
Der 129. Generalversammlung der Kursaal-Casino AG Luzern war das Wetter hold: Vor der Alpen-Traumkulisse am Vierwaldstättersee strömten die Aktionärinnen und Aktionäre an einem strahlenden Juniabend zu der GV, die immer auch ein gesellschaftlicher Anlass ist. Beim Apéro am Ufer des Sees und beim anschliessenden Abendessen mit exquisitem 3-Gang-Menü in den Restaurants und historischen Räumen der Kursaal-Casino AG Luzern waren die Teilnehmenden voll des Lobes für «ihr» Unternehmen und die guten Geschäftszahlen, die für das vergangene Jahr verkündet wurden.
In der zweiten Reihe mit grossem Applaus bedacht
Zum ersten Mal präsidierte Philipp Gmür als Verwaltungsratspräsident die GV. Und begrüsste seinen Vorgänger Guido Egli mit warmen Worten. «Du sitzt jetzt in der zweiten Reihe», wandte er sich mit einem Augenzwinkern an den langjährigen ehemaligen VR-Vorsitzenden, der eigentlich in der ersten Reihe im Saal sass, aber eben nicht mehr durch den Abend führte.

Welche Bedeutung Guido Egli für die Erfolgsgeschichte des Unternehmens hat, wurde durch die Länge und Intensität des Applauses der Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutlich. Unter seiner Ägide ging das erste Onlinecasino mycasino ins Netz und behauptet sich seither als Branchenprimus. Das ist ein entscheidender Baustein dafür, dass die Kursaal-Casino AG Luzern so erfolgreich wirtschaftet.
Drei strategische Ziele
Aber zurück zu seinem Nachfolger. Philipp Gmür umriss in seiner Eröffnungsrede die drei strategischen Ziele, die sich das Unternehmen gesetzt hat. So wolle man erstens die marktführende Stellung im Online-Spielbetrieb halten und ausbauen, zweitens die Attraktivität des landbasierten Casinos durch eine Modernisierung der Räumlichkeiten steigern und drittens die Gastronomie und Unterhaltung optimieren, indem zusätzliche Angebote geprüft werden würden.

Die Forderung Gmürs, illegale Online-Casinos stärker zu bekämpfen, ist nicht neu, aber aktuell wie nie. Nur konzessionierte Anbieter böten ein Sozialkonzept, förderten verantwortungsvolles Spielen und kümmerten sich um die Suchtprävention, so Gmür. Und sie zahlen in die AHV ein: Allein Luzern hat seit 2002 etwa 600 Mio. CHF aus dem Bruttospielertrag (BSE) als Spielbankenabgabe entrichtet. Im letzten Jahr flossen 51% des Online-BSE und 43% des im landbasierten Casino erzielten BSE von insgesamt 125 Mio. CHF an die AHV.
Dazu passte die Wortmeldung eines Aktionärs, der dazu aufrief, nach der GV im Casino spielen zu gehen, wie er es immer tue. Wenn er gewinne, freue er sich, wenn er verliere, so wisse er, dass er der AHV etwas Gutes tue.
Begehrte Casino Awards gehen nach Luzern
Am Tag der Generalversammlung wurde bekannt, dass dem Grand Casino Luzern zwei begehrte Awards verliehen wurden: für das beste landbasierte, aber auch für das beste Online-Casino der Schweiz. Ein grosser Erfolg für das operative Team rund um CEO Wolfgang Bliem. Bliem bekräftigte an der GV den Willen, die starke Marktposition weiter zu festigen und auszubauen. Die Strategie rund um mycasino sei erfolgreich; um die 4’000 Spiele würden angeboten, bald soll auch Online-Poker dazu kommen.

Die Nachfrage nach Events in den Räumlichkeiten an der Haldenstrasse sei hoch, freute sich der CEO. So bietet das Haus neu buchbare Spielerklärungen und Turniere für Gruppen an, was sehr gut aufgenommen worden sei.
Als Zückerchen obendrauf kann die neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Casinos gewertet werden, die zu Spitzenzeiten bis zu 20% des Strombedarfs abdeckt. «Ein Meilenstein der Nachhaltigkeitsstrategie», freute sich Bliem.
Gewinn gestiegen, Aktionäre erhalten Dividende von 12 Franken
Das zweite «neue» Gesicht auf dem Podium war CFO Roman Baselgia, der zum ersten Mal, seit er die Position des altersbedingt zurückgetretenen Vorgängers Rudolf Widmer übernommen hat, das Geschäftsjahr 2024 in Zahlen vorstellte. Diese fielen insgesamt zufriedenstellend aus: Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen stiegen leicht an. Da sich aber auch die Personalkosten sowie der übrige betriebliche Aufwand erhöhten, wies die Grand Casino Luzern Gruppe ein EBITDA von 4.3 Mio. CHF gegenüber 6 Mio. CHF im Vorjahr aus. Auf Stufe EBIT kletterte das Resultat von 0.6 Mio. CHF auf 1 Mio. CHF, was damit zu tun habe, dass im letzten Jahr Abschreibungen von 2.4 Mio. CHF wegen des Projekts «Sion» getätigt worden seien, so Baselgia. Unter dem Strich erzielte die Kursaal-Casino AG einen Gewinn von 1.03 Mio. CHF nach 255’000 CHF im Vorjahr.
Dieses Ergebnis kommt den Aktionärinnen und Aktionären zugute, die eine Dividende von 12 CHF pro Aktie bzw. Genussschein erhalten.

Statutenänderung, aber kein Verzicht auf physische GV
Zum Schluss führte VR-Präsident Philipp Gmür speditiv durch den statutarischen Teil der Generalversammlung. Sowohl die Revision der Statuten, die nach dem revidierten Aktienrecht notwendig geworden war, wie auch alle anderen Anträge des VR wurden vom Aktionariat grösstmehrheitlich gutgeheissen.
Unter dem neuen statutarischen Regime werden die Kompetenzen des VR leicht erweitert; die Statuten wurden geschlechterneutral formuliert; und dem VR steht es frei, auch digitale oder hybride GVs einzuberufen.

Aber da konnte Gmür allfällig irritierte Gemüter der Anwesenden gleich besänftigen: Der VR beabsichtige, trotz der Statutenrevision auch in Zukunft physische Generalversammlungen durchzuführen – einen gesellschaftlichen Anlass, den die Gäste so sehr schätzen. Gmür, so zeigte sich, hat das Ohr ganz nah bei den Wünschen seiner Aktionärinnen und Aktionäre.