapp im positiven Bereich. Durch im Vorjahresvergleich deutlich tiefere Abschreibungen, die Auflösung der Unterhaltsrückstellungen und die Entnahme der BVG-Beiträge aus der Arbeitgeberbeitragsreserve konnten ein Jahresverlust verhindert und ein bescheidener Gewinn von 5’620 CHF erzielt werden. Eine Dividende wird für 2020 nicht beantragt, nachdem im Vorjahr noch 28 CHF je Aktie ausbezahlt wurden.

Sinkender Eigenfinanzierungsgrad

Trotz der für den Tourismus schwierigen Lage nahm die Gesellschaft 2020 Investitionen über rund 1.0 Mio. CHF vor. Den Grossteil machten dabei der vorzeitige Ersatz der Steuerung und damit zusammenhängende Umbauten im mechanischen Bereich aus. Zur Finanzierung half ein Darlehen der BEKB über 1.0 Mio. CHF, welches neu in die Bilanz der Gesellschaft einfliesst und das Fremdkapital mehr als verdoppelt. Konsequenterweise sank die ausgewiesene Eigenkapitalquote auf 50% (VJ 73%). Unter Berücksichtigung der Rückstellungen für Erneuerungen resultiert dennoch ein wirtschaftlicher Eigenfinanzierungsgrad von soliden 63% (VJ 90%).

Der Handel der Aktien der Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg AG findet ausserbörslich auf OTC-X statt, wobei der letztbezahlte Preis bei 950 CHF liegt.

2 Kommentare

  1. Luftseilbahn Unglück ist es gewagt in einen Artikel Wortlaute wie:
    So reduzierte die Bahn beispielsweise die Unterhaltsarbeiten auf das Allernotwendigste…

    Sehr umfangreich formuliert = was ist das Allernotwendigste?!!!

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