
Die Brunni-Bahnen AG schliesst das Geschäftsjahr 2024/2025 mit einem Gewinn von 242’900 CHF ab und weist ein EBITDA in der Höhe von 2.1 Mio. CHF aus. Der Nettoertrag über alle Abteilungen hinweg liege bei erfreulichen 8.9 Mio. CHF, teilt das Unternehmen mit.
«Wir blicken somit auf das umsatzmässig beste Geschäftsjahr zurück und sind uns durchaus bewusst, dass das sehr gute Wintergeschäft dazu beigetragen hat», lässt sich Geschäftsführer Roman Barmettler in der Pressemitteilung zitieren.
Grundsätzlich liege das Verhältnis von Sommer- zu Winterumsatz der Brunni-Bahnen bei 50:50. Im letzten Geschäftsjahr hingegen hätte der Winter mit 57% Ertragsanteil den Sommer deutlich ausgestochen, so Barmettler gegenüber schweizeraktien.net. Er liege damit 31% über dem 5-Jahresschnitt.
Winter korrigierte das Geschäftsjahr
Bereits im November 2024 verzeichneten die Brunni-Bahnen AG eine Zunahme an Ersteintritten gegenüber dem 5-Jahresschnitt von 60%. Man habe im November bewusst eine verkürzte und gestaffelte Betriebsrevision vorgenommen, um den Gästen auch im Spätherbst ein Angebot zu bieten, sagt Roman Barmettler. Pünktlich vor den Festtagen sei dann der Schneefall und ein stabiles Wetterhoch gekommen.
Dies bescherte der Brunni-Bahnen AG auf den Anlagen und in der Gastronomie Rekordwerte. «Dass wir 14% des Jahresumsatzes über Weihnachten und Neujahr erwirtschaften, verdeutlicht unser ausgeglichenes Geschäftsmodell über das ganze Jahr hindurch», so Barmettler. Für einmal sei die Klostermatte auf 1012 m ü. M. bis zum letzten Betriebstag offen gewesen.
250’000 Gäste an 310 Betriebstagen
Der Umsatz auf den Liften stieg gegenüber dem Vorwinter um 79%. Die anliegende Gastronomie OX erhöhte ihren Umsatz um 50%, und dies während einer Betriebszeit von rund dreieinhalb Monaten. Mit dem Erfolg des OX, der grossen Nachfrage im Ristis und dem neuen Betrieb der Brunnihütte, machen alle Gastrobetrieb rund 40% vom Betriebsertrag der Brunni-Bahnen Engelberg AG aus, was früher bei knapp 30% war. Während den 310 Betriebstagen im vergangenen Geschäftsjahr besuchten knapp 250’000 Gäste das Brunni-Gebiet.
Davon sind der überwiegende Teil einheimische Gäste. «Im Sommer sind es knapp 80% nationale Gäste, die wir im Brunni-Gebiet begrüssen dürfen. Im Winter sind es sogar gegen 85%, die vorwiegend aus der Region, sprich entlang der A2 wohnhaft sind, und bei uns den Winter geniessen.»
«Unser Ziel ist es, an möglichst vielen Tagen den Betrieb offen zu halten, vorausgesetzt, alle sicherheitsrelevanten Revisionsarbeiten können termingerecht und ohne Zeitdruck erledigt werden. Im Vergleich zu unseren Branchenkollegen haben wir unseren Betrieb auch im November und Mai offen, auch wenn diese Zeit als Nebensaison tituliert wird», erklärt Barmettler gegenüber schweizeraktien.net.
Jahr mit wichtigen Investitionen
«Dank dem erfreulichen Geschäftsgang konnten wir in die Infrastruktur und unsere Bauten investieren», sagt der Geschäftsführer. Mit zwei weiteren Solaranlagen auf der Tal- und Bergstation kann künftig bis zu 30% des jährlichen Eigenbedarfs mit Sonnenenergie gedeckt werden. Der Ausbau von modernen Beschneiungsanlagen sorge für höhere Schneesicherheit – besonders auf der Piste Brand, die direkt mit der schwarzen Piste Schonegg verbunden ist. Gleichzeitig wurde die technische Beschneiung der Schlittelpiste bis zur Hüttismatt verlängert, was das Wintersportangebot qualitativ deutlich aufwerte.
Die Investitionen für die Beschneiungsanlage seien bereits seit längerem geplant gewesen. Damit sollte der Winterbetrieb nochmals gestärkt werden, so Barmettler.
«Zentral war für uns vor allem die Schlittelpiste; ein Angebot, das an Wochenenden und in der Ferienzeit von Familien stark besucht wird.» Unter der Woche kommen die Schulklassen zum Schneeplausch hoch in die Berge, freut sich Barmettler. Und fügt hinzu: «Unser oberstes Ziel ist es, noch möglichst lange den Wintersport anbieten zu können. Auch wenn die Schneegrenze in den Alpen tendenziell von Jahr zu Jahr steigt. Wir prüfen trotzdem noch eine Optimierung der Beschneiungsanlage im Tal auf der beliebten Klostermatte auf 1012 m ü M.»
Einen weiteren Meilenstein macht Barmettler in der Fertigstellung des Ökonomiegebäudes im Yeti-Park fest. Dort befinden sich neu ein Kiosk mit Schlittenverleih sowie eine Terrasse mit weiteren Sitzmöglichkeiten rund um den Kinder-Rutschpark. All diese vielfältigen Neuerungen stärkten das Ganzjahresangebot nachhaltig.
Erstes Betriebsjahr der Brunnihütte
Zudem ging die Brunnihütte per Ende Oktober 2024 in den Besitz der Brunni-Bahnen AG. Mit dem ersten Betriebsjahr ist man gemäss dem Geschäftsführer sehr zufrieden: «Es ist uns gelungen, die Brunnihütte zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Familien zu machen. Im Allgemeinen haben wir unsere Erwartungen übertroffen.»
Fazit
Das Betriebsgebiet der Brunni-Bahnen liegt in mittlerer Höhe. In den vergangenen Jahren war deshalb der Winter- bzw. Skibetrieb wegen fehlenden Schnees gelegentlich eingeschränkt. Wie sehr sich die Wettersituation in den Geschäftszahlen niederschlägt, lässt sich daran festmachen, dass sich im vergangenen Geschäftsjahr mit einem fast perfekten Winter sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern liessen und der verregnete Sommer 2024 damit kompensiert werden konnte.
Und auch, wenn man in Engelberg die Zeichen der Zeit erkannt hat und verstärkt den Sommertourismus fördert, ist es doch sinnvoll, dass die Brunni-Bahnen verstärkt in Beschneiung investieren. Denn es werden auch wieder Winter kommen, in denen die weisse Pracht Mangelware bleibt.

Die Aktien der Brunni-Bahnen Engelberg AG werden ausserbörslich auf OTC-X gehandelt. Zuletzt wurden 2’099 CHF für eine Aktie bezahlt. In den vergangenen Jahren zahlten die Brunni-Bahnen eine Dividende von 25 CHF je Aktie, was bei gleichbleibender Ausschüttung einer Rendite von 1,2% entspricht.