RealUnit Schweiz: Mit digitalen Währungen und Aktien auf Erfolgskurs

Eintritt in den deutschen Markt soll noch 2024 erfolgen

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Dani Stüssi ist CEO der RealUnit Schweiz AG. Er war sechs Jahre lang Filialleiter bei der Credit-Suisse-Tochter NAB und hat dort seit 2007 als zertifizierter Wealth Management Advisor CWMA Anlagekunden beraten. Stüssi absolvierte das CAS Blockchain an der HSLU und das CAS Digital Finance an der HWZ. Bild: zvg

In einem unsteten Kapitalmarktumfeld ist es der Investmentgesellschaft RealUnit Schweiz AG gelungen, durch ihre Realwert-Strategie ein positives Resultat zu erzielen. Mit einem Net Asset Value (NAV) pro Aktie von 1.03 CHF per Ende Dezember konnte auch das Ziel erreicht werden, das Investment der Anteilseigner gegen Wertverluste abzusichern. Dazu beigetragen haben vor allem Aktieninvestments und Digitale Währungen wie Bitcoin. Dank zwei Kapitalerhöhungen wächst die Investmentgesellschaft auf 34 Mio. CHF. Noch im 2. Quartal dieses Jahres soll das Engagement auf den deutschen Markt ausgeweitet werden.

Edelmetalle und Aktien bilden Fundament

Die Investmentgesellschaft RealUnit Schweiz AG erzielte im Geschäftsjahr 2023 ein positives Betriebsergebnis von 231’500 CHF. Der innere Wert (NAV) der Aktien lag per Ende Dezember 2023 bei 1.03 je Aktie und hat sich zwischenzeitlich weiter erhöht. Den grössten Anteil am Portfolio nehmen Aktien und Edelmetalle ein. Zum Gesamtertrag steuerten allerdings Wertschriften mit 680’409 CHF und digitale Währungen mit 386’359 CHF den grössten Anteil bei. Edelmetalle hatten im Jahr 2023 noch Verluste in Höhe von 205’447 CHF beschert. Dies aufgrund der Abwertung des US-Dollar von rund 8% gegenüber dem Schweizer Franken.

Alternative Anlagen als Beimischung

Ergänzend zu Aktien und Edelmetallen – hier vor allem Gold – investiert die RealUnit Schweiz auch rund 6% in sogenannte Alternative Anlagen. CEO Dani Stüssi begründet dies damit, dass die Gesellschaft keinen klassischen Benchmark-Ansatz verfolgt. Daher könne man unabhängig von der Marktkapitalisierung auch Opportunitäten auswählen, die am besten zum Konzept von RealUnit passten. Dabei achtet RealUnit allerdings darauf, dass immer ausreichend Liquidität vorhanden ist. Zu den Investments gehören deshalb auch Kredite ausserhalb des Bankensystems. «Wir investieren in diese Anlageklasse, weil wir davon ausgehen, dass die Ausfallraten durch den aktiven Ansatz des Managers deutlich geringer ausfallen als etwa bei hochverzinslichen Corporate Bonds oder gar CoCos», so Stüssi.

Aktien und Edelmetalle gehören zu den Schwergewichten im Portfolio der RealUnit Schweiz AG. Abb.: Geschäftsbericht 2023, realunit.ch

Derivate hingegen werden nur eingesetzt, um das Aktienportfolio mit Put-Optionen gegen stark fallende Märkte abzusichern. Bei den strukturierten Produkten, welche RealUnit Schweiz im Portfolio hält, handelt es sich um aktiv gemanagte Zertifikate für Industriemetalle, sogenannte AMCs. Dani Stüssi betont auf Nachfrage von schweizeraktien.net, dass die Metalle in physischer Form hinterlegt sind. «Ich selbst habe die Lagerhalle mit den effektiven physischen Industriemetallen schon besichtigt, welche in diesem AMC indirekt gehalten werden.» Er weist in diesem Zusammenhang auch nochmals auf die Bedeutung von physischen Edelmetallen in der Realwert-Strategie seiner Investmentgesellschaft hin.

Mit neuem CIO deutschen Markt im Visier

Seit dem 1. März setzt Dietmar Peetz als neuer Investmentchef (CIO) die Anlagestrategie der Gesellschaft um. Er analysiere derzeit das Portfolio und werde dem Anlagekomitee Optimierungsmassnahmen vorstellen, so Stüssi. Diese würden allerdings nur punktuelle Veränderungen im Portfolio betreffen. Eine weitere wichtige Aufgabe für Peetz soll es sein, die RealUnit Schweiz AG auch deutschen Investoren zugänglich zu machen. «Wir sind nach einer gründlichen Analysephase im Jahr 2023 nun bereits auf gutem Weg mit der Umsetzung», so Dani Stüssi zum Projekt. Schon im 2. Quartal 2024 will die Investmentgesellschaft im nördlichen Nachbarland aktiv werden. Mit dem schwachen Euro und der hohen Inflation habe Deutschland den RealUnit als Wertaufbewahrungsmittel noch viel nötiger als die Schweiz. Wie genau die Expansion aussehen wird, möchte Dani Stüssi noch nicht offenlegen. Weitere Kapitalerhöhungen schliesst er dabei nicht aus. Allerdings weist er auch darauf hin, dass potenzielle Investoren unabhängig von einer Kapitalerhöhung durch den Kauf von RealUnit-Schweiz-Aktien an der BX Swiss oder durch den Kauf von Token über die Homepage von RealUnit in den Titel investieren können.

Marketingzuschüsse reduzieren Verwaltungsaufwand

Derzeit ist der Verwaltungsaufwand der RealUnit Schweiz AG mit rund 1.0 Mio. CHF im Geschäftsjahr 2023 noch recht hoch im Verhältnis zum Eigenkapital. Das Unternehmen erhält daher noch Marketingzuschüsse von Co-Gründer Karl Reichmuth in Höhe von 568’000 CHF im letzten Jahr, sodass der Nettoaufwand im Verhältnis zum verwalteten Vermögen von derzeit 34 Mio. CHF nur noch 1,4% beträgt. Damit liegt der Aufwand im Rahmen anderer aktiv gemanagten Anlagegefässe.

Mit Blick auf das Kapitalmarktumfeld im aktuellen Jahr sieht CEO Dani Stüssi Vorteile für die eigene Realwert-Strategie. «Die starke Nachfrage nach knappen Wertaufbewahrungsmitteln wie Gold und Bitcoin zeigt, dass unser heutiges Schulden-Geldsystem an Vertrauen verliert. Die Wallstreet kauft wie wild Bitcoin über die ETFs. Ich bin überzeugt, dass in den nächsten fünf Jahren auch Schweizer Banken Bitcoin in ihren Vermögensverwaltungsmandaten und Portfolio-Fonds mit einem Anteil von 1 bis 5% halten werden», so Stüssi. Insgesamt besitzt die RealUnit Schweiz AG zurzeit 15 Bitcoin und 99 Ether. Beide Kryptowährungen würden nicht aus spekulativen Überlegungen gehalten, sondern weil sie einen Beitrag zur Krisenresistenz leisten.

Korrektur am Aktienmarkt wahrscheinlich

Nachdem Gold, Bitcoin und einige Aktienmärkte neue Allzeithochs erreicht haben, gibt sich Stüssi in seinem Ausblick aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten und einer Abkühlung der Wirtschaft vorsichtig. «In den kommenden Monaten sehen wir eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Korrektur der Aktienmärkte. Unsere Aktienpositionen haben wir deshalb gegen fallende Kurse abgesichert», erläutert er. Eine mögliche Korrektur an den Märkten will die Investmentgesellschaft dann allerdings auch nutzen, um sogenannte Qualitätsaktien zu niedrigeren Preisen wieder kaufen zu können.

Fazit

Seit etwas mehr als zwei Jahren ist die RealUnit Schweiz AG an der BX Swiss kotiert. Alternativ können sich Investoren durch den Kauf von Aktientoken an der Investmentgesellschaft beteiligen. In dieser Zeit sind die verwalteten Vermögen des Unternehmens dank mehrerer Kapitalerhöhungen auf über 30 Mio. CHF gestiegen. Dies unterstreicht das Interesse von Anlegern auf der Suche nach Wertaufbewahrungsmitteln für ihr Kapital, was angesichts der unsicheren geopolitischen Lage und dem Wiederaufkommen der Inflation in den letzten zwei Jahren wenig überrascht. Auch die Entwicklung des NAV und des Börsenkurses der RealUnit-Schweiz-Anteile scheinen die Strategie der Beteiligungsgesellschaft zu bestätigen.

Der Kurs der RealUnit-Schweiz-Aktie an der BX Swiss hat sich wieder dem NAV angenähert. Chart: bxswiss.ch

In den nächsten Jahren muss es allerdings gelingen, die verwalteten Vermögen weiter zu steigern und die Marke von 75 Mio. CHF zu knacken. Denn nur dann wird auch der Verwaltungsaufwand, ohne Marketingzuschüsse, in einem marktüblichen Verhältnis zu den «Assets under Management» liegen. Gelingt dieses Wachstum nicht, so müssen die hohen Kosten durch eine überdurchschnittliche Performance kompensiert werden. Sonst würde die Investmentgesellschaft ihr Ziel des Werterhalts verfehlen.

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