Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg: Im Jubiläumsjahr mit Rekordertrag – Aktionäre erhalten Dividende von 17.50 CHF

Die Aktionäre der Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg erhalten im zweiten Jahr in Folge eine ansehnliche Dividende.

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Von der Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg bietet sich ein atemberaubender Blick auf Grindelwald und den Männlichen. Bild: zvg

Die Luftseilbahn Grindelwald-Pfingstegg AG konnte im 2017 das 50-jährige Firmenjubiläum feiern. Es gelang, die Betriebserträge dank eines Anstiegs um 4% auf einen neuen Rekordwert von 1.1 Mio. CHF zu erhöhen. Die Bahn wird seit 1979 ausschliesslich im Sommer betrieben. Der vormals durchgeführte Winterbetrieb war stets defizitär und wurde daher eingestellt. Ein wichtiger Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war die Eröffnung der Sommerrodelbahn im 1999. Bereits im ersten Betriebsjahr wurden über 40’000 Rodelfahrten gezählt. Der Spitzenwert lag im 2003 bei 76’000 Fahrten. Nach eher durchwachsenen Jahren wurde im 2013 der absolute Tiefpunkt mit weniger als 40’000 Rodelfahrten und gesamthaft knapp 73’000 Fahrten erreicht. Seitdem befinden sich die Besucherzahlen im jährlichen Aufwind. Deutlich wird dies auch bei der Entwicklung der Umsätze, die im 2016 erstmals die Schallmauer von 1 Mio. CHF überschritten.

Frequenzen und Erträge legen zu

Die Luftseilbahn konnte im letzten Jahr die Gesamtzahl der beförderten Personen um 0.6% auf 101’279 steigern. Noch etwas stärker legten die Frequenzen der Rodelbahn mit plus 0.8% auf 61’913 Fahrten zu. Profitieren konnte die Bahn von guten Wetterbedingungen: Der Sommer 2017 war von über 100 Tagen mit Schönwetter geprägt, während die Zahl der Tage mit Regen im Vergleich zu den Vorjahren sehr tief war. Deutlich wird die gute Entwicklung auch bei den Einnahmen. So legten die Verkehrserträge um 1.7% auf 0.8 Mio. CHF zu während die Nebenerträge sogar um 12.4% auf 0.3 Mio. CHF anstiegen. Auf der Aufwandsseite stieg der Betriebsaufwand um 1% an. Massgeblich verantwortlich für das Plus war der um 1.9% auf 0.5 Mio. CHF angewachsene Personalaufwand, was wiederum auf die Erhöhung des Personalbestands an der Rodelbahn in der Hauptsaison zurückgeht. Diese Massnahme wurde zusammen mit der Installation von acht hochauflösenden Überwachungskameras zur Erhöhung der Sicherheit durchgeführt. Im um 1% angestiegenen Sachaufwand sind die Kosten des 50-Jahr-Jubiläums enthalten, wie dem neuesten Geschäftsbericht entnommen werden kann. Da im Vorjahr die gesamten EDV-Anlagen erneuert wurden, sind die entsprechenden Kosten im 2017 deutlich tiefer ausgefallen. So konnte der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) überproportional um 14% auf 0.3 Mio. CHF gesteigert werden. Deutlich höher als im Vorjahr fielen mit 124’000 CHF nach 75’000 CHF im 2016 die Sachabschreibungen aus. Dies geht auf die Aktivierung der Investitionen in die Sachanlagen zurück. Im Ergebnis führte dies zu einem Minus des EBIT von 8.5%. Zulasten des Reingewinns wurde eine Einzahlung in die Arbeitgeberbeitragsreserve der Pensionskasse von 70’000 CHF verbucht. Im Vorjahr wurden 110’000 CHF für Rückstellungen zulasten der Erfolgsrechnung verbucht. Dank des deutlich tieferen Steueraufwands von 24’000 CHF nach 41’000 CHF im Vorjahr resultierte ein Reingewinn von 96’000 CHF nach 65’000 CHF im Vorjahr. Die Aktionäre erhalten wie bereits im Vorjahr eine Dividende von 17.50 CHF pro Aktie.

Die Geschäftszahlen der Luftseilbahn für 2017 fallen erfreulich aus. Als solide angesehen werden kann auch die Bilanz des nahezu schuldenfreien Unternehmens. Der Grossteil der Fremdmittel besteht aus Rückstellungen für zukünftige Erneuerungen der Anlagen. Deren Betrag liegt allerdings mit gesamthaft 330’000 CHF im Vergleich zu den möglichen Kosten einer umfassenden Erneuerung der Bahnanlagen sehr tief. Sobald die komplette Renovation der Bahn fällig wird, reichen die Mittel keinesfalls aus. Bis zu diesem Zeitpunkt, der sich aktuell noch nicht abzeichnet, ist die Gesellschaft gut finanziert und kann ein respektables Ergebnis erzielen. Auch erscheint es weiterhin möglich, Dividenden an die Anteilseigner auszuschütten.

Die Aktien der Unternehmung werden auf der ausserbörslichen Handelsplattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Transaktionen in den Papieren finden jedoch nur sehr selten statt. So erfolgte der letzte und bisher einzige Umsatz des laufenden Jahres im Januar zu einem Kurs von 480 CHF. Aktuell werden die Aktien zu einem Geldkurs von 510 CHF gesucht und zu einem Briefkurs von 625 CHF offeriert. Auf der Basis des aktuellen Geldkurses lässt sich eine nicht nur im Branchenvergleich ansehnliche Rendite von 3.4% errechnen. Als keinesfalls billig angesehen werden muss das KGV von gut 14 für 2017. Eine Bewertung der Papiere mittels des Buchwerts von knapp 530 CHF lässt indessen keine Überbewertung erkennen. Dies insbesondere, da davon ausgegangen werden kann, dass der Substanzwert der Titel wegen der weit abgeschriebenen Sachanlagen deutlich höher ausfallen dürfte. Wegen der geringen Handelbarkeit eignen sich die Titel jedoch nur bedingt zur Anlage. Die Aktionäre können die Bahn am Tag der Generalversammlung gratis nutzen. Zudem erhalten diejenigen Anteilseigner, welche an der GV teilnehmen, pro zehn Aktien je ein Retourbillet einschliesslich einer Rodelbahnfahrt.

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